Hodenhagen
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 46′ N, 9° 35′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Heidekreis | |
Samtgemeinde: | Ahlden | |
Höhe: | 24 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,1 km2 | |
Einwohner: | 3139 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 156 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29693 | |
Vorwahl: | 05164 | |
Kfz-Kennzeichen: | HK | |
Gemeindeschlüssel: | 03 3 58 014 | |
LOCODE: | DE HEA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Bahnhofstraße 28 29693 Hodenhagen | |
Website: | www.hodenhagen.eu | |
Bürgermeister: | Ralph Beckmann (SPD) | |
Lage der Gemeinde Hodenhagen im Landkreis Heidekreis | ||
Hodenhagen ist eine Gemeinde im Landkreis Heidekreis in Niedersachsen.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hodenhagen liegt an der Aller im Aller-Leine-Tal. Nachbargemeinden sind Walsrode, Eickeloh, Grethem, Ahlden, Böhme und Hademstorf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1168 de Hode, 1171 Hude, 1262 Hermanno Hodenhagen und um 1267 Henricus de Hodenhagene.[2]
Das Adelsgeschlecht derer von Hodenberg hatte seinen Sitz in der Burg Hodenhagen, die 1244 zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde.[3] Sie lag etwa 1 km östlich des heutigen Dorfes in unbewohntem Gebiet an einem wichtigen Flussübergang über die Meiße. Die Burg wurde bei kriegerischen Auseinandersetzungen bereits 1289 geschleift. Daran erinnert ein am ehemaligen Standort aufgestellter Gedenkstein aus dem Jahre 1856.[4] Infolgedessen verlegten die Burgherren ihren Sitz weiter westlich in den heutigen Ortsteil Hudemühlen und bildeten so den Ursprung des heutigen Ortes Hodenhagen. Vermutlich errichteten die von Hodenhagen zunächst nur einen Hof mit wehrhaften Bauelementen. 1448 wird die Burg Hudemühlen erwähnt, die Karten zufolge noch im 18. Jahrhundert Umwallungen besaß. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg in ein prachtvolles Renaissanceschloss, allerdings in Fachwerkbauweise, umgewandelt. Es bestand aus drei Hauptgebäuden und einem Wirtschaftsgebäude. Darüber hinaus wies es einen Rund- und einen Rechteckturm auf. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Schloss durch Abriss beseitigt worden.
Die zur Samtgemeinde Ahlden gehörende Gemeinde Hodenhagen ist vergleichsweise jung, sie wurde am 1. Oktober 1936 mit dem Zusammenschluss der Gemeinden Riethagen, Hudemühlen-Burg und Hudemühlen-Flecken gegründet.[4] Die Ortsteile selbst sind wesentlich älter, die erste urkundliche Erwähnung der Siedlungen Riethagen und Hudemühlen stammt aus dem Jahre 1330.[3] Für die 1936 entstandene Gemeinde wurde der historische Name des Geschlechtes derer von Hodenhagen gewählt.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Rat der Gemeinde Hodenhagen setzt sich aus 15 Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische St.-Thomas-und-Maria-Kapelle wurde 1768 erbaut. Der gewölbte Chor stammt aus dem Jahr 1424.
Am Ortsrand von Hodenhagen liegt der Serengeti-Park. Alljährlich findet in Hodenhagen das Brinkfest statt, eine Veranstaltung, die am dritten Sonnabend im August Besucher aus dem gesamten Landkreis Heidekreis zum gemeinsamen Feiern einlädt.
Der Legende nach spielte in den Jahren 1584–1588 der Kobold Hinzelmann auf dem Schloss Hudemühlen den Bewohnern und Gästen allerlei Streiche.
-
Merian-Kupferstich vom Renaissanceschloss Hudemühlen 1654
-
Einfahrt des Serengeti-Parks
-
Denkmal der Burg Hodenhagen
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Gewerbegebiet am Flugplatz sind verarbeitende Betriebe ansässig. Zudem finden sich im Ort Banken, Bäcker, Ärzte, Supermärkte, Tankstellen und eine Grundschule wie auch eine weiterführende Oberschule.[6]
Hodenhagen hat zugleich Anschluss an die A 7 (Abfahrt Westenholz) und an die Eisenbahnstrecke Buchholz–Hannover (Heidebahn). Auf dieser verkehrt stündlich die Linie RB 38 Hannover–Buchholz(–Hamburg-Harburg am Wochenende und Feiertags).
Die Gemeinde verfügt über Busverbindungen, die vor allem in der Schulzeit verkehren. Östlich von Hodenhagen liegt der durch die allgemeine Luftfahrt genutzte Flugplatz Hodenhagen (EDVH).
Der Verwaltungssitz der Samtgemeinde Ahlden befindet sich in Hodenhagen.
Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bodo von Hodenberg (1604–1650), Verwaltungsbeamter und Dichter
- Reinhard von Adelebsen (1826–1883), Reichstagsabgeordneter aus Hudemühlen
- Bodo von Hodenberg (1826–1907), Politiker und Publizist, hannoverscher Staatsminister
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die von NDR und Radio Bremen produzierte funk-Zeichentrickserie Monsters of Kreisklasse dreht sich um eine fiktive Fußball-Kreisklassemannschaft namens „Borussia Hodenhagen“.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller: Hudemühlen. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 124 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Hodenhagen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Gemeinde Hodenhagen
- Website der Samtgemeinde Ahlden
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. In: Internetseite NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. November 2015; abgerufen am 8. Oktober 2018.
- ↑ a b Jürgen Heymel: Hodenhagen. Aus der Geschichte eines Dorfes. Gronemann, Walsrode 1994.
- ↑ a b Sabine Lemke: 50 Jahre Gemeinde Hodenhagen. Eine Festschrift. Gronemann, Walsrode 1986.
- ↑ Ergebnis Gemeinderatswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Website der Gemeinde Hodenhagen.
- ↑ YouTube-Playliste aller „Monsters of Kreisklasse“-Folgen