Hartmann I. (Württemberg)

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Hartmann I. (* um 1160; † 19. August[1] [um] 1240) war Graf von Württemberg.

Die Brüder Hartmann I. und Ludwig III. nannten sich beide gleichzeitig „Graf von Wirtemberg“, so dass davon auszugehen ist, dass beide die Grafschaft gemeinsam verwalteten. Beide sind Söhne des Grafen Ludwig II. Urkundlich erwähnt werden beide bei König Otto IV. auf rheinischen, schwäbischen und fränkischen Pfalzen. Hartmann begleitete Otto auch nach Rom zu seiner Kaiserkrönung und wird mehrfach als Zeuge in den vom Kaiser in Italien aufgestellten Urkunden erwähnt. Nach der Erhebung Friedrichs II. von Staufen zum König und Kaiser wandte er sich mit seinem Bruder den Staufern zu: Beide standen Friedrich und seinem Sohn und Mitkönig Heinrich (VII.) bei wichtigen Reichsverhandlungen zur Seite.

Hartmann richtete seine Territorialpolitik durch die Heirat mit einer Erbtochter der Grafen von Veringen auf Oberschwaben aus. Er erwarb dort Güter, die bis etwa in das Jahr 1200 im veringischen, nachher aber im württembergisch-grüningischen Besitze vorkamen (zum Beispiel Altshausen, Burg Alt-Veringen selbst, Rechte zu Eschach, und die Grafschaft des östlichen Apphagaues), sowie Grüningen, nach dem sich sein Sohn Konrad III.von Württemberg ab 1227 Konrad von Grüningen nennt (ego Cunradus dei gratia comes de Gruningen)[2].

Als weiterer Sohn Hartmanns gilt der 1231 genannte Hermann von Württemberg, der als ein genealogisch wichtiges Bindeglied zwischen Graf Hartmann I. und Graf Ulrich dem Stifter angesehen wird.[3]

Außer Teilen der Grafschaft Veringen kamen durch Hartmanns Heirat auch der Vorname Eberhard und das Hirschstangen-Wappen der Veringer ins Haus Württemberg. Entgegen Schwennicke kann Hartmanns Ehefrau allerdings keine Tochter Graf Wolfrads I. von Veringen (urk. 1160–1216) gewesen sein,[4] denn dann hätte die um 1252/54 geschlossene Ehe des Enkels Hartmann I. von Grüningen mit Wolfrads I. Urenkelin Hedwig von Veringen im verbotenen Grad 3 : 3 gestanden. Der Dispens des Papstes Innozenz IV. für diese Heirat von 1252 und 1254 wurde jedoch wegen Verwandtschaft im vierten Grad erteilt.[5] Daher und wegen des von den Veringern übernommenen Vornamens Eberhard halten Decker-Hauff und andere Forscher Wolfrads I. söhnelosen Bruder Graf Eberhard I. von Veringen (urk. 1160/69–1185/86) für den Schwiegervater Hartmanns I. von Württemberg.[6] In diesem Fall waren die Eheleute Hartmann I. von Grüningen und Hedwig von Veringen 1252/54 genau in dem im Dispens beschriebenen Grad 4 : 4 miteinander verwandt.

Kinder aus der um 1190 geschlossenen Ehe Graf Hartmanns I. von Württemberg mit einer Gräfin von Veringen waren:

Einzelnachweise

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  1. Emil Krüger: Der Ursprung des Hauses Württemberg. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, Neue Folge, Jg. 8, 1899, S. 256.
  2. Dieter Mertens: Konrad (III.). In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 11.
  3. Dieter Mertens: Hermann. In: Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, S. 11
  4. Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln, Bd. XII, Marburg 1992, Tafeln 86–87.
  5. Sönke Lorenz: N.N. und Hedwig von Veringen. In: Sönke Lorenz, Dieter Mertens, Volker Press (Hrsg.): Das Haus Württemberg. Ein biographisches Lexikon. Kohlhammer, Stuttgart 1997, ISBN 3-17-013605-4, S. 51 f.
  6. Gerhard Raff: Hie gut Wirtemberg allewege, Band 1, Stuttgart 1988, darin Einleitung von Hansmartin Decker-Hauff, S. XLIX; Ernst W. Alther: Ahnentafel des Gaudenz Vogt von Matsch, in: Archiv für Familiengeschichtsforschung (AfF), Jg. 1, 1997, S. 414, Tafel 25, Nr. 1122.
  7. Emil Krüger: Der Ursprung des Hauses Württemberg. In: Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, Neue Folge, Jg. 8, 1899, S. 71–213 und 237–350 (hier S. 259).
  8. Dieter Mertens: Württemberg, Konrad (III.), Graf. In: Biographisches Lexikon des Hauses Württemberg. 1997, abgerufen am 19. Juli 2024.
  9. Dieter Mertens: Württemberg, Hermann. In: Biographisches Lexikon des Hauses Württemberg. 1997, abgerufen am 19. Juli 2024.
  10. Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band XII, Marburg 1992, Tafel 47/48.
  11. Württembergisches Urkundenbuch, Band 4, Nr. 1170 WUB-online
  12. Detlev Schwennicke (Hrsg.): Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Band XVI, Berlin 1995, Tafel 98.
VorgängerAmtNachfolger
Ludwig II.Graf von Württemberg
1181–1240
Ludwig III.