Hulfter

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Doppelhulfter an einem Offizierssattel aus dem Dreißigjährigen Krieg
Hulfter für Radschlosspistolen
Sattelholster für Steinschlosspistolen, spätes 18. Jahrhundert

Die Hulfter (spätere Varianten Halfter, oder Holster) bezeichnet ursprünglich eine Decke oder einen Behälter am Reitsattel.

Die Hulfter war ursprünglich ein Begriff für eine Decke oder ein Behältnis, meist am Sattel eines Pferdes. Ab dem 16. Jahrhundert ist der Begriff Hulfter als Behälter für Pistolen nachgewiesen. Ab dem 17. Jahrhundert ist der Begriff Pistolenhalfter nachgewiesen.[1][2] Der Begriff Holster für Pistolenbehälter war ab dem 18. Jahrhundert bekannt. Im Niedersächsischen wurde der Begriff auch für Reisesack, Ranzen und auch für Rücken verwendet.[3][4]

Bedeutung als Behälter für Feuerwaffen

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Hulfter wurden meist an beiden Seiten des Vorderzwiesels (z. B. an einem Bocksattel) angebracht. Sie wurden typischerweise aus Leder gefertigt. Teils wurden die Schusswaffen mit Hilfe von Holfterkappen aus Stoff oder Leder abgedeckt und so vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Art der Anbringung ermöglicht ein leichtes und schnelles Ziehen der Waffen.[5] Entsprechende Hulfter hielten sich bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein.[6]

„Schwere Hulfter“ werden von Boeheim als Behältnisse für „lange Faustrohre“ genannt, die dort als Übergangsformen zu Arkebusen und zu Karabinern genannt werden. Diese schweren Hulfter wurden an der rechten Seite von Sätteln am rückwärtigen Sattelbogen (Zwiesel) befestigt.[7] Pistolen hatten im Verlauf ihrer Entwicklungsgeschichte mehrere Synonyme, die als Faustrohr, Faustbüchse, Fäustling, im 16. und 17. Jahrhundert auch Puffer, bekannt sind.[8]

Andere Bedeutungen

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Weitere nicht mehr gebräuchliche Wortbedeutungen sind die Bezeichnung für einen Ranzen sowie Holftermuschel für die Steckmuscheln.[4]

Einzelnachweise

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  1. Hulfter, f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
  2. Halfter, f. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden, 1854–1960. S. Hirzel, Leipzig (woerterbuchnetz.de).
  3. Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 2. Breitkopf & Sohn, Leipzig 1793, S. 1264 (Eintrag: Holster, die).
  4. a b Otto Friedrich Theodor Heinsius: Vollständiges Wörterbuch. der deutschen Sprache mit Bezeichnung der Aussprache und Betonung für die Geschäfts- und Lesewelt. Band 2. R. Sammler, Wien 1840, S. 408 (Heinsius: Vollständiges Wörterbuch in der Google-Buchsuche).
  5. Tobias Schönauer, Daniel Hohrath: Formen des Krieges. 1600-1815. In: Kataloge des Bayerischen Armeemuseums. Band 19. Bayerisches Armeemuseum, Ingolstadt 2019, S. 67.
  6. Axel Gelbhaar: Mittelalterliches und frühneuzeitliches Reit- und Fahrzubehör aus dem Besitz der Kunstsammlungen der Veste Coburg. In: Documenta Hippologica. Darstellungen und Quellen zur Geschichte des Pferdes. Olms Presse, Hildesheim 1997, S. 211–214.
  7. Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. S. 487.
  8. Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. S. 482–487.