Henry Berthold von Fischer
Henry Berthold von Fischer, auch Henry Berchtold von Fischer, (* 7. Januar 1861 in Bern; † 28. Juni 1949 ebenda) war ein Schweizer Architekt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er entstammte der Berner Patrizierfamilie von Fischer und war ein Nachkomme von Beat Fischer. 1878 trat er in die École des Beaux-Arts in Paris ein und nach dem Ende seiner Studienzeit reiste er u. a. nach Ägypten. 1887 wurde er Mitarbeiter des Architekten Heinrich Viktor von Segesser (1843–1900) in Luzern und konvertierte dort – wie zuvor schon seine Schwester, die nach dem Tode ihres Mannes Nonne im Orden des Vinzenz von Paul geworden war – zur katholischen Kirche. Daraufhin gründete er ein eigenes Architekturbüro in Bern, wo er anfangs den Bau der von Segesser geplanten Dreifaltigkeitskirche begleitete und dann zahlreiche Villen baute. Seine Handschrift prägt heute noch das Kirchenfeldquartier.
Fischer war Ehren- und Devotions-Grosskreuz-Bailli des Malteserordens. 1937 zelebrierte Maximilian von Sachsen in Fischers Privatkapelle eine Messe zum Rittertag des schweizerischen Malteserordens.[1]
Fischers Nachlass befindet sich in der Burgerbibliothek Bern.[2] Das Planarchiv ist dem Eidgenösisschen Archiv für Denkmalpflege, das heute zur Graphischen Sammlung der Schweizerischen Nationalbibliothek gehört, im Jahr 1989 als Schenkung übergeben worden.[3]
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fischers Stil ist neobarock und steht unter dem Einfluss der Berner Architektur des 17. und 18. Jahrhunderts, die Fischer intensiv bei Renovationen von Schlössern und Landsitzen kennengelernt hatte. Eines seiner Hauptwerke ist eine Villa an der Thunstrasse 60 in Bern, die 1897 bis 1898 unter dem Namen Le Souvenir für Max von Fischer erbaut wurde und seit 1932 Sitz des Apostolischen Nuntius ist. Der 1959 abgerissene Vorgängerbau der Antoniuskirche in Bümpliz mit dem noch erhaltenen Pfarrhaus wurde von Fischer gebaut. Ein weiteres Werk ist der neubarocke Umbau des «Neuen Wenkenhofes» in Riehen bei Basel von 1918 bis 1921 für den Bauherrn Alexander Clavel-Respinger.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Honegger: Henry Berthold von Fischer. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Henry Berchtold de Fischer: L'ordre Souverain de Malte. Aperçu de son histoire et de son activité aux temps présents et passés, Genève 1927.
- Conrad von Mandach: Henry Berthold von Fischer, ein bernischer Architekt, in: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde 1951.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Henry Berthold von Fischer im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Archiv Henry Berthold von Fischer in der Archivdatenbank HelveticArchives der Schweizerischen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ K. Rieder: Netzwerke des Konservatismus. Berner Burgergemeinde und Patriziat im 19. und 20. Jahrhundert, Bern 2008, S. 317–318, mit Hinweis auf Schweizerische Kommende des Johanniterordens (Hg.): Geschichte der Schweizerischen Kommende des Johanniterordens (Red. Peter Ziegler), Wädenswil 1999, S. 45
- ↑ Nachlass Henry Berchtold von Fischer im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- ↑ Archiv Henry Berthold von Fischer in der Archivdatenbank HelveticArchives der Schweizerischen Nationalbibliothek
- ↑ Felix Steininger: Neuer Wenken. In: Gemeinde Lexikon Riehen.
Personendaten | |
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NAME | Fischer, Henry Berthold von |
ALTERNATIVNAMEN | Fischer, Henry Berchtold von |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Architekt |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1861 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 28. Juni 1949 |
STERBEORT | Bern |