German Institute of Development and Sustainability

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German Institute of Development and Sustainability

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Rechtsform gGmbH
Gründung 1964
Sitz Bonn, Deutschland
Leitung Anna-Katharina Hornidge (Direktorin)
Mitarbeiterzahl ca. 180[1]
Website www.idos-research.de
Verwaltungssitz in Bonn Tulpenfeld 6

Das German Institute of Development and Sustainability gGmbH (IDOS, sprich: ˈaɪ̯dɔs) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Denkfabrik zu Fragen globaler nachhaltiger Entwicklung und internationaler Entwicklungspolitik mit Sitz in Bonn.

Das Institut wurde 1964 als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Berlin unter dem Namen Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) gegründet und hat seit 2000 seinen Sitz im Bonner Tulpenfeld. Finanziert wird die Arbeit überwiegend aus öffentlichen Mitteln; die Gesellschafter sind zu 75 % die Bundesrepublik Deutschland und zu 25 % das Land Nordrhein-Westfalen. Grundlage ihrer Arbeit ist es, die wissenschaftliche Unabhängigkeit des Instituts zu gewährleisten. Am 23. Juni 2022 wurde das Institut in German Institute of Development and Sustainability (IDOS) umbenannt.[2]

Die Organisation ist Mitglied der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft e. V. sowie der Arbeitsgemeinschaft der Ressortforschungseinrichtungen. Am IDOS arbeiten etwa 180 Mitarbeiter, davon rund zwei Drittel im wissenschaftlichen Bereich. Seit dem 1. März 2020 leitet Anna-Katharina Hornidge das IDOS als Direktorin. Von 2003 bis 2018 wurde das Institut von Dirk Messner geleitet.

Arbeitsweise und Ziele

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Das German Institute of Development and Sustainability (IDOS) unterstützt durch interdisziplinäre Forschung, wirkungsorientierte Beratung und international ausgerichtete Ausbildung eine globale Gemeinwohlpolitik in globaler Entwicklung und internationaler Kooperation. Das IDOS berät auf der Grundlage unabhängiger Forschung öffentliche Institutionen in Deutschland und weltweit. Das Institut arbeitet mit Forschungsnetzwerken und Partnern aus Wissenschaft und Praxis in allen Weltregionen zusammen.[3]

Die zentralen Aufgaben des Instituts sind:

  • Forschung in den Bereichen Entwicklungstheorie und Entwicklungspolitik,
  • Beratung von deutschen und internationalen Akteuren und Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit,
  • Ausbildung von Hochschulabsolventen im Rahmen eines neunmonatigen Postgraduierten-Programms für eine Laufbahn im Berufsfeld der Entwicklungszusammenarbeit und Fortbildung von Nachwuchsführungskräften aus Schwellenländern und Europa im Rahmen der Managing Global Governance (MGG) Academy.

Als unabhängiges wissenschaftliches Institut begleitet das IDOS mit seinen Forschungsergebnissen die politische Meinungsbildung in Theorie und Praxis. Die Forschung durch das Institut ist theoriegeleitet, interdisziplinär, empirisch gestützt und anwendungsorientiert. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter des IDOS konzentrieren sich bei ihren praxisorientierten Forschungen und in ihren Veröffentlichungen auf vier Forschungsprogramme.

  • Inter- und transnationale Zusammenarbeit
  • Transformation der Wirtschafts- und Sozialsysteme
  • Umwelt-Governance und Transformation zur Nachhaltigkeit
  • Transformation politischer (Un-)Ordnung: Institutionen, Werte und Frieden

Komplementär zu den Fragen, die in den vier Programmen bearbeitet werden, fokussiert sich das Institut auf folgende Querschnittsthemen:

  • Gemeinwohlpolitik in Afrika
  • Soziale Fliehkräfte und soziale Kohäsion
  • Transformation zur Nachhaltigkeit

Das IDOS forscht weiterhin zu den Weltregionen Afrika, Naher Osten und Nordafrika, Lateinamerika, Ostasien, Südasien sowie Zentralasien und östliches Europa.

Die Beratung des IDOS basiert auf unabhängiger, empirisch gestützter wissenschaftlicher Forschung. Das Institut berät auf deutscher, europäischer und internationaler Ebene. Ziel ist es, weltweite Diskurse auf dem Gebiet der internationalen Politik und Zusammenarbeit und nachhaltiger Entwicklung zu bündeln, daraus politikrelevante Konzepte zu entwickeln sowie Stellung zu relevanten transnationalen und globalen Fragen zu nehmen und mögliche Lösungen aufzuzeigen.[1] Das IDOS berät insbesondere das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und andere Bundesministerien, den Bundestag, die europäischen Institutionen, internationale Organisationen, deutsche öffentliche Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit und andere politikgestaltende Institutionen und Netzwerke zu nachhaltiger Entwicklung und globaler Kooperation.

