Irit Meir

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Irit Meir: Thematische Struktur und Verbkongruenz in der israelischen Gebärdensprache, eingereicht an der Hebräischen Universität Jerusalem, 1998

Irit Meir (* 18. August 1957 in Jerusalem; + 23. Februar 2018 in Kirjat Tiw’on) war eine israelische Linguistin, die sich auf die Linguistik der Gebärdensprachen spezialisierte. Sie war außerordentliche Professorin am Institut für Hebräische Sprache und am Institut für Kommunikationswissenschaften und -störungen der Universität Haifa sowie stellvertretende Direktorin des Forschungslabors für Gebärdensprache.[1][2]

Irit Meir wurde als Irit Eisenstadt am 18. August 1957 in Jerusalem geboren.[3] Ihre Eltern waren Shmuel Noah Eisenstadt[4] und Shulamit.[5]

Während ihrer Schulzeit engagierte sich Irit in der israelischen Pfadfinderbewegung. Sie nahm an mehreren israelischen Jugenddelegationen in die USA und nach Europa teil und engagierte sich während ihrer Schulzeit in sozialen und ehrenamtlichen Aktivitäten. Außerdem spielte sie jahrelang Flöte. Meir schloss die High School als Klassenbeste ab und war bei der Abschlussfeier Jahrgangsbeste.

1975 verbrachte sie ein Jahr als Sozialarbeiterin in der südlichen Stadt Mitzpe Ramon.

Ihren Militärdienst leistete sie bei den Israelische Verteidigungsstreitkräfte, wo sie ihre Studien der Arabischen Sprache vertiefte.

Sie war mit Ron Meir verheiratet und hatte drei Kinder.

Irit Meir promovierte 1998 an der Hebräischen Universität Jerusalem. Ihr Dissertationsthema lautete "Thematic structure and verb agreement in Israeli Sign Language". Die Syntax und Semantik der Verbkongruenz war ein zentraler Aspekt ihrer Forschung zu Gebärdensprachen. Ein weiterer war die Ikonizität.[6][7]

Meir hat zusammen mit Wendy Sandler ein Buch zur Israel Sign Language geschrieben.

In Zusammenarbeit mit Mark Aronoff, Carol Padden und Wendy Sandler leistete Meir mit ihrer Forschung über die Al-Sayyid-Beduinen-Gebärdensprache grundlegende Beiträge zur Erforschung der Entstehung von Sprache.[8] Ihre Forschungsergebnisse werden in dem populärwissenschaftlichen Buch Talking Hands von Margalit Fox vorgestellt.

Meir war auch eine Gelehrte für Ivrit und war Mitglied eines Komitees für linguistische Terminologie an der nationalen Akademie für die hebräische Sprache.[3] Sie verfasste Artikel über die Linguistik des modernen Hebräisch und war zusammen mit Moshe Bar-Asher Mitherausgeberin von Nit'e Ilan: Studies in Hebrew and Related Fields.[9]

Ausgewählte Publikationen

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  • Meir, Irit. 2002. A cross-modality perspective on verb agreement. Natural Language and Linguistic Theory 20, 413–450.
  • Meir, Irit. 2010. Iconicity and metaphor: constraints on metaphorical extension of iconic forms. Language 96, 865–896.
  • Meir, Irit & Wendy Sandler. 2007. A Language in Space: the Story of Israeli Sign Language. Psychology Press.
  • Sandler, Wendy, Aronoff, Mark, Padden, Carol & Meir, Irit. (2014). Language emergence. In J. Sindell, P. Kockelman & N. Enfield (Eds.), The Cambridge handbook of linguistic anthropology (pp. 250–284). Cambridge