Hansjakob Bertschinger
Spielerinformationen | |||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Spitzname | „Hajak, Jack“ | ||||||||||||
Geburtstag | 9. Juni 1923 | ||||||||||||
Geburtsort | Winterthur, Schweiz | ||||||||||||
Staatsbürgerschaft | Schweizer | ||||||||||||
Sterbedatum | 9. Oktober 2001 (78-jährig) | ||||||||||||
Sterbeort | Winterthur, Schweiz | ||||||||||||
Spielposition | Angreifer | ||||||||||||
Vereinsinformationen | |||||||||||||
Verein | Karriere beendet | ||||||||||||
Vereinslaufbahn | |||||||||||||
von – bis | Verein | ||||||||||||
07/1938[1] – 03/1950 | Pfadi Winterthur | ||||||||||||
03/1950 – 09/1958 | Grasshopper Club Zürich | ||||||||||||
09/1958 – | Polizei Winterthur (2. Liga) | ||||||||||||
– | ATV Winterthur | ||||||||||||
Nationalmannschaft | |||||||||||||
Debüt am | 12. Oktober 1947 (Feld) 4. Februar 1949 | ||||||||||||
gegen | Österreich (Feld) Finnland (Halle) | ||||||||||||
Spiele (Tore) | |||||||||||||
Schweiz (Feld) Schweiz (Halle) |
25 (59)[2] 15 (27)[3] | ||||||||||||
Stationen als Trainer | |||||||||||||
von – bis | Station | ||||||||||||
1946–1948 | Pfadi Winterthur[4] | ||||||||||||
1960– | Schweiz (Polizei)[5] | ||||||||||||
1960– | Schweiz-B[6] | ||||||||||||
um 1963–1963 | ATV Winterthur | ||||||||||||
1963– | Pfadi Winterthur | ||||||||||||
1971–1971 | HC Rieter Winterthur (ad interim) | ||||||||||||
Medaillenspiegel | |||||||||||||
| |||||||||||||
| |||||||||||||
Stand: 9. November 2021 |
Hansjakob «Hajak» Bertschinger (* 9. Juni 1923 in Winterthur; † 9. Oktober 2001 ebenda) war ein Schweizer Feld- und Hallenhandballspieler.
Clubs
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hansjakob Bertschinger wurde in Winterthur geboren und wuchs im Winterthurer Stadtteil Töss aus.[7] Als Angehöriger der Winterthurer Pfadfinder, gehörte er gemäss Winterthurer Jahrbuch zu jenen, die die Handballgruppe ins Leben riefen und aus der später Pfadi Winterthur entstand.[1][8] Das neu entstandene Handballteam mit Bertschi spielte schon bald in der höchsten Schweizer Liga, Bertschinger selbst amtete von 1946 bis 1948 zusätzlich als Spielertrainer.[4]
Danach wechselte er zum Grasshopper Club Zürich, für die er im März 1950 das erste Mal auf dem Feld stand.[9] Mehrmals gewann er die Meisterschaft mit dem Grasshopper Club Zürich.[10] Im September 1958 wechselte er zur Polizei Winterthur in die 2. Liga.[11][12] Er spielte bis mindestens Dezember 1960 für die Polizisten.[13] 1963 war er Spielertrainer vom ATV Winterthur.[14] Im Dezember 1963 kehrte er zu seinem Jugendklub Pfadi Winterthur als Trainer zurück.[15] 1971 war er nach der Abgabe des Traineramts durch Edgar Leutenegger während der Vorrunde der NLB-Kleinfeldsaison 1971 zwischenzeitlich Interimstrainer des HC Rieters.[16]
Er organisierte auch die Winterthurer Schülerhandballmeisterschaft. In der Saison 1981/82 war er Vizepräsident von Pfadi und zwischen 1982 und 1985 war er Präsident des Pfadi Winterthurs – in seine Amtszeit fiel dabei der letzte Ab- und Wiederaufstieg der Winterthurer aus der höchsten Liga. 1947 und 1985/86 bis 1988/89 war er Aktuar des Vereins.[4]
Nationalmannschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Da er in einem Trainingsspiel zwischen dem Pfadi Winterthurer und der Nationalmannschaft am 5. Oktober 1947 alle Tore für Pfadi schoss, wurde er als erster Pfadi-Spieler in die Nati berufen. Und spielte sein erstes Länderspiel am 12. Oktober 1947 gegen die österreichische Männer-Feldhandballnationalmannschaft.[17][18] Die Schweiz gewann das Spiel mit 8 zu 5 Toren. Bertschinger steuerte dabei 3 Tore dazu.
