Eselsmühle (Markt Einersheim)

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Eselsmühle
Koordinaten: 49° 41′ N, 10° 17′ OKoordinaten: 49° 40′ 57″ N, 10° 17′ 22″ O
Höhe: 268 m ü. NHN
Einwohner: (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 97348
Vorwahl: 09326
Bild von Eselsmühle

Eselsmühle (eigentlich Eselsmühle im Eselstal, auch Obere Herrenmühle, Hahnsmühle; fränkisch: Eslsmühl[2]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Markt Einersheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.[3]

Geografische Lage

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Die Einöde liegt relativ zentral in der Gemarkung Einersheim am Moorseebach. Nördlich befindet sich Markt Einersheim, die Matthäuskirche ist etwa 520 m entfernt. Im Osten steht die Sekretariusmühle am Moorseebach. Südöstlich der Mühle liegt der Einersheimer Gemeindeteil Am Kühbuck. Getrennt durch die Bahnstrecke Fürth–Würzburg schließen sich weitere Mühlen westlich der Eselsmühle an. Der Einersheimer Gemeindeteil Am Wasserhäuschen liegt der Mühle am nächsten.[4]

Erstmals erwähnt wurde die Eselsmühle im Jahr 1414. Damals erhielten die Grafen zu Castell neben Einersheim auch die „dorffmule“. Im Jahr 1585 besaß Hans Rötz als „Herren-Müller“ die Anlage. Als „Esel Mühl“ tauchte sie dann erstmals im Jahr 1601 auf. Noch 1682 waren beide Namen geläufig, ehe 1698 dann die „Obermühl“, zur Unterscheidung von weiter bachabwärts gelegenen Anlagen, genannt wurde. Zwischen 1752 und 1785 wurde sie als „Dorfmühl“ erwähnt.[5]

Die Mühle war lange Zeit im Besitz der Schenken von Limpurg, die als Dorfherren über Markt Einersheim herrschten und die Mühle an Bestandmüller verpachteten. Deshalb wurde zu diesem Zeitpunkt Obere Herrenmühle genannt. Der Name Eselsmühle rührt davon, dass der Müller die Anlage auch mithilfe eines Esels betrieb. Die Mühle besaß zwei Mahlgänge, in einem wurde Gips gemahlen. Um 1914 wurde der Mühlenbetrieb aufgegeben. Heute wird die Mühle wegen des Namens der Besitzer auch Hahnsmühle genannt.[6]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde Eselsmühle dem Steuerdistrikt Einersheim[7] und der Ruralgemeinde Einersheim zugeordnet. Die Gemeinde unterstand dem Herrschaftsgericht Markt Einersheim.[8]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 001818 001840 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner 8 7  * 4 5 5 2 9 4 6 2
Häuser[9] 1 1 1 1 1 1 1 1
Quelle [7] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [1]
* 
Ort wird zu Einersheim gerechnet.
Commons: Eselsmühle (Markt Einersheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 365 (Digitalisat).
  2. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 43. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „ēsḷsmǖl“.
  3. Gemeinde Markt Einersheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. September 2024.
  4. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 14. September 2024 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  5. W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld. S. 44.
  6. F. Ortner: Illustrierter Führer durch Markt Einersheim und seine Geschichte. S. 65.
  7. a b Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 39 (Digitalisat). Hier als Herrnmühle aufgelistet.
  8. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, OCLC 869860423, S. 90 (Digitalisat).
  9. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 268 (Digitalisat).
  11. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1082, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  12. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  13. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1180 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1252 (Digitalisat).
  15. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1290 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1117 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 818 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 188 (Digitalisat).