Goldhauben-Schmuckkolibri
Goldhauben-Schmuckkolibri | ||||||||||
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Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus) | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Heliactin | ||||||||||
Boie, 1831 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Heliactin bilophus | ||||||||||
(Temminck, 1820) |
Der Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus) oder Sonnenstrahlelfe ist ein Vogel aus der Familie der Kolibris (Trochilidae) und die einzige Art der somit monotypischen Gattung der Sonnenstrahlkolibris (Heliactin). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das etwa 2.500.000 Quadratkilometer in den südamerikanischen Ländern Suriname, Brasilien und Bolivien umfasst. Der Bestand wurde 2012–2016 von der IUCN als „nicht gefährdet“ (least concern)[1] eingestuft.[2]
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der männliche Goldhauben-Schmuckkolibri hat auf jeder Seite seines Kopfes rote, blaue und goldene Federbüschel. Der Rücken ist changierend grün. Die schwarze Kehle und Brust gehen Richtung Bauch ins Weiß über. Der Schwanz ist lang und spitz. Das Weibchen ähnelt dem Männchen. Einzig das markante bunte Farbmuster am Kopf fehlt beim Weibchen. Stattdessen ist der Kopf farblich wie der Rücken.
Habitat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Goldhauben-Schmuckkolibri bevorzugt trockenes Klima und halboffenes Habitat wie Waldränder und Weideland.[3] So findet man ihn oft in für Brasilien typischen Cerrado-Savannen.
Verhalten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die übliche Nahrung besteht aus Nektar und kleineren Insekten. Mit bis zu 90 Flügelschlägen pro Sekunde wird der Vogel im Guinness-Buch der Rekorde als der Vogel mit der höchsten Flügelschlagzahl pro Sekunde, erwähnt.
Unterarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind bisher keine Unterarten des Goldhauben-Schmuckkolibris bekannt.[4] Heliactin bilopha wurde nach den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur in Heliactin bilophus umbenannt.[5]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Man findet den Goldhauben-Schmuckkolibri vom extremen Süden Surinames über das nördliche Zentralbrasilien bis ins nördliche Bolivien und den Osten Zentralbrasiliens. Sein Vorkommen erstreckt sich über die Bundesstaaten Amapá, von Maranhão bis Alagoas, südliches Bahia nach São Paulo sowie im Westen von Mato Grosso. Selten wurde er in Rondônia beobachtet. Es gibt Berichte, dass er außerdem im Westen Brasiliens in Acre vorkommt. Im Osten Boliviens ist er im Departamento Santa Cruz präsent.
Etymologie und Forschungsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lange wurde für den Goldhauben-Schmuckkolibri der wissenschaftliche Name Heliactin cornuta (Wied-Neuwied, 1821)[6] verwendet, der heute nur noch als Synonym gilt. Coenraad Jacob Temminck beschrieb die Art unter dem Namen Trochilus bilophus.[7][8] Als Fundort des Typusexemplars nannte er Brasilien.[9] Erst später wurde er der 1831 von Friedrich Boie neu eingeführten Gattung Heliactin zugeschlagen.[10] Dieser Name leitet sich von den griechischen Wörtern ἥλιος hēlios für „Sonne“ und ἀκτίς (ἀκτῑ́ν), ἀκτῖνος aktī́s (aktī́n), aktînos für „Strahl, Sonnenstrahl“ ab.[11] Das Artepitheton bilophus ist ein Gebilde aus dem lateinischen bi- für „zwei-, doppelt-“ und dem griechischen λόφος lóphos für „Helmbusch, (Hahnen-)Kamm“.[12] Cornuta leitet sich vom lateinischen cornutus, cornu für „gehörnt, Horn“ ab.[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ber van Perlo: A Field Guide to the Birds of Brazil. Oxford University Press, 2009, ISBN 978-0-19-530155-7.
- James A. Jobling: Helm Dictionary of Scientific Bird Names. Christopher Helm, London 2010, ISBN 978-1-4081-2501-4.
- Coenraad Jacob Temminck: Nouveau recueil de planches coloriées d'oiseaux: pour servir de suite et de complément aux planches enluminées de Buffon (Tafel 18, Figur 3 & Text). Band 4, Lieferung 3. Legras Imbert et Comp., Straßburg 1820 (online [abgerufen am 14. Juli 2014]).
- Friedrich Boie: Bemerkungen über Spezies und einige ornithologische Familien und Sippen. In: Isis von Oken. Band 24, 1831, S. 538–548 (online [abgerufen am 14. Juli 2014]).
- Maximilian zu Wied-Neuwied: Reise nach Brasilien: in den Jahren 1815 bis 1817; mit zwei und zwanzig Kupfern, neunzehn Vignetten und drei Karten. Band 2. Heinrich Ludwig Brönner, Frankfurt 1821 (online [abgerufen am 14. Juli 2014]).
- Norman David, Michel Gosselin: Gender agreement of avian species names. In: Bulletin of the British Ornithologists’ Club. Band 122, Nr. 1, 2002, S. 14–49 (online [abgerufen am 15. Juli 2014]).
- Edward Clive Dickinson: Systematic notes on Asian birds. 9. The "Nouveau recueil de planches coloriees" of Temminck & Laugier (1820–1839). In: Zoologische verhandelingen uitgegeven door het Rijksmuseum van Natuurlijke Historie te Leiden. Nr. 335, 2001, S. 7–56 (online [PDF; 2,4 MB; abgerufen am 15. Juli 2014]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heliactin bilophus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2014.1. Eingestellt von: BirdLife International, 2012. Abgerufen am 14. Juli 2014.
- Factsheet auf BirdLife International
- Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus) auf eBird.org
- Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus) bei Avibase
- Heliactin bilophus im Integrated Taxonomic Information System (ITIS)
- xeno-canto: Tonaufnahmen – Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus)
- Goldhauben-Schmuckkolibri (Heliactin bilophus) in der Encyclopedia of Life. (englisch).
Einzelnachweise und Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.iucnredlist.org/species/22688119/93182952
- ↑ Abgerufen am 20. August 2022. Stand 2016.
- ↑ Horned Sungem
- ↑ IOC World Bird List Hummingbirds
- ↑ Norman David u. a., S. 40
- ↑ Maximilian zu Wied-Neuwied, S. 190
- ↑ Coenraad Jacob Temminck, Tafel 18, Figur 3 & Text S. 86–87
- ↑ Edward Clive Dickinson arbeitet in seinem Artikel die genauen Publikationsdaten von Temmincks Werk heraus. Die Tafel 18 gehörte zur Lieferung 3 aus dem Jahre 1820. Damit hat Temmincks Name Priorität über den von Maximilian zu Wied-Neuwied.
- ↑ Coenraad Jacob Temminck, S. 87
- ↑ Friedrich Boie, S. 546
- ↑ James A. Jobling, S. 187
- ↑ James A. Jobling, S. 72
- ↑ James A. Jobling, S. 118