Er nahm mit der Schweizer Nationalmannschaft an den Feldhandball-Weltmeisterschaften der Jahre 1948, 1952 und 1955 teil. Mit der Hallen-Nati nahm er an der Weltmeisterschaft 1954 teil.[3]
In den Handballnationalmannschaften auf dem Feld und in der Halle kam er zu 40 Einsätzen und schoss dabei 86 Tore, wobei es zu dieser Zeit noch bedeutend weniger Länderspiele gab.[7][8][19]
Schiedsrichter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab Anfangs der 50er-Jahren war er Schiedsrichter. 1963 pfiff er die ersten internationalen Partien. Im April 1966 pfiff er das Europacupfinale (Heutzutage: Champions League).[18] Bei der Feldhandball-Weltmeisterschaft der Männer 1966 leitete er das entscheidende Spiel zwischen der westdeutschen und der ostdeutschen Nationalmannschaft vor 10'000 Zuschauern in Linz.[3] Ebenso war er Schiedsrichter bei den Olympischen Sommerspielen 1972.[10] 50-jährig musste man ihn zum Rücktritt zwingen, da die Regeln dies verlangten.[18]
In der Schweiz hatte er das Amt des Schiedsrichter-Chefs inne.[20][7]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrenmitglied Schweizerischer Handball-Verband (1979)[20]
- Ehrenmitglied Pfadi Winterthur (1988)[21]
Privates
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er arbeitete wie seine Schwestern als Primarlehrer.[8][22] Das Primarlehrerpatent erhielt Bertschinger dazumal Wohnhaft in Fischenthal in 1946.[23] Seine Schwägerin war mit seinem Mitspieler Otto Schwarz verheiratet.[24]
Des Weiteren gehörte Bertschinger auch zur Jassrunde seines Pfadi-Handballmitspielers und späteren Jasspapst Göpf Egg in «Stöck–Wys–Stich», der ersten Jasssendung im Schweizer Fernsehen.[7]
Statistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Saison | Mannschaft | Rang | Tore | R. | |
---|---|---|---|---|---|
1938 Städtische Meisterschaft | Pfadi Winterthur | Meister | Keine Zahlen vor 1948 |
||
1939 Städtische Meisterschaft | Meister (Nur Vorrunde, Abbruch durch Krieg) | ||||
1940 2. Spielklasse | 3. Platz | ||||
1941 2. Spielklasse | 2. Platz | ||||
1942 2. Spielklasse | 2. Platz Gruppe Ost | ||||
1943 2. Spielklasse | 3. Platz Gruppe Ost | ||||
1944 2. Spielklasse | 2. Platz Gruppe Ost | ||||
1945 2. Spielklasse | Niederlage Regionalfinal | ||||
1946 1. Liga | Meister | ||||
1947 NL | 5. Platz | ||||
1948 NL | 4. Platz | 61 | 1. | ||
1949 NL | 3. Platz | 30 | 6. | [25] | |
1950 NL | Grasshopper Club Zürich | Vizemeister | 14 | ? | [26] |
1951 NL | Meister | 46 | 1. | [27] | |
1952 NLA | Meister | 49 | 3. | [28] | |
1953 NLA | Meister | 53 | 3. | [29] | |
1954 NLA | Vizemeister | 56 | 4. | [30] | |
1955 NLA | Meister | 53 | 1. | [31] | |
1956 NLA | 3. Platz | 59 | 1. | [32] | |
1957 NLA | Vizemeister | 37 | ? | [33] | |
1958 ? | ? | ? | ? | ||
1958 2. Liga | Polizei Winterthur | ||||
1959 ? | |||||
1960 ? | |||||
1961 ? | Polizei oder ATV | ||||
1962 ? | |||||
