Halbmond-Methode
Die Halbmond-Methode ist eine nachhaltige Technik zur Wassergewinnung und Bodenverbesserung, vor allem in ariden und semi-ariden Regionen. Diese Methode zielt darauf ab, Regenwasser effizient zu sammeln und den Boden zu regenerieren, um die landwirtschaftliche Produktivität zu erhöhen und die Bodenqualität langfristig zu verbessern.
Die Halbmond-Methode basiert auf dem Ausheben halbmondförmiger Vertiefungen, die gezielt so platziert werden, dass sie den Oberflächenabfluss bei Regenfällen abfangen.[1] Die Becken werden manuell mit einfachen Werkzeugen erstellt und häufig mit organischem Material wie Stroh und Dung angereichert. Dies führt zu einer verbesserten Wasserspeicherung im Boden, was die Bodenfeuchtigkeit erhöht und dadurch das Wachstum von Pflanzen und Bäumen unterstützt. Diese Methode ist besonders effektiv in ariden und semi-ariden Regionen wie der Sahelzone und dem nördlichen Nigeria, wo sie traditionell zur Produktion von Hirse, Futterpflanzen und zur Wiederaufforstung von degradiertem Land eingesetzt wird.
Die durch die Halbmond-Methode erhöhte Bodenfeuchtigkeit trägt dazu bei, den Boden weicher und strukturierter zu machen, wodurch die Wurzeln der Pflanzen leichter eindringen können. Die manuell angelegten Becken werden oft mit organischem Material wie Stroh oder Dung angereichert. Diese Materialien zersetzen sich im Laufe der Zeit und erhöhen den Gehalt an organischer Substanz im Boden. Diese organische Substanz verbessert nicht nur die Wasserspeicherkapazität des Bodens, sondern erhöht auch die Bodenfruchtbarkeit, indem sie Nährstoffe freisetzt, die für das Pflanzenwachstum unerlässlich sind.
Zusätzlich führt die verbesserte Wasserspeicherung dazu, dass der Boden weniger anfällig für Erosion ist, da die Wassermengen, die normalerweise abfließen und die fruchtbare Oberbodenschicht mitreißen könnten, in den Halbmond-Becken zurückgehalten werden. Dies reduziert die Bodenerosion erheblich und trägt zur langfristigen Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass sie die biologische Vielfalt fördert, da sie Lebensräume für verschiedene Pflanzen- und Tierarten schafft, die in trockeneren Umgebungen ansonsten nicht überleben könnten.
Die Methode bietet zahlreiche Vorteile, darunter die Verbesserung der Biodiversität, die Reduzierung von Bodenerosion und die Unterstützung lokaler Gemeinschaften bei der Selbstversorgung. Allerdings gibt es auch Herausforderungen, wie die Abhängigkeit von saisonalen Regenfällen und die Notwendigkeit kontinuierlicher Wartung der Becken.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- P. Parvatha Reddy: Micro-Catchment Rainwater Harvesting. In: Sustainable Intensification of Crop Production. Springer, Singapore 2016, ISBN 978-981-10-2702-4, S. 209–222, doi:10.1007/978-981-10-2702-4_14.
- Jorge Mongil Manso: Nuevo apero para la realización de microcuencas de captación de escorrentía para la restauración forestal. Universidad Católica de Ávila 2016 (spanisch, researchgate.net).
- Peter Kathuli, J.K. Itabari: In-situ soil moisture conservation: utilisation and management of rainwater for crop production. In: Int. J. Agricultural Resources, Governance and Ecology. Volume 10, Nr. 3, 2014 (englisch, researchgate.net).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jacqueline Arend: Mit der Halbmond-Methode lösen wir drei große Probleme in der Wüste. In: Focus Online. 10. Dezember 2023 .
- Weide statt Wüste: So macht eine alte Methode Äcker im Niger wieder fruchtbar. 26. Mai 2023 .
- Niger: Ein Bauer kämpft gegen den Klimawandel – DW – 07.11.2017. .
- Good Impact, Astrid Ehrenhauser: Niger: Mit Halbmonden den Boden wiederbeleben. 9. Februar 2023 .
- How Africa Restores Desert Into Fertile Farmland & Trees. Abgerufen am 4. Juli 2024 (deutsch).
- Thomas Page: Greener pastures: Can ancient eco-engineering help fix our degraded landscapes? 18. Juli 2022, abgerufen am 14. August 2024 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Semi-circular bunds. Abgerufen am 14. August 2024 (englisch).