Hermann Finck
Hermann Finck, latinisiert Hermannus Finckius, (* 21. März 1527 in Pirna[1]; † 28. Dezember 1558 in Wittenberg) war ein deutscher Musiktheoretiker, Komponist und Organist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hermann Finck war der Großneffe von Heinrich Finck. Nach einer ersten musikalischen Ausbildung war Hermann Finck Mitglied der Hofkapelle des Königs von Ungarn und Böhmen Ferdinand I. 1545 immatrikulierte er sich als Student an der Universität Wittenberg, wo er ab 1554 Gesang und Instrumentalmusik lehrte. 1557 wurde er Universitätsorganist. Im Kreis der Bildungsträger der Universität hielt er Vorlesungen über die Ars musica, veröffentlichte 1555 im Verlag der Erben von Georg Rhau einen Hochzeitsgesang mit 5 Stimmen und einen Grabgesang mit 4 Stimmen. Maßgeblich hatte er damit Melanchthons Musiktheorie beeinflusst.
Im Jahre 1556 erschien sein Hauptwerk Practica Musica Hermann Finckii, Exempla variorum signorum proportionum et canonum, Judicium de tonis, ac quaedam de Arte suaviter et et artificiose cantandi continens, das bemerkenswerte Informationen zu den damaligen Musikzuständen enthält. Nachdem Finck 1558 ein Lied auf Sigismund von Brandenburg verfasst hatte, starb er im Alter von 31 Jahren als geachtete Persönlichkeit in Wittenberg, wo er eine Organistenstelle an der Wittenberger Schlosskirche bekleidet hatte.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Heinz Scheible: Melanchthons Briefwechsel Personen Band 12
- Moriz Fürstenau: Finck, Herrmann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 13.
- Heinz von Loesch: Finck. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 6 (Eames – Franco). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2001, ISBN 3-7618-1116-0 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
- F.E. Kirby: Finck, Hermann. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- Finckius, Hermannus. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 9, Leipzig 1735, Sp. 936 f.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Noten und Audiodateien von Hermann Finck im International Music Score Library Project
- Gemeinfreie Noten von Hermann Finck in der Choral Public Domain Library – ChoralWiki (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinz von Loesch: Finck. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 6 (Eames – Franco). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2001, ISBN 3-7618-1116-0 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
Personendaten | |
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NAME | Finck, Hermann |
ALTERNATIVNAMEN | Finck, Herrmann; Finckius, Hermannus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiktheoretiker, Komponist und Organist |
GEBURTSDATUM | 21. März 1527 |
GEBURTSORT | Pirna |
STERBEDATUM | 28. Dezember 1558 |
STERBEORT | Wittenberg |