Hydrazobenzol

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Strukturformel
Strukturformel von Hydrazobenzol
Allgemeines
Name Hydrazobenzol
Andere Namen
  • N,N′-Diphenylhydrazin
  • 1,2′-Diphenylhydrazin
  • N,N′-Bianilin
  • Hydrazobenzen
Summenformel C12H12N2
Kurzbeschreibung

farbloser Feststoff mit campherartigem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 122-66-7
EG-Nummer 204-563-5
ECHA-InfoCard 100.004.149
PubChem 31222
ChemSpider 28962
Wikidata Q424993
Eigenschaften
Molare Masse 184,24 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

1,158 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

123–126 °C[1]

Dampfdruck

1,16 hPa (20 °C)[2]

Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[3] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​350​‐​410
P: 201​‐​273​‐​301+312+330​‐​308+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Hydrazobenzol ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der organischen Hydrazinderivate.

Gewinnung und Darstellung

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Hydrazobenzol kann durch Reaktion von Nitrobenzol mit Natriumhydroxid und Zinn(II)-chlorid oder mit Natriumamalgam und anschließende Reaktion des entstehenden Azobenzols mit Zink gewonnen werden.[2]

Auch ein direkter Weg durch Reduktion von zwei Nitrobenzol mit Zink und Natriumhydroxid zu Hydrazobenzol ist möglich.[4]

Synthese von Hydrazobenzol
Synthese von Hydrazobenzol

Ein anderer Weg ist die Synthese von Azoxybenzol durch Kondensation von Nitrosobenzol mit Phenylhydroxylamin und anschließende Reduktion zu Hydrazobenzol.[5]

Synthese von Hydrazobenzol
Synthese von Hydrazobenzol

Hydrazobenzol ist ein farbloser brennbarer Feststoff mit campherartigem Geruch. Er zersetzt sich beim Erhitzen, wobei Anilin und Azobenzol (zum Teil auch Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid und nitrose Gase) entstehen können. Die mittels DSC bestimmte Zersetzungswärme beträgt −81 kJ·mol−1 bzw. −442 kJ·kg−1.[6] Bei Kontakt mit Luft wird Hydrazobenzol oberflächlich zu Azobenzol oxidiert, wodurch sich die Kristalle rot färben.[7] Bei Kontakt mit starken Säuren wird es in Benzidin (Benzidin-Umlagerung) umgewandelt.[2]

Hydrazobenzol ist ein Zwischenprodukt bei der Herstellung von Pharmazeutika (wie z. B. Phenylbutazon oder Sulfinpyrazon).[8]

Sicherheitshinweise

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Hydrazobenzol ist als krebserzeugend eingestuft.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f Eintrag zu Hydrazobenzol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2021. (JavaScript erforderlich)
  2. a b c d Toxikologische Bewertung von Hydrazobenzol (PDF) bei der Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie (BG RCI), abgerufen am 22. August 2012.
  3. Eintrag zu Hydrazobenzene im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  4. Organikum. 23. Auflage. Wiley-VCH, ISBN 978-3-527-33968-6, S. 633–634.
  5. Latscha und Klein: Basiswissen Chemie, Springer Verlag 1994.
  6. Grewer, T.; Klais, O.: Exotherme Zersetzung - Untersuchungen der charakteristischen Stoffeigenschaften, VDI-Verlag, Schriftenreihe "Humanisierung des Arbeitslebens", Band 84, Düsseldorf 1988, ISBN 3-18-400855-X, S. 9.
  7. Eintrag zu Hydrazobenzol. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 1. Mai 2014.
  8. National Institute of Environmental Health Sciences, 14th Report on Carcinogens (RoC): Hydrazobenzene, abgerufen am 28. Januar 2019.