Irenik

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Titelseite von Franz Junius’ Eirenicum, Leiden 1593

Der Begriff Irenik (auch Irenismus von griechisch εἰρήνη, eirene, ‚Friede‘) entstammt der theologischen Aufarbeitung der Konfessionskonflikte der Frühen Neuzeit.

Dem Gedanken nach schon länger präsent, erscheint der Begriff erstmals im Titel der 1593 publizierten Schrift Eirenicum des reformierten Theologen Franz Junius des Älteren. In scharfer Kritik an den gewaltsam ausgetragenen Religionskriegen betont Junius den friedensstiftenden Charakter des christlichen Glaubens und weist jegliche Form von religiös begründeter Gewalt ebenso zurück wie die scharfe Polemik, mit der viele Theologen die jeweils anderen Konfessionen überzogen.

Grundanliegen der Ireniker ist, sich auf das gemeinsame Fundament des christlichen Glaubens zu besinnen und, von dort ausgehend, in einen offenen Diskurs über die Unterschiede zu treten. Neben Franz Junius’ erwähntem Eirenicum ist das 1614 publizierte Irenicum des David Pareus (1548–1622) bekannt geworden.

Gegenbegriffe zu „Irenik“ sind Polemik (bei Pareus) und Zelotismus (im sogenannten Synkretistischen Streit). Den Irenikern war daran gelegen, Kommunikation zwischen den Konfessionen (lutherisch, reformiert, katholisch) zu ermöglichen, ohne grundlegende Glaubensnormen aufgeben zu müssen. Sie nahmen somit eine Mittelposition zwischen Exklusivismus und Relativismus ein.

Schulrichtungen

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In der Theologie werden mit dem Wort verschiedene Theologen und Schulrichtungen bezeichnet:

Heute ist das Wort „Irenik“ durch Begriffe wie Dialog, Konsenssuche und ökumenischer Geist fast völlig verdrängt.

Ungebräuchlich war der Begriff schon immer für die entsprechende Diskussion in nicht-christlichen Religionen und die Diskussion zwischen Kirchen und Atheisten.