Haifaa Al Mansour
Haifaa Al Mansour[1] (arabisch هيفاء المنصور, DMG Haifāʾ al-Manṣūr; * 10. August 1974 in Al Zulfi, Saudi-Arabien[2]) ist eine saudi-arabische Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmemacherin.
Leben und Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Al Mansour wurde im islamisch-konservativen Königreich Saudi-Arabien als achtes von zwölf Kindern eines Rechtsanwalts und Poeten[2] geboren und wuchs dort in der Kleinstadt Al Zulfi in einem Familienumfeld auf mit Zugang zu Zeitschriften, Büchern, Romanen.[1][3] Später studierte sie in Kairo an der Amerikanischen Universität Englische Literatur und nach ihrer Heirat 2007 mit Brad Niemann[2] an einer Filmhochschule in Sydney, um dort ihren Master-Abschluss zu machen.[1][4][5]
Nach ihrem Studium drehte sie zunächst drei Kurzfilme und einen Dokumentarfilm.[5] Die deutsch-saudische Koproduktion Das Mädchen Wadjda (2012) ist ihr erster Kinofilm und gilt als der erste komplett in Saudi-Arabien gedrehte Kinofilm überhaupt. An den Drehorten außerhalb der Studios musste sie ihre Anweisungen per Walkie-Talkie aus einem Kleinbus heraus geben.[1] Am 9. September 2017 hatte ihre Filmbiografie Mary Shelley im Rahmen des Toronto International Film Festivals Premiere.
Haifaa Al Mansour lebt heute mit ihren zwei Kindern und ihrem Ehemann, einem US-Diplomaten, in Manama[6] in Bahrain.[4][1]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Das Mädchen Wadjda:
- Spezialpreis des Friedenspreises des Deutschen Films – Die Brücke 2013 (Regie)[7]
- Fritz-Gerlich-Filmpreis 2013[8]
- Kant-Weltbürger-Preis 2016
- DJLP 2016 in der Kategorie Kinderbuch für die Romanfassung des Films Das Mädchen Wadjda
Filmografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2005: Women Without Shadows (Dokumentarfilm)[9]
- 2012: Das Mädchen Wadjda
- 2017: Mary Shelley
- 2019: The Society (Fernsehserie, Folge Putting Beltane)
- 2019: Die perfekte Kandidatin (The Perfect Candidate)
- 2020: Motherland: Fort Salem (Fernsehserie, Folge Hail Beltane)
- 2020: The Good Lord Bird (Fernsehserie, Folge Hiving the Bees)
- 2021: The L Word: Generation Q (Fernsehserie, Folgen Launch Party und Last Dance)
- 2023: Mayfair Witches (Fernsehserie)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Schreibweise nach Arabisches Kino „Auch kleine Schritte muss man feiern“, Der Tagesspiegel vom 1. September 2013, abgerufen am 22. Dezember 2013.
- ↑ a b c Haifaa Al Mansour auf IMDB, abgerufen am 14. März 2020.
- ↑ 3sat.de: Widersprüchliche Realität. Haifaa Al Mansours Film "Wadjda" Vom 10. September 2012. Abgerufen am 24. August 2013.
- ↑ a b "Ich fühlte mich als Frau unsichtbar", kurier.at vom 24. August 2013, abgerufen am 24. August 2013.
- ↑ a b cinemaxx.de: Haifaa Al Mansour. Kurzinfo ( vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive) Abgerufen am 24. August 2013.
- ↑ SZ, 10. Juni 2014, S. 10.
- ↑ filmfest-muenchen.de: Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke ( vom 19. August 2013 im Internet Archive) Abgerufen am 24. August 2013.
- ↑ ndr.de Fritz-Gerlich-Preis für NDR-Koproduktion "Das Mädchen Wadjda" Abgerufen am 24. August 2013.
- ↑ razor-film.de: Das Mädchen Wadjda. Regie: Biografie Haifaa Al Mansou Abgerufen am 24. August 2013.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haifaa Al Mansour bei IMDb
- Biografische Informationen der Produktionsfirma Razor Film
- Video Haifaa Al Mansour im ZDF-Interview (englisch) in der ZDFmediathek, abgerufen am 27. Januar 2014.
- Haifaa al-Mansour: Saudi-Arabiens erste Regisseurin Porträt auf brigitte.de
- Al Mansours Dokumentarfilm „Women Without Shadows“ bei onlinefilmhome.dk
Personendaten | |
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NAME | Al Mansour, Haifaa |
ALTERNATIVNAMEN | هيفاء المنصور (arabisch) |
KURZBESCHREIBUNG | saudi-arabische Regisseurin, Drehbuchautorin und Filmemacherin |
GEBURTSDATUM | 10. August 1974 |
GEBURTSORT | Al Zulfi, Saudi-Arabien |