Schottisches Hochlandrind
Rasseschlüssel |
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HLD 45 |
Das Schottische Hochlandrind, Highland Cattle oder Kyloe (schott.-gäl. Bò Gàidhealach „gälisches Rind“) ist eine Rasse des Hausrindes. Sie ist die älteste registrierte Viehrasse (1884).
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Rasse stammt aus dem Nordwesten Schottlands und von den Hebriden, wo sie seit Jahrhunderten durch natürliche Selektion die ihr zugeschriebenen Eigenschaften entwickelt hat – das kleinwüchsige und relativ leichte Hochlandrind gilt als gutmütig, robust und langlebig, es eignet sich für die ganzjährige Freilandhaltung auch auf für schwere Rinder ungeeigneten Böden (Mutterkuhhaltung), kalbt leicht und viel, auch ohne menschliche Hilfe. Es liefert mittelrahmige Milch und cholesterinarmes Fleisch.
Ursprünglich gab es zwei Rassen, die normalerweise schwarze und etwas kleinere Kyloe, die auf den Inseln des nordwestlichen Schottland lebte, sowie eine eher rötliche und etwas größere Rasse aus den abgelegenen Highlands. Durch Züchtung wurden beide Rassen eins und erlangten die heute vorherrschende rot-braune Färbung. Die offiziellen Bezeichnungen des Farbspektrums des langhaarigen Fells sind: rot, gelb und schwarz sowie – seltener vorkommend – gestromt (brindle), graubraun (dun) und weiß.
Die langen und sehr symmetrischen Hörner sind in der Regel geschlechtsspezifisch unterschiedlich geformt. Bei Bullen haben sie typischerweise eine kräftige, waagerecht nach vorne gebogene Form. Bei den Kühen sind die Hörner meist deutlich länger und weit ausladend nach oben gebogen.
Die Rasse eignet sich besonders für extensive Weidebewirtschaftung und wird vielfach auch in Beweidungsprojekten eingesetzt.[1] Beim Umgang mit den Tieren ist Respekt vor den langen Hörnern geboten. Eine „Führigkeit“ am Halfter muss trainiert und gepflegt werden, ebenso das Treiben in Pferche.
Heute wird die Rasse weltweit in vielen Ländern gezüchtet. Die ersten Hochlandrinder wurden 1975 nach Deutschland eingeführt, in den Vereinigten Staaten werden sie bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts genutzt.
Sogenannte Kleine Highlands ergeben sich entweder bewusst aus selektiver Zuchtauslese oder als Nebenprodukt bei zu früher Bedeckung oder bei sehr magerem Futter, wie ein Vergleich mit der Zucht auf den Hebriden und historische Dokumente belegen.
Galerie
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Schottisches Hochlandrind mit Kalb auf einer Alm im Lungau
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Schottisches Hochlandrind (weiblich)
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Schottisches Hochlandrind
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Geschlechtsspezifische männliche Hornstellung
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Schottisches Hochlandrind (weiblich)
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Kalb auf der Schwäbischen Alb
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Schottisches Hochlandrind (Bulle)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stephan Janz: Highland Cattle - Ikone des schottischen Hochlands. Erling Verlag, Clenze 2020, ISBN 978-3-86263-164-3.
- Ùna Flora Cochrane: A Keen Eye. Fact and folklore on Scottish highland cattle. Busdubh Publishing, Edinburgh 1996, ISBN 0-9528390-1-6.
- Friedrich Hardegg, Wolfgang Müller: Robustrinder. Highland Cattle und Galloway. Herkunft – Haltung – Zucht. avBuch – Österreichischer Agrarverlag, Wien 2008, ISBN 978-3-7040-2275-2.
- Highland Cattle. Journal der Hochlandrinder-Züchter in Deutschland. jährlich, ZDB-ID 2083378-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Highland Cattle Zuchtverband Niedersachsen e. V. Ausführliche Informationen über Zucht und Haltung von Schottischen Hochlandrindern
- Verband Deutscher Highland Cattle Züchter und Halter e. V. Ausführliche Rassebeschreibung und weitere übergreifende Informationen in dt. Sprache
- Magazin Österreichischer Hochlandrinderzüchter für den deutschsprachigen Raum
- Highland Cattle Society Switzerland
- Highland Cattle World International Directory
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ M. Bunzel-Drüke, C. Böhm, G. Finck, R. Kämmer, E. Luick, E. Reisinger, U. Riecken, J. Riedl, M. Scharf, O. Zimball: Wilde Weiden – Praxisleitfaden für Ganzjahresbeweidung in Naturschutz und Landschaftsentwicklung. Sassendorf-Lohne: Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest e. V. (Hg.), 2008. Seite 81.