Hakan Taş

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Hakan Taş (2017)

Hakan Taş (* 15. September 1966 in Kemah, Türkei) ist ein türkisch-deutscher Politiker (parteilos, früher Die Linke) und Autor.

Hakan Taş wurde in der Türkei geboren und ist kurdisch-alevitischer[1] Abstammung. Seit 1980 lebt er in Berlin. Hier absolvierte er ab 1983 eine Ausbildung zum Kaufmann und war zudem als Jugendvertreter, Betriebsrat und Gewerkschaftsvorstand aktiv.[2] Später war er als Journalist und freier Autor tätig. Politisch engagierte er sich in der Partei Die Linke und dort insbesondere für die Rechte von Einwanderern. Bei der Wahl am 18. September 2011 gelang ihm der Einzug in das Abgeordnetenhaus von Berlin. Dort wurde Taş sicherheits-, integrations- und partizipationspolitischer Sprecher seiner Fraktion sowie Vorsitzender des Ausschusses für Arbeit, Integration und Soziales. Taş bekennt sich offen zu seiner Homosexualität.[3][4] Bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin 2021 erhielt er kein Mandat.

Im Juni 2024 trat er aus der Partei Die Linke aus und kündigte seinen Wechsel zum Bündnis Sahra Wagenknecht an.[5]

Öffentliche Wahrnehmung

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Als der Berliner Imam Abu Bilal Ismail bei seiner Freitagspredigt am 18. Juli 2014 Gaza als „Land des Dschihad“ und die Juden als „Schlächter von Propheten“ bezeichnete und für deren weltweite Vernichtung ein Gebet anstimmte, erstattete Taş gegen ihn Anzeige wegen Volksverhetzung und rief zugleich alle türkischstämmigen Bundes- und Landtagsabgeordneten dazu auf, sich der Anzeige anzuschließen.[6] Taş gilt als Feindbild von deutschen und türkischen Rechtsextremisten und stand deshalb zeitweise unter Polizeischutz. Im Juni 2013 wurden an seiner Wohnung Runen und Todesdrohungen angebracht, im Dezember 2017 wurde er nach eigenen Angaben durch einen türkischen Rechtsextremisten ins Gesicht geschlagen.[7][8] Am 15. Dezember 2018 leitete die Berliner Polizei Ermittlungen wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und Unfallflucht gegen Taş ein, weil er alkoholisiert mit seinem Wagen eine Laterne gestreift haben und danach weitergefahren sein soll. In der Folge teilte Taş mit, dass er seinen Sprecherposten und seinen Posten im Fraktionsvorstand ruhen lasse.[9] Der Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses hob im August 2019 die Immunität von Taş auf.[10] Im Oktober 2019 erging ein Strafbefehl in Höhe von 5600 Euro (70 Tagessätze à 80 Euro) gegen Taş.[11]

Commons: Hakan Taş – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Thorkit Treichel: Hassfigur für Neonazis und Islamisten. In: Die Welt. 14. Dezember 2017 (welt.de [abgerufen am 12. Juni 2024]).
  2. Zur Person. Internetpräsenz von Hakan Taş, abgerufen am 15. Dezember 2018.
  3. Suzan Gülfirat: Der verstoßene Sohn. In: Tagesspiegel. 31. Oktober 2003, abgerufen am 12. Juni 2024.
  4. Dennis Klein: Berlins Parlament noch queerer. In: queer.de. 19. September 2011, abgerufen am 12. Juni 2024.
  5. Ehemaliger Berliner Linke-Abgeordneter Hakan Tas will zum BSW wechseln bei rbb.24.de.
  6. Paul Middelhoff: Antisemitismus: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Berliner Hassprediger. In: SPON. 23. Juli 2014, abgerufen am 12. Juni 2024.
  7. Frank Bachner: Zerstörte Reifen, SS-Runen und Morddrohungen. In: Der Tagesspiegel. 14. Mai 2017, abgerufen am 12. Juni 2024.
  8. Lars von Törne: Angriff auf Linken-Politiker Hakan Taş. In: Der Tagesspiegel. 4. Dezember 2017, abgerufen am 12. Juni 2024.
  9. Alexander Dinger, Isabell Jürgens: Linken-Politiker Hakan Tas bei Alkoholfahrt erwischt. In: Berliner Morgenpost. 15. Dezember 2018, abgerufen am 12. Juni 2024.
  10. Parlament hebt Immunität des Linken-Abgeordneten Tas auf. In: checkpoint.tagesspiegel.de. Abgerufen am 12. Juni 2024.
  11. Sebastian Leber: Hakan Taş spricht über den Fehler seines Lebens. In: Der Tagesspiegel. 19. Oktober 2019, abgerufen am 12. Juni 2024.