Deutscher IQ-Preis

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Der Deutsche IQ-Preis wird seit 2004 von Mensa in Deutschland (MinD) vergeben, um intelligente Ideen aus allen Bereichen der Wissenschaft und des täglichen Lebens zu würdigen.

Nominiert werden können sowohl Einzelpersonen als auch Forschungsgemeinschaften, Vereine oder Institutionen. Vorschlagsberechtigt sind (Stand 2017) Mensa-Mitglieder sowie frühere Preisträger, während früher auch Nichtmitglieder vorschlagsberechtigt waren. Der Preis wird durch eine Online-Abstimmung der Vereinsmitglieder von Mensa Deutschland vergeben[1] und ist undotiert. Bis 2018 fand die Vergabe jährlich statt, danach wechselte der Turnus auf zweijährlich. Seit der Corona-Pandemie wurde die Prämierung ausgesetzt. Derzeit wird das Format überprüft.

  • 2004 ging der IQ-Preis an den Gießener Professor Albrecht Beutelspacher. Das 2002 von ihm begründete Mathematikum, das erste Mathematik-Museum der Welt, schaffe für Jung und Alt einen spannenden und originellen Zugang zur Mathematik.[2]
  • 2005 ging der IQ-Preis an den Fernsehjournalisten und Moderator Günther Jauch. Mit seiner Sendung Der Große IQ-Test werbe er für einen ungezwungenen Umgang mit Intelligenz, Wissen und Hochbegabung. Er verschaffe dem Thema in breiten Bevölkerungsschichten Aufmerksamkeit und schaffe es, eine offene Diskussion darüber anzustoßen.[3]
  • 2006 wurde der IQ-Preis an Die Sendung mit der Maus verliehen.
  • 2007 ging der IQ-Preis an den WDR-Moderator Ranga Yogeshwar.[4][5]
  • 2008 wurde der Comedian Dieter Nuhr mit dem IQ-Preis geehrt.[6]
  • 2009 ging der Preis an den Physik-Professor und Fernsehmoderator Harald Lesch.[7]
  • 2010 errang die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft den Preis.[8][9]
  • 2011 wurde der Preis in zwei Kategorien vergeben. In der Kategorie Wissenschaft/Innovation wurde Siegfried Rotthäuser für seine politische Satire-Aktion Heatball und in der Kategorie Kultur/Medien der Autor Richard David Precht für sein Buch Die Kunst, kein Egoist zu sein ausgezeichnet.[10] Eine Kontroverse gab es um die Nominierung von Thilo Sarrazin, die jedoch trotz starker Proteste zugelassen wurde.[11]
  • 2012 ging der Preis in der Kategorie Kultur/Medien an den Arzt und Kabarettisten Eckart von Hirschhausen.[12] In der Kategorie Wissenschaft und Innovation gab es aufgrund von Stimmengleichheit zwei Preisträger: Franz Porzsolt, Leiter der Klinischen Ökonomik am Universitätsklinikum Ulm, und Florian Freistetter von den ScienceBlogs.[13]
  • 2013 ging der IQ-Preis in der Kategorie Wissenschaft/Innovation an das Unternehmen Auticon, das als erstes Unternehmen in Deutschland ausschließlich Menschen im Autismus-Spektrum als Consultants im IT-Bereich beschäftigt.[14]
  • 2014 gewann Jonny Lee Miller die Abstimmung in der Kategorie Kultur/Medien, wie die Wochenzeitung Der Freitag berichtete. Bei der Vorbereitung der Wahl hatte es eine Kontroverse um die Nominierung von Edward Snowden gegeben. Die von zwei Mensa-Mitgliedern, davon ein Mitglied der IQ-Preis-Kommission, eingereichte Nominierung war zunächst von der Wahlkommission bestätigt worden. Auf Bitte des Vorstands stimmte die Wahlkommission noch einmal über Snowden ab, diese zweite Abstimmung ging unentschieden aus. Nach den IQ-Preis-Bestimmungen gilt eine Nominierung bei Stimmengleichheit in der Wahlkommission als abgelehnt. Die Nominierung Snowdens wurde in der Folge vom Vorstand verweigert, wodurch Snowden in der allgemeinen Abstimmung aller Mitglieder über den Preisträger gar nicht zur Wahl stand. Ein Kritiker der Vorgehensweise rief daraufhin zur Wahl von Miller auf, um die Preisvergabe ad absurdum zu führen.[1] In der Kategorie Wissenschaft/Innovation wurde Walter Diehl, Referatsleiter im Hessischen Kultusministerium, für seine 15-jährige Arbeit in der Hochbegabtenförderung ausgezeichnet.[15][16]
  • 2015 ging der IQ-Preis in der Kategorie Intelligenz zum Wohle der Allgemeinheit nutzen an foodsharing.de, in der Kategorie Intelligente Vermittlung von Wissen an Daniele Ganser und in der Kategorie Hochbegabung in der Öffentlichkeit an die Initiative ArbeiterKind.[17]

Nachdem bis anhin der IQ-Preis immer anlässlich Jahrestagung des Vereins vergeben worden war, wurde ab 2017 das Vergabejahr zur offiziellen Benennung des Preises herangezogen. Daher gibt es keinen IQ-Preis 2016.