1963 ? | ATV Winterthur | ||||
Es ist nicht bekannt, wann er mit Handball aufhörte | |||||
NLA | 1948–1957 | 458 |
Mit 458 Treffern in der Nationalliga A im Feldhandball war er zum Ende der Saison 1967 (1971 war die letzte Saison) vierter in der Ewigen-Torschützenliste seit 1948.[34]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Gemäss einer Bildlegende eines Gründerteams auf der Pfadiwebseite, zählte er jedoch nicht zum Gründerteam von Pfadi. Es ist unklar, inwiefern dieses Gründerteam mit der denen, die die Handballgruppe ins Leben riefen, identisch sind. Siehe: Teambilder und Legenden seit 1938. Pfadi Winterthur, abgerufen am 8. Dezember 2021.
- ↑ Die Zahl ergibt sich aus der Gesamtzahl der Nationalmannschaftseinsätze gemäss Tössemer/Jahrbuch/Landboten abzüglich der Hallenhandballeinsätze gemäss SHV
- ↑ a b c Hansjakob Bertschinger. Schweizerischer Handball-Verband, abgerufen am 9. November 2021.
- ↑ a b c calmer: Chronik 75 Jahre Pfadi Winterthur Handball. Erinnerungen 1938 bis 2013. Hrsg.: Pfadi Winterthur. Winterthur 5. April 2013, S. 2 (Online [PDF; 2,7 MB; abgerufen am 20. November 2021]).
- ↑ es.: Hallen-Handball. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 25, Nr. 14. Zürich 15. Januar 1960, S. 10 (Online [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ Sportinformation Si: Formierung einer Schweizer B-Mannschaft. In: Neue Zürcher Nachrichten. 3. Blatt Auflage. Nr. 241. Zürich 15. Oktober 1960, S. 1 (Online [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ a b c d Hans-Peter Maurer: In memorian Hansjakob «Hajak» Bertschinger. In: De Tössemer. Band 44, Nr. 4/2001, November 2001, S. 25.
- ↑ a b c Winterthurer Jahrbuch 2003. Stiftung Edition Winterthur, Winterthur 2003, S. 211.
- ↑ d.: Hallen-Handball. Knapper Sieg des Schweizer Meisters Grasshoppers in St . Gallen. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 15, Nr. 81. Zürich 24. März 1950, S. 12 (Online [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ a b Handball. In: Basler Zeitung. Nr. 241, 16. Oktober 2001, ZDB-ID 128128-8, S. 46.
- ↑ s: Die Grasshoppers in Deutschland. In: Neue Zürcher Zeitung. Morgenausgabe Auflage. Band 179, Nr. 2263, 7. August 1958, S. 2 (Blatt 2) (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 24. Februar 2023]).
- ↑ Handball. Erste Hauptrunde im Schweizer Cup. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 23, Nr. 242. Zürich 5. September 1950, S. 10 (Online [abgerufen am 12. November 2021]).
- ↑ br.: Hallenhandball in Winterthur. In: Neue Zürcher Zeitung. Morgenausgabe Auflage. Band 181, Nr. 4393, 10. Dezember 1960, S. 3 (Blatt 4) (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 24. Februar 2023]).
- ↑ br.: Winterthurer Handball. In: Neue Zürcher Zeitung. Morgenausgabe Auflage. Band 184, Nr. 99, 11. Januar 1963, S. 3 (Blatt 1) (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 24. Februar 2023]).
