Hanguana

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Hanguana

Hanguana rubinea, fruchtend

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Commeliniden
Ordnung: Commelinaartige (Commelinales)
Familie: Hanguanaceae
Gattung: Hanguana
Wissenschaftlicher Name der Familie
Hanguanaceae
Airy Shaw
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Hanguana
Blume

Hanguana ist die einzige Gattung der Familie der Hanguanaceae in der Ordnung der Commelinaartigen (Commelinales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen. Verbreitungsschwerpunkt der über 20 Arten ist Malaysia, einzelne Arten strahlen bis Sri Lanka, Thailand, Nordaustralien und Palau aus.

Habitus und Laubblätter

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Die Hanguana-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Sie haben ein grasähnliches Aussehen und Rhizome als Speicherorgane. Es sind Schleimgänge vorhanden.

Die wechselständigen Blätter sind meistens direkt über dem Boden, also grundständig, rosettenartig oder zweireihig bis spiralig am Stängel angeordnet. Die Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die einfache Blattspreite besitzt eine Mittelrippe, viele parallele Seitennerven und prominente, vernetzende Seitennerven 2. Ordnung. Der Blattrand ist glatt.

Blütenstände und Blüten

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Sie sind zweihäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die kleinen, ungestielten Blüten werden in verzweigten, rispigen Blütenständen gebildet.

Die ungestielten Blüten sind eingeschlechtig, dreizählig und radiärsymmetrisch. Es gibt zwei Blütenhüllblattkreise pro Blüte und die sechs Blütenhüllblätter sind unterschiedlich oder gleich gestaltet; sie sind röhrenartig verwachsen. In den männlichen Blüten gibt zwei Kreise mit je drei freien, fertilen Staubblättern. Die verbreiterten Staubfäden sind nur wenig an ihrer Basis verwachsen. Die Pollenkörner besitzen keine Apertur. In den weiblichen Blüten sind sechs nektarsekretierende Staminodien vorhanden und drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit nur einer Samenanlage je Fruchtknotenkammer. Ein Griffel ist nicht erkennbar. Die breite Narbe ist dreilappig.

Früchte und Samen

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Es werden Steinfrüchte mit einem (bis drei) Samen gebildet. Die Samen sind schüsselförmig. Der Embryo ist klein.

Inhaltsstoffe und Chromosomenzahlen

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An Inhaltsstoffen wichtig sind die Proanthocyanidine Cyanidin und Delphinidin. Es werden Silikate eingelagert. In den Zellwänden ist Ferulasäure vorhanden. Die Chromosomengrundzahlen sind etwa n = 24, 36, 45.

Verbreitungskarte

Systematik und Verbreitung

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Nur eine Art (Hanguana anthelminthica) ist weiträumig von Sri Lanka über Südostasien bis Palau und bis zum nördlichen Australien verbreitet. Die Mehrheit der Arten kommen auf der Malaiischen Halbinsel oder Borneo vor.[1]

Die Erstveröffentlichung der Gattung Hanguana erfolgte 1827 durch Carl Ludwig Blume[2]. Die Erstveröffentlichung des Familiennamens Hanguanaceae erfolgte im Dezember 1965 durch Herbert Kenneth Airy Shaw[3]. Zuvor wurde die Gattung in die Familien der Flagellariaceae oder Asteliaceae gestellt und man vermutete eine Nähe zu den Zingiberales.

Hanguana rubinea, Habitus

In der Gattung gibt es über 20 Arten, weitere Arten werden fortlaufend neu beschrieben:[1]

  • Die Familie der Hanguanaceae bei der APWebsite. (englisch)
  • L. Watson, M. J. Dallwitz: The families of flowering plants. Hanguanaceae Airy Shaw. bei DELTA
  • Hsuan Keng, See Chung Chin, Ro-Siu Ling Keng Keng, H. T. W. Tan: The Concise Flora of Singapore: Monocotyledons. NUS Press, 1998, ISBN 9971-69-207-4. Google-Book, Hanguana auf S. 25, mit Illustration von Hanguana malayana.
  • M. D. Dassanayake: Hanguanaceae. In: M. D. Dassanayake, W. D. Clayton (Hrsg.): A revised handbook to the flora of Ceylon. Volume XIV, Rotterdam 2000, ISBN 90-5410-791-X, S. 214.
  • Elisabeth Sill: Systematische Anatomie der Vegetationsorgane der Hanguanaceae Airy Shaw (1965) (Monocotyledoneae). Diplomarbeit. LMU, 1997.
  • Hans-Jürgen Tillich, Elisabeth Sill: Morphologische und anatomische Studien an Hanguana Blume (Hanguanaceae) und Flagellaria L. (Flagellariaceae), mit der Beschreibung einer neuen Art, Hanguana bogneri spec. nov. In: Sendtnera. Band 6, 1999, S. 215–238.
  • A. R. Siti Nurfazilah, O. Ahmed Sofiman, A. B. Mohd Fahmi, P. C. Boyce: Studies on Hanguana (Commelinales, Hanguanaceae) for Sunda II: Five new forest species from Peninsular Malaysia and recircumscription of Hanguana malayana. In: Willdenowia. Band 40, 2010, S. 205–219. doi:10.3372/wi.40.40206

Einzelnachweise

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  1. a b Datenblatt Hanguana bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
  2. Enumeratio Plantarum Javae et insularum adjacentium minus cognitarum... S. 15
  3. Kew Bulletin, 18, 260
  4. a b c d e f g h i j k l m n o p q r Hanguana. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 7. August 2018.
  5. Michal Hroneš, Jana Leong-Škorničková, Matti A. Niissalo, Martin Dančák: Hanguana deflexa (Hanguanaceae), a new forest species from Sarawak, Borneo. In: PhytoKeys. Band 181, 18. August 2021, ISSN 1314-2003, S. 9–19, doi:10.3897/phytokeys.181.69045, PMID 34512094, PMC 8387306 (freier Volltext) – (pensoft.net [abgerufen am 9. September 2023]).
  6. a b A. Randi, L.S. Wijedasa, P.C. Boyce, J. Leong-Škorničková: Two new species of Hanguana ( Hanguanaceae ) from Kalimantan, Indonesia. In: Blumea - Biodiversity, Evolution and Biogeography of Plants. Band 66, Nr. 1, 31. Juli 2021, ISSN 0006-5196, S. 101–105, doi:10.3767/blumea.2021.66.01.07 (ingentaconnect.com [abgerufen am 9. September 2023]).
  7. Agusti Randi, R.M. Wiwied Widodo, Sadtata N. Adirahmanta: Hanguana sitinurbayai (Hanguanaceae), a new species from mossy montane forest of Gunung Nyiut Penrissen, West Kalimantan, Indonesia. In: Phytotaxa. Band 606, Nr. 3, 31. Juli 2023, ISSN 1179-3163, S. 231–236, doi:10.11646/phytotaxa.606.3.7 (mapress.com [abgerufen am 9. September 2023]).
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