Zwerg-Alant

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Zwerg-Alant

Zwerg-Alant (Inula acaulis)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Inuleae
Gattung: Alante (Inula)
Art: Zwerg-Alant
Wissenschaftlicher Name
Inula acaulis
Schott & Kotschy ex Boiss.

Der Zwerg-Alant (Inula acaulis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Alante (Inula) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Die Heimat des Zwerg-Alants ist die östliche Türkei und das westliche Transkaukasien. Er wird als Zierpflanze besonders im Steingarten kultiviert.

Der Zwerg-Alant wächst als ausdauernde krautige Pflanze mit einem Rhizom als Speicherorgan. Die blühenden Stängel erreichen Wuchshöhen von meist 2 bis 5 Zentimeter, manchmal auch bis zu 20 Zentimetern; sie sind unverzweigt, oft purpurn überlaufen und sind von weißen, ausgebreiteten, zottigen Haaren bedeckt.[1]

Der Wuchs ist kompakt rosettenbildend. Die Grundblätter sind gestielt. Sie variieren in der Länge zwischen 3 und 6 Zentimeter, in der Breite zwischen 0,6 und 1,5 Zentimeter. Die Blattspreite besitzt eine verkehrtlanzettliche bis spatelige Form. Bis auf den ganzrandigen,[1] bewimperten Blattrand ist sie unbehaart.[2]

Die Blüten sind in Körben zusammengefasst. Die Körbe stehen gewöhnlich einzeln, selten auch zu zweit.[2] Ihr Durchmesser beträgt 3,5 bis 4 Zentimeter.[2] Die Hülle ist 1,5 bis 2,5 cm breit.[1] Die anliegenden Hüllblätter sind in mehreren Reihen angeordnet. Die äußeren Hüllblätter sind blattähnlich, 6 bis 9 mm lang, länglich, stumpf[2] und am Rand kahl bis rauhaarig.[1] Die inneren Hüllblätter sind 1 bis 1,3 cm lang, lanzettlich, zugespitzt, häutig und meist purpurn überlaufen.[1] Die 20 bis 35[1] Strahlenblüten – vergrößerte, am Rand des Köpfchens befindliche Zungenblüten – zeigen eine gelbe Färbung,[2] die Zungen messen (6 bis) 10 bis 15 mm.[1] Die Scheibenblüten – radiärsymmetrische Röhrenblüten, die sich in der Mitte des Kopfes befinden – sind braun gefärbt und messen 6 bis 8 mm.[1] Die Strahlenblüten sind in etwa doppelt so lang wie die Hülle (Kopf ohne Strahlenblüten gemessen).[2] Die Staubbeutel sind am Grund geschwänzt.[2] Die Achänen sind 2 bis 3 mm lang und besitzen eine angedrückt-flaumige Behaarung.[1] Der 6 bis 8 mm lange, weißliche Pappus besteht aus etwa 35 etwa gleich langen[2], rauen, am Grund etwas verwachsenen Borsten.[1]

Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis August,[1] in mitteleuropäischen Gärten von Juni bis Juli.[2]

Verbreitung und Standort

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Der Zwerg-Alant ist in der Osthälfte Anatoliens[1] sowie im westlichen Transkaukasien in Georgien, Armenien und in der aserbaidschanischen Enklave Nachitschewan beheimatet.[3]

Er besiedelt dort hauptsächlich feuchte Felsen und Berghänge mit Quellen. An seinen Wuchsorten ist er in Höhenlagen von 1350 bis 3600 Meter zu finden.[1][2]

Der Name Inula acaulis wurde erstmals von Heinrich Wilhelm Schott und Theodor Kotschy 1860 als nomen nudum, also ohne Beschreibung und daher ungültig, veröffentlicht.[4] Eine gültige Erstbeschreibung geschah erst 1875 durch Pierre Edmond Boissier.[5] Das Artepitheton acaulis bedeutet stängellos.

Der Zwerg-Alant lässt sich in zwei Varietäten unterteilen:

  • Inula acaulis Boiss. var. acaulis: Die Stängel werden nur bis 5 cm hoch, die Köpfchen sind dadurch fast grundständig. Die Grundblätter sind in dichten Rosetten zusammengefasst. Stängelblätter fehlen.[1]
  • Inula acaulis var. caulescens Nábělek (Syn. Inula hakkiarica Nábělek): Die Stängel werden 6 bis 20 cm hoch. Die Grundblattrosetten sind wenig entwickelt. Stängelblätter sind vorhanden, nach oben hin kleiner werdend.[1]

Als Zierpflanze in Steingärten gilt er gut geeignet. Er bevorzugt sonnige und feuchte Standorte, die durchlässig und frisch sind. Die Böden sollten pH-neutral sein. Der Zwerg-Alant gilt als frosthart. Ein Winterschutz wird dennoch empfohlen. Die Vermehrung erfolgt über Aussaat und Teilung.[2]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o A. J. C. Grierson: Inula. In: Peter Hadland Davis (Hrsg.): Flora of Turkey and the East Aegean Islands. Vol. 5 (Compositae). Edinburgh University Press, Edinburgh 1975, ISBN 0-85224-280-8, S. 63–64 (englisch).
  2. a b c d e f g h i j k Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Begründet von Werner Rothmaler. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Springer, Spektrum Akademischer Verlag, Berlin/Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 548, 580.
  3. Werner Greuter: Compositae (pro parte majore): Inula acaulis. In: Werner Greuter, Eckhard von Raab-Straube (Hrsg.): Compositae. Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin (2006–2009)
  4. P. de Tchihatcheff: Asie Mineure: description physique, statistique et archéologique de cette contrée. Troisième partie: Botanique II. Gide, Paris 1860, S. 243 Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F12350764~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  5. Pierre Edmond Boissier: Flora orientalis sive Enumeratio plantarum in Oriente a Graecia et Aegypto ad Indiae fines hucusque observatarum. Band 3, 1875, H. Georg, Genf, Basel, S. 195, Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3Dhttp%3A%2F%2Fbiodiversitylibrary.org%2Fpage%2F18113819~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
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