Joseph Horniker

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Joseph Horniker (* in Lemberg) war ein österreichischer Jurist, Notar, Patentanwalt sowie „Hof- und Gerichtsadvocat“. Er war jüdischen Glaubens.

Am 18. August 1800 wurde er als erster jüdischer Jurist an der Universität Wien zum Dr. jur. promoviert.[1]

1808 ist er in der Liste der Pränumeranten für die am 8. Januar 1809 in Wien fertiggestellte Ausgabe der „Vollständige Sammlung der Wechselgesetze aller Länder und Handelsplätze in Europa“ des publizierenden Juristen Johann Michael Edler von Zimmerl enthalten.[2]

Für 1837 ist belegt, dass sich seine Kanzlei an der Dorotheergasse 1118 in Wien befand.[3]

Ignaz Josef Pleyel (1757–1831) erwarb am 24. Januar 1827 die Vermarktungsrechte (für Frankreich) für die opp 130, 133 und 134 von Ludwig van Beethoven. Der Vertrag ist in französischer Sprache formuliert und wurde in Gegenwart der Zeugen und Verleger Mathias Artaria (1793–1835) und Johann Traeg in Wien geschlossen und die Unterschriften durch ihn beglaubigt.[4]

Während seiner Tätigkeit als Patentanwalt vertrat Horniker u. a. Mandanten aus Brüssel, Colmar, Leipzig, London, Mailand, Paris und St Albans.

Zu seinen Mandanten gehörten:

  • der Erfinder Robert Brooks junior in St. Albans wegen eines Patents zur Verbesserung der Konstruktion von Saiteninstrumenten[5]
  • der Erfinder Jean Gabriel Isaac Grimaud de Caux (1800–1881) wegen eines Patents von 1838 auf die Entdeckung und Verbesserung des „Filtre-Fonvielle“ (nach dem Erfinder Heinrich Fonvielle benannt)[6]
  • der Erfinder Frédéric Charassin, Advocat in Paris, wegen eines Patents von 1847 auf ein Verfahren zur Papierherstellung durch einen bisher nicht verwendeten Strauch[7]
  • der Erfinder Heinrich Bern. Chaussenot, Ingenieur, mit einem Patent von 1835 auf die Erfindung und Verbesserung der Gasbeleuchtung[8][9][10]
  • der Erfinder Camille Bernard Decker, Buchdrucker in Colmar, mit einem Patent auf die Verbesserung in der „Construction der Kutschentritte“[11]
  • der Erfinder Abraham Dixon (1779–1850), Händler in Brüssel, der 1840 ein Patent auf die „Verbesserung eines Ofen“[12] und 1843 ein Patent auf eine Erfindung zum „Ziehen und Kämen von Wolle“ erhielt.[13] Weiterhin vertrat er Abraham Dixon bei dem Patent von 1845 zur „Anwendung atmosphärischer Triebkraft und in der Verfertigung von Röhren, sowohl für atmosphärische Eisenbahnen mit feststehenden Pistons und laufenden atmosphärischen Röhren als auch zu andern Zwecken“[14] sowie bei der Erfindung zur Verbesserung „an den Wagenrädern und ihres Zugehörs …, um sie in den Eisenbahnen die ausweichenden Linien nehmen zu lassen“[15]
  • der Erfinder Peter Armand Grafen von Fontaine-Moreau, mit einem Patent auf die Ausfütterung von Satteln und Geschirren[16]
  • der Erfinder Alexander Laferost, Handschuhhersteller in Mailand, der 1848 ein Patent auf eine mechanische Zuschneidevorrichtung für Handschuhe erhielt.[17]
  • der Erfinder Johann Manby, Ingenieur in Paris, mit einem Patent von 1838 „auf die Verbesserung der Anthrazit-Kohle zur Schmelzung der Erze…“[18]

Einzelnachweise

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  1. Intelligenzblatt der Allgemeinen Literatur-Zeitung vom Jahre 1800 Numero 1, Sp. 1351 (Digitalisat); Practische Erörterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrsamkeit, Bd. 3, Hannover 1815, S. 433 Digitalisat.
  2. Pränumerantenverzeichnis bei Google Books, abgerufen am 5. März 2013.
  3. Schematismus des österreichischen Kaiserthums. I. Theil, Wien 1837, S. 719.
  4. Vertrag zwischen Beethoven und Pleyel Beethoven-Haus Bonn (Memento des Originals vom 26. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/katalog.beethoven-haus-bonn.de, abgerufen am 7. März 2013
  5. Amts-Blatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 56, 1846 (Digitalisat)
  6. Sammlung der Gesetze für das Erzherzogthum unter der Ens. Zwanzigster Teil. Jahr 1838. K. k. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei, Wien 1840, Digitalisat, S. 1168
  7. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 31 vom 13. März 1847 (Digitalisat)
  8. Sammlung der Gesetze für das Erzherzogthum unter der Ens. Siebenzehnter Teil. Jahr 1835. K. k. Hof- und Staats-Aerarial-Druckerei, Wien 1837, S. 1061
  9. Chaussenot: Ueber eine Methode der zur Gasbeleuchtung verwendeten Flamme des gekohlten Wasserstoffgases eine größere Leuchtkraft zu geben. In: Polytechnisches Journal. 65, 1837, S. 132–136.
  10. Jahrbücher des kaiserl. königl. Polytechnischen Instituts in Wien - Neunzehnter Band. Carl Gerold, Wien 1837, S. 489 (Nr. 2307)
  11. Amts-Blatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 128 vom 26. Oktober 1847 (Digitalisat)
  12. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 119 vom 3. Oktober 1840 (Digitalisat)
  13. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 106 vom 5. September 1843 (Digitalisat)
  14. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 12 vom 28. Januar 1847 (Digitalisat)
  15. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 141 vom 24. November 1846 (Digitalisat)
  16. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 102 vom 25. August 1846 (Digitalisat)
  17. Amtsblatt zur Laibacher Zeitung, Nr. 52 vom 29. April 1848 (Digitalisat)
  18. Sammlung der Gesetze für das Erzherzogthum Oesterreich unter der Ens. Zwanzigster Theil, Jahr 1838, S. 1099