Harpen (Adelsgeschlecht)
Harpen (auch: Harpene o. ä.) ist der Name eines erloschenen westfälischen Adelsgeschlechts.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht hatte seinen namensgebenden Stammsitz in Harpen (Kirchharpen), heute ein Stadtteil von Bochum.[1] Die Familie stellte Ministerialen des Stifts Essen.
Schon 1154 und 1170 erscheint ein Heinrich von Harpene als Zeuge in Urkunden der Essener Äbtissin Hadwig von Wied.[2][3] Ein Hugone de Harpene wird 1258 als Zeuge in einer Urkunde genannt, mit der Otto von Altena und Engelbert I. von der Mark mit der Stift Essen Ministerialen austauschten.[4] 1273/4 tauschte die Essener Äbtissin Berta von Arnsberg mit dem Graf Dietrich von Kleve die Ministerialen Elisabeth, Tochter des Ritters Ludolf von Wittringen und Ehefrau des Heinrich genannt Dücker, und deren drei Kinder gegen Elisabeth, Tochter des Ritters Albert von Hamm und Ehefrau des Otto von Harpen und deren drei Kinder.[5][6]
In einer 1331er Urkunde der Essener Äbtissin Kunigunde von Berg erscheint ein Heinrich von Harpen als Zeuge und Richter der Äbtissin.[7] Wohl derselbe Henrich van Harpene tritt 1337 als Bürge in einer Urkunde des Stifts Rellinghausen auf.[8] Derselbe 1342 noch einmal als Zeuge einer Urkunde des Stifts Essen.[9] Auch 1361 tritt ein Urkundenzeuge namens Hinrich von Harpen in einer Rellinghausener Urkunde auf,[10] ebenso wie ein Johann von Harpen in einer Urkunde von 1366.[11]
Kerstien Schulte, Richter von Dortmund, bezeugte 1367, dass Gotschalk Kleppink, dessen Frau Bele und ihre Kinder dem Meinrich von Harpen erblich 2 Morgen Land, gelegen im Westen, wo der Aachenpfad zwischen Conrads von Berswordts und Johannes von Wickedes Land durchgeht, aufließen.[12] Derselbe Meynrich von Harpene erscheint schon 1366 als Bürger in einer Urkunde.[13] 1400 wird er als Merikes von Harpen als verstorben erwähnt.[14]
1368 resignierte der Knappe Heinrich von Harpen mit Zustimmung seines Bruders Hugo ein von der Äbtissin des Stifts Essen zu Lehen erhaltenes Dienstmannsgut Overstrate zu Kornharpen auf Heinrich den Duker.[15] 1385 vermachten Hugo von Harpen genannt oper Wische und seine Schwester Margarethe der Kirche in Harpen acht Schillinge Rente aus ihrem Gut Helebrügge als Memorienstiftung.[16]
Laut Max von Spießen erscheint die Familie noch 1418.[1]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung des Redenden Wappens: In Silber eine schwarze Harfe. Die Helmzier ist nicht überliefert.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Fahne: Geschichte der Westphälischen Geschlechter unter besonderer Berücksichtigung ihrer Uebersiedelung nach Preußen, Curland und Liefland, mit fast 1200 Wappen und mehr als 1300 Familien, Heberle, Köln 1858, S. 196 (Google Bücher).
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, mit Wappengrafiken von Adolf Matthias Hildebrandt, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 65 (uni-duesseldorf.de); Band 2, Görlitz 1903, Tafel 158 (uni-duesseldorf.de).
- Dietrich von Steinen: Westphälische Geschichte mit vielen Kupfern, 3. Teil, Lemgo 1757, S. 272 f. (Google Bücher).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Spießen (1901–1903), S. 65.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, Vorgang zu Verzeichnungseinheit AA 0249 / Essen, Stift, Rep. u. Hs. AA 0249, Nr. 8, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0248 / Essen, Stift, Urkunden AA 0248, Nr. 20, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Theodor Ilgen (Berab.): Westfälisches Urkundenbuch, 7. Band (Die Urkunden des kölnischen Westfalens vom J. 1200–1300), Münster 1908, S. 448, Nr. 987.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, Vorgang zu Verzeichnungseinheit AA 0248 / Essen, Stift, Urkunden AA 0248, Nr. 74, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, Vorgang zu Verzeichnungseinheit AA 0640 / Handschriften AA 0640, Nr. A III 2, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, E 301u / Grafschaft Rietberg / Urkunden, Nr. 29, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0479 / Rellinghausen, Urkunden AA 0479, Nr. 27 - a, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0248 / Essen, Stift, Urkunden AA 0248, Nr. 416, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0479 / Rellinghausen, Urkunden AA 0479, Nr. 67, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0479 / Rellinghausen, Urkunden AA 0479, Nr. 81, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, 4.150 / Kirchengemeinde Dortmund - St. Petri-Nicolai, Nr. 62 (Standort: 10, 491), abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen, E 003u / Prämonstratenserinnenkloster Dortmund / Urkunden, Nr. 143, abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, 4.150 / Kirchengemeinde Dortmund - St. Petri-Nicolai, Nr. 67 (Standort: 10, 496), abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landesarchiv Nordrhein-Westfalen Abteilung Rheinland, AA 0248 / Essen, Stift, Urkunden AA 0248, Nr. 654 (mit Digitalisat inkl. Siegelabbild), abgerufen am 14. April 2024.
- ↑ Landeskirchliches Archiv der Evangelischen Kirche von Westfalen, 4.256 / Kirchengemeinde Harpen, Nr. 787 (Standort: 10, 917), abgerufen am 14. April 2024.