  • 2017 wurde in der Kategorie „Gemeinschaft und Gesellschaft“ One Dollar Glasses gewählt, in der Kategorie „Erziehung und Bildung“ ScienceLab.[18]
  • 2018 lauteten die Preisträger: Kategorie „Hochbegabtenförderung“: Städtisches Willibrord-Gymnasium Emmerich,[19] Kategorie „Bildung und Erziehung“: Dr.-Farassat-Stiftung, Kategorie „Gemeinschaft und Gesellschaft“: Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik[20]
  • 2020 war der Sieger in der Kategorie „Hochbegabtenförderung“ die Neue Schule Dorsten, in der Kategorie „Erziehung und Bildung“ der Verein Reparieren macht Schule an der Rudolf-Steiner-Schule Schwabing.

Einzelnachweise

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  1. a b Felix Werdermann: Kein IQ-Preis für Edward Snowden. In: Der Freitag. 21. Januar 2015, abgerufen am 21. Januar 2015.
  2. „Klarheit ist das Zauberwort der Mathematik“: Prof. Albrecht Beutelspacher wird am 5. Juni 60 Jahre alt, Gießener Anzeiger, 18. Mai 2010
  3. IQ-Preis 2005: Studienabbrecher Jauch als Schlaumeier ausgezeichnet, Spiegel Online, 30. April 2005
  4. Wissenschaftsthemen im TV: Ranga Yogeshwar erhält IQ-Preis 2007, rp-online, 15. April 2007 (afp)
  5. Gesellschaft IQ-Preis für Moderator Ranga Yogeshwar, Hamburger Morgenpost, 14. April 2007
  6. Auszeichnung von „Mensa“: Dieter Nuhr bekommt Deutschen IQ-Preis. afp-Agenturmeldung auf rp-online.de, 3. April 2008
  7. IQ-Preis für den Astrophysiker Lesch. Hamburger Abendblatt, 17. August 2009
  8. Auszeichnung für Spektrum: Im Gegensatz zu anderen populärwissenschaftlichen Publikationen … spektrum.de, 21. September 2010
  9. Intelligenztest in der Jugendherberge. Saarbrücker Zeitung, 14. März 2012
  10. David Precht wurde mit IQ Preis ausgezeichnet, Porzer Illustrierte, 26. Oktober 2012
  11. Tanja Gabriele Baudson, Isabella Holz, Hermann Meier, Matthias Moehl, Christoph Wimmer: Decided by Committee & Schlaue Kulturen, dumme Kulturen? (PDF) MinD-Magazin Ausgabe 83. Mensa in Deutschland, August 2011, abgerufen am 15. Juni 2015.
  12. Deutscher IQ-Preis geht an Eckart von Hirschhausen, DAPD-Meldung vom 19. November 2012 auf welt.de welt.de und auf waz.de waz.de
  13. Mensa-Treffen in Münster: Eine Reihe kluger Köpfe, Westfälische Nachrichten, 22. April 2013
  14. Welt-Autismus-Tag: Autisten in der Arbeitswelt, ekhn.de, 2. April 2014
  15. Begabungen erkennen, fördern, leben. (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF, 120 kB); abgerufen am 16. Mai 2015.
  16. IQ-Preis für Edward Snowden. In: iqsnowden.blogsport.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. April 2016; abgerufen am 2. April 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/iqsnowden.blogsport.de
  17. Der Deutsche IQ-Preis. Bisherige Preisträger. In: www.mensa.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. Januar 2020; abgerufen am 2. Februar 2019.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.mensa.de
  18. „Mensa“-Jahrestreffen: Geballte Intelligenz kommt nach Regensburg. (Memento vom 4. September 2018 im Internet Archive) br.de, 26. April 2017
  19. Emmericher Gymnasium bekommt den Deutschen IQ-Preis, nrz.de, 10. April 2018
  20. Hochbegabt, aber tief gefallen. (PDF; 4,0 MB) In: Fundraiser Magazin, 3/2018, S. 44/45, S. 5/6