The Housemartins

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The Housemartins
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Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Indie-Pop
Aktive Jahre
Gründung 1983
Auflösung 1988
Website
Letzte Besetzung
Paul Heaton
Stan Cullimore
Norman Cook
Hugh Whitaker (bis 1987)
Schlagzeug
Dave Hemingway (ab 1987)
Ehemalige Mitglieder
Schlagzeug
Chris Lang
Ted Key

{{{Logobeschreibung unten}}}

The Housemartins (englisch house martin = Mehlschwalbe) war eine aus der nordenglischen Stadt Kingston upon Hull stammende britische Independent-Pop-Band; sie bestand von 1983 bis 1988.

Sofern es sich bei der 1986 von der Schallplattenfirma Chrysalis/Go! Discs verbreiteten Entstehungsgeschichte[1] nicht um eine Legende handelt, die von Musikredaktionen (beispielsweise die des Musikexpress[2]) übernommen wurde, führte ein ins Fenster geklebtes Mitmusikergesuch des Anfang der 1980er Jahre nach Kingston upon Hull gezogenen Sängers Paul Heaton zur Bekanntschaft mit dem Gitarristen Stan Cullimore. Eine alternative Version spricht von einer Zeitungsannonce.[3] Nachdem sie Ende 1983 zunächst als Straßenmusiker unterwegs waren, stockten sie mittels Hinzunahme einer Rhythmussektion zu einer kompletten Band auf.[3] Paul Heaton (Gesang), Stan Cullimore (Gitarre), Ted Key (Bass) und Chris Lang (Schlagzeug) bildeten die Housemartins und erhielten 1985 ihren ersten Plattenvertrag bei dem Label Go! Discs. Erst Lang und dann auch Key schieden bereits vor der Produktion der ersten LP aus. Lang wurde durch Hugh Whitaker ersetzt, den Cullimore von der örtlichen Studentenvereinigung her kannte,[4] während Key von Norman Cook, zu Schulzeiten in Reigate mit Heaton in derselben Band spielend, abgelöst wurde.[3][5]

Die gitarrenorientierten Songs der Housemartins, meist aus der Feder von Heaton und Cullimore, waren von sozialkritisch und politischen Texten geprägt; dennoch erreichten sie 1986 mit ihrer Single Happy Hour und der LP London 0 Hull 4 ein größeres Publikum und Aufmerksamkeit über England hinaus. Konservative Kreise versuchten immer wieder, die linksgerichtete Band mit Arbeitermilieu-Anstrich in Misskredit zu bringen.[2] Die Jugendzeitschrift Bravo griff eine Kampagne auf und berichtete im Februar 1987 von den bestens abgesicherten Söhnen begüterter Eltern, und lastete zweien, die tatsächlich ihre Vornamen geändert hatten, eine Vertuschungsabsicht an.[4] In einem Interview mit dem New Musical Express betonten sie ihre Genügsamkeit und Bescheidenheit. Vieles von dem Working-Class-Image sei in die Band hineingetragen worden.[6]

Whitaker verließ die Gruppe im Februar 1987, weil er sich auf die Musikhochschule konzentrieren wollte. Über einen Mittelsmann besorgte er noch den Ersatz Dave Hemingway.[7] Dieser wirkte sogleich bei den Aufnahmen zur zweiten LP The People Who Grinned Themselves to Death mit. Der Wechsel wurde u. a. im Video zu dem Hit Five Get over Excited thematisiert. Für einzelne Aufnahmen arbeitete die Band auch mit wechselnden Gastmusikern zusammen, u. a. mit Pete Wingfield (Piano bei Bow Down, Build und Lean on Me), Jeffrey Wood (Piano bei I’ll Be Your Shelter) und Guy Barker (Trompete bei Think for a Minute).

Auch wenn die Housemartins nur mit der Single Caravan of Love (im Original vom Trio Isley Jasper Isley) einen Nummer-eins-Hit verzeichnen konnten, erreichten die meisten ihrer Singles in den britischen Charts mindestens Top-40-Platzierungen.

Im Frühjahr 1988 löste sich die Band zur Überraschung vieler Fans quasi auf dem Höhepunkt ihres Erfolges auf,[8] die musikalischen Differenzen zwischen einigen der Mitglieder wurden zu groß. Zudem war das Projekt The Housemartins nach eigenen Angaben von Anfang an nur für einige Jahre geplant gewesen.

Heaton und Hemingway gründeten daraufhin Ende 1988 The Beautiful South und erarbeiteten sich mit ihrer neuen Band noch größere (europaweite) Anerkennung, während Norman Cook sich der elektronischen Tanzmusik zuwandte, zuerst mit einem Soloalbum, später mit den Projekten Beats International, Freak Power, Mighty Dub Kats und Fatboy Slim sogar weltweiten Erfolg feierte.

