Behaartes Bruchkraut
Behaartes Bruchkraut | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Behaartes Bruchkraut (Herniaria hirsuta) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Herniaria hirsuta | ||||||||||||
L. |
Das Behaarte Bruchkraut (Herniaria hirsuta) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Behaarte Bruchkraut ist eine einjährige oder wenige Jahre ausdauernde, krautige Pflanze. Die niederliegenden Stängel sind 5 bis 15 Zentimeter lang. Der Stängel, die Blätter und der Kelch sind auffallend borstig behaart.
Die Blütezeit reicht von Mai bis September. Etwa zehn Blüten stehen in knäueligen Blütenständen zusammen. Die Kelchblätter sind 0,2 bis 2 Millimeter lang und stachelspitzig.
Die Frucht ist höchstens so lang wie die Blütenhülle.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[1]
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Behaarte Bruchkraut ist ein submediterranes Florenelement. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von den Kanarischen Inseln über das Mittelmeergebiet bis Pakistan, außerdem findet man es in Ostafrika und in Südamerika.
In Mitteleuropa gedeiht das Behaarte Bruchkraut auf kalkarmen, meist schwach sauren, humusarmen, eher verfestigten, steinig-sandigen Böden. Es braucht im Sommer reichlich Wärme. Es besiedelt lückige Sandrasen, sandige Wege, Böschungen und Dünen, vorwiegend im Ober- und Mittelrheingebiet, im Gebiet der Mainmündung, am Fuß des Schweizer Jura, am Genfersee und am Alpenfuß. An seinen mitteleuropäischen Standorten ist es selten bis unbeständig. Es ist in Mitteleuropa eine Charakterart der Ordnung Corynephoretalia, kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Thero-Airion oder im Kickxietum vor.[1]
In Österreich tritt das Behaart-Bruchkraut zerstreut in den Bundesländern Wien, Niederösterreich, dem Burgenland und Oberösterreich sowie unbeständig in der Steiermark, in Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg in der collinen Höhenstufe auf. Die Art gilt in Österreich als gefährdet, im nördlichen Vorland der Alpen als stark gefährdet.[2]
Bilder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Habitus
-
Die Laubblätter sind dicht behaart.[2]
-
Blütenstand, die Kelchblätter weisen an der Spitze meist eine Stachelborste auf.[2]
-
Fruchtstand, die Früchte sind kürzer als der Kelch.[2]
-
Früchte und Samen
-
Samen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 390.
- ↑ a b c d Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Oskar Sebald, Siegmund Seybold, Georg Philippi (Hrsg.): Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. Band 1: Allgemeiner Teil, Spezieller Teil (Pteridophyta, Spermatophyta): Lycopodiaceae bis Plumbaginaceae. 2., ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3322-9.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Bände 1–5, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Behaartes Bruchkraut. auf FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Herniaria hirsuta L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 16. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Beschreibung nach Hermann Wagner 1882 und Foto.
- Datenblatt mit Fotos.
- Datenblatt mit Fotos.