- ↑ br.: Winterthurer Hallenhandball. In: Neue Zürcher Zeitung. Morgenausgabe Auflage. Band 184, Nr. 5339, 21. Dezember 1963, S. 3 (Blatt 2) (e-newspaperarchives.ch [abgerufen am 24. Februar 2023]).
- ↑ HC Rieter News. In: Rieter. Hauszeitung der Maschinenfabrik Rieter. Band 15, Nr. 4, September 1971, S. 32.
- ↑ d.: Handball. Nationalmannschaft – Pfadfinder Winterthur 11:10 (4:7). In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 12, Nr. 274. Zürich 6. Oktober 1947, S. 7 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ a b c Hansjakob «Päpe» Bertschinger. In: Chronik 75 Jahre Pfadi Winterthur Handball. Erinnerungen 1938 bis 2013. 2013, S. 102.
- ↑ Gestorben. In: Der Landbote. Band 165, Nr. 240, 16. Oktober 2001, S. 35.
- ↑ a b Nur teilweise genehmigt... In: Walliser Bote. Band 140, Nr. 216. Brig / Visp 18. September 1979, S. 17 (Online [abgerufen am 9. November 2021]).
- ↑ Ehrenmitglieder. Pfadi Winterthur, abgerufen am 9. November 2021.
- ↑ ser.: Die Steckbriefe unserer Internationalen. In: Sport. Nr. 68. Zürich 7. Juni 1952, S. 3.
- ↑ Primarlehrer. Patentierung. In: Erziehungsdirektion des Kantons Zürich (Hrsg.): Amtliches Schulblatt des Kantons Zürich. Band 61, Nr. 3. Verlag der Erziehungsdirektion, Zürich 1. März 1946, Aus den Verhandlungen der Erziehungsbehörden, S. 74 (Online [abgerufen am 20. November 2021]).
- ↑ Michael Funk: Erinnerungen an Otto Schwarz. In: GC Amicitia Zürich (Hrsg.): Top Handball Zürich. Nr. 1. Zürich 1. April 2017, S. 14 (Online [PDF; 5,4 MB; abgerufen am 20. November 2021]).
- ↑ Eduard Schmid: Die Nationalliga-Meisterschaft 1949 in Zahlen. In: Der Schweizer handballer. Band 4, Nr. 18. Zürich 22. Dezember 1949, S. 5.
- ↑ d.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1950. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 15, Nr. 347. Zürich 21. Dezember 1950, S. 18 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ d.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1951. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 16, Nr. 332. Zürich 7. Dezember 1951, S. 10 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ d.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1952. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 17, Nr. 347. Zürich 21. Dezember 1952, S. 12 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ d.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1953. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 18, Nr. 341. Zürich 14. Dezember 1953, S. 8 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ d.: Die abgeschlossene Handball-Meisterschaft. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 19, Nr. 334. Zürich 6. Dezember 1954, S. 8 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ d.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1955. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 20, Nr. 315. Zürich 17. November 1955, S. 10 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ es.: Die abgeschlossene Handball-Meisterschaft. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 21, Nr. 318. Zürich 19. November 1956, S. 8 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ es.: Rückblick auf die Handball-Meisterschaft 1957. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 22, Nr. 327. Zürich 29. November 1957, S. 10 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
- ↑ es.: Rückblick auf die Handballmeisterschaften. In: Migros-Genossenschafts-Bund (Hrsg.): Die Tat. Band 32, Nr. 248. Zürich 21. Oktober 1967, S. 10 (Online [abgerufen am 15. November 2021]).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Bertschinger, Hansjakob |
ALTERNATIVNAMEN | Bertschinger, Jack; Bertschinger, Hajak; Bertschinger, Hans-Jacob |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Handballspieler |
GEBURTSDATUM | 9. Juni 1923 |
GEBURTSORT | Winterthur |
STERBEDATUM | 9. Oktober 2001 |
STERBEORT | Winterthur |