Hydroxidion
Das Hydroxidion (veraltet Hydroxylion, auch Hydroxid-Ion) ist ein negativ geladenes Ion, das entsteht, wenn Basen mit Wasser reagieren. Seine chemische Formel lautet OH−. Bei diesem Ion ist das Wasserstoffatom an das Sauerstoffatom gebunden und das Sauerstoffatom besitzt ein Elektron mehr als es im Grundzustand (Ordnungszahl 8, Oxidationszahl −2) hat, deshalb die negative Ladung. Die zusammen mit einem positiv geladenen Gegenion entstehenden Salze werden Hydroxide genannt.
Anorganische Chemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine allgemeine Base B reagiert nach folgendem Schema mit Wasser. Die Doppelpfeile deuten ein chemisches Gleichgewicht an.
Anhand der Konzentration der Hydroxidionen kann man den pH-Wert der entstandenen Lösung ermitteln. Dazu berechnet man zunächst den so genannten pOH-Wert
und daraus den pH-Wert:
Zu jeder Temperatur gibt es jeweils einen pKw-Wert. Bei 22 °C ist pKw = 14.[1]
Hydroxidionen sind auch in reinem Wasser bei 22 °C in einer Konzentration von 10−7 mol · l−1 enthalten. Das hängt mit der Autoprotolyse des Wassers nach folgender Reaktionsgleichung zusammen:
Das H3O+- und das Hydroxidion sorgen selbst bei destilliertem Wasser für eine geringe elektrische Leitfähigkeit.
Organische Chemie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hydroxidionen werden oft als Nukleophile in der nukleophilen Substitution zur Synthese von Alkoholen eingesetzt. Aus Halogenalkanen entstehen dabei Alkanole.[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl-Heinz Lautenschläger, Werner Schröter, Joachim Teschner, Hildegard Bibrack: Taschenbuch der Chemie. 18. Auflage, Harri Deutsch, Frankfurt (Main) 2001.
- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie. 2. durchgesehene Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, ISBN 3-342-00280-8, S. 300–301.