Darüber hinaus wird die Forschungskooperation mit afrikanischen Thinktanks systematisch ausgebaut; dabei spielt die vom IDOS mitbegründete T20 Africa Standing Group eine zentrale Rolle.

Ausbildungsprogramme

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Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die internationale Ausrichtung der Forschung am German Institute of Development and Sustainability (IDOS) sind auch Leitlinien seiner akademischen Ausbildungsprogramme. Die Trainings am IDOS sind anwendungs-, lösungs- und dialogorientiert und zeichnen sich durch den Einsatz moderner didaktischer Methoden und intensives individuelles Coaching aus. Das internationale Ausbildungsumfeld ermöglicht den Teilnehmenden interkulturelles Lernen und fördert den Aufbau globaler Netzwerke. Das IDOS bietet zwei Ausbildungsprogramme an und organisiert Fortbildungen für Führungskräfte sowie individuell zugeschnittene Workshops und Seminare. Beide Ausbildungsprogramme werden in Bonn durchgeführt und durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert.

Das Postgraduierten-Programm

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Im Rahmen seines neunmonatigen Postgraduierten-Programms bereitet das IDOS jährlich 18 Hochschulabsolventen auf anspruchsvolle Aufgaben in der Entwicklungszusammenarbeit vor und zielt darauf ab, zukünftige Leistungsträger zu qualifizieren.

Die etwa 1000 Alumni dieses Programms bilden ein globales Netzwerk, das es dem Institut erleichtert, seine Forschungsergebnisse und Beratungsleistungen in den deutschen, europäischen und internationalen Netzwerken der Entwicklungspolitik zu verankern. Bekannte Alumni sind beispielsweise Achim Steiner, Jutta Frasch, Hans-Joachim Preuß oder Ingrid-Gabriela Hoven.

Managing Global Governance Academy

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Das Programm Managing Global Governance (MGG) bietet eine innovative Plattform für Qualifizierung, Wissenskooperation und Politikdialog von staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren aus wichtigen Schwellenländern und Deutschland / Europa. Zentrales Element des am IDOS angesiedelten Programms ist die 2007 gegründete MGG Academy, ein 3,5-monatiges Dialog- und Weiterbildungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte aus dem MGG-Netzwerk.

Publikationsreihen

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Das Institut gibt eigenständige Publikationsreihen heraus, in denen die Wissenschaftler des IDOS und Gastautoren regelmäßig ihre aktuellen Forschungsergebnisse und ihre Meinung zu neuesten Entwicklungen und Themen der internationalen Entwicklungspolitik veröffentlichen.[1]

  • Die aktuelle Kolumne
  • Zweiseiter / Two Pager
  • Analysen und Stellungnahmen
  • Briefing Paper
  • Studies
  • Discussion Paper
  • einen monatlichen Newsletter

Bibliothek und Dokumentation

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Das IDOS hat eine öffentlich zugängliche, wissenschaftliche Spezialbibliothek. Sie hat keinen definierten Sammelauftrag, sondern unterstützt die Wissenschaftler des Instituts projektorientiert in der Literaturversorgung. Der Bestand umfasst knapp 20.000 gedruckte Bände sowie den elektronischen Zugang zu zahlreichen Datenbanken, Zeitschriftenpaketen und Einzeltiteln in den Forschungsbereichen Entwicklungszusammenarbeit, Internationale Beziehungen und Politik, globale Gemeinwohlpolitik, globaler und nachhaltige Entwicklung sowie Area Studies. Die Bibliothek des IDOS ist außerdem aktiver Partner des „Fachinformationsverbundes Internationale Beziehungen und Länderkunde“ und arbeitet am inhaltlichen Aufbau der Datenbank „World Affairs Online“ mit, einer der bedeutendsten Datenbanken zu Fragen der internationalen Beziehungen und Länderkunde.

Die Bibliothek unterstützt die Wissenschaftler des IDOS darüber hinaus in den Bereichen Open Access, Forschungsdatenmanagement und mit weiteren bibliothekarischen Diensten.

Einzelnachweise

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  1. a b c Jahresbericht 2019/20: Brücken bauen zwischen Theorie und Praxis
  2. Pressemitteilung: DIE heißt jetzt German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
  3. Mission Statement auf den Seiten www.idos-research.de, abgerufen am 24. Juni 2022