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  CH  UK  US
1986 London 0 Hull 4 DE15
(14 Wo.)DE
CH17
(5 Wo.)CH
UK3
Platin
Platin

(41 Wo.)UK
US124
(14 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Juni 1986
Charteinstieg in DE und CH erst 1987
1987 The People Who Grinned Themselves to Death DE30
(12 Wo.)DE
UK9
Gold
Gold

(18 Wo.)UK
US177
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: September 1987
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  UK
1986 The Housemartins’ Christmas Singles Box UK84
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1986
1988 Now That’s What I Call Quite Good DE29
(7 Wo.)DE
UK8
Gold
Gold

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1988
2004 The Best Of UK29
Silber
Silber

(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: März 2004
2007 Soup (The Housemartins Condensed, The Cream of The Beautiful South) UK15
Doppelplatin
×2
Doppelplatin

(24 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 2007
mit The Beautiful South

Weitere Kompilationen

  • 1997: Raise the Flag (B-Seiten, Live-Tracks und Raritäten)
  • 2006: Live at the BBC
  • 2011: Happy Hour – The Collection
Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[9]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE  AT  CH  UK
1986 Sheep
London 0 Hull 4
DE54
(4 Wo.)DE
UK56
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Februar 1986
Charteinstieg in DE erst 1987
Happy Hour
London 0 Hull 4
UK3
Gold
Gold

(13 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1986
Think for a Minute
London 0 Hull 4
UK18
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: September 1986
Caravan of Love
-
DE2
(18 Wo.)DE
AT7
(14 Wo.)AT
CH2
(11 Wo.)CH
UK1
Gold
Gold

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1986
1987 Five Get over Excited
The People Who Grinned Themselves to Death
UK11
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: Mai 1987
Me and the Farmer
The People Who Grinned Themselves to Death
UK15
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: August 1987
Build
The People Who Grinned Themselves to Death
UK15
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: November 1987
1988 There Is Always Something There to Remind Me
Now That’s What I Call Quite Good
UK15
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: April 1988
2003 Change the World
UK51
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: April 2003
Dino Lenny vs. The Housemartins

Weitere Singles

  • 1985: Flag Day
  • 1987: The Housemartins (Interview mit Stan Cullimore und We Are Not Going Back)

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Goldene Schallplatte

  • Neuseeland Neuseeland
    • 1987: für das Album London 0 Hull 4[10]
  • Spanien Spanien
    • 1988: für das Album The People Who Grinned Themselves to Death

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nungen, Ver­käu­fe, Quel­len)
Silber Gold Platin Ver­käu­fe Quel­len
 Neuseeland (RMNZ)0! S Gold10! P10.000Einzelnachweise
 Spanien (Promusicae)0! S Gold10! P50.000mediafire.com
 Vereinigtes Königreich (BPI) Silber1 4× Gold4 3× Platin31.760.000bpi.co.uk
Insgesamt  Silber1  6× Gold6  3× Platin3
  1. Hanns Peter Bushoff (verantwortlich): The Housemartins. Hrsg.: Presse International und National Ariola-Eurodisc GmbH. München (o. J. [1986], Promo-Sheet).
  2. a b (lz): The Housemartins. The People Who Grinned Themselves To Death. In: Musikexpress. November 1987, Platte des Monats, S. ?.
  3. a b c Vicky-Leigh Sayer: The Housemartins. The Band. In: beautifulsouthfans.co.uk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. Dezember 2016; abgerufen am 14. Juni 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beautifulsouthfans.co.uk
  4. a b Housemartins. Die „Caravan of Love“-Sänger geben sich als arme Schlucker. Die Wirklichkeit sieht anders aus. In: Bravo. Nr. 9/1987, 19. Februar 1987, S. ?.
  5. You've come a long way, baby. In: about.brighton.ac.uk. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 14. Juli 2014; abgerufen am 14. Juni 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/about.brighton.ac.uk
  6. Barbara Ellen: Power, Corruption and Guys. In: New Musical Express. 28. November 1987, S. 18 f. und 53.
  7. Adrian Thrills: Goodbye to the House of Fun. In: New Musical Express. 23. Mai 1987, S. 25 und 41.
  8. Sebastian Zabel: Housemartins. Lös dich nicht morgen auf, wenn du dich heute auflösen kannst. Die Housemartins gehen über Kleine-Mädchen-Leichen. In: Spex. März 1988, S. 6.
  9. a b c Chartquellen: Singles Alben Billboard 200
  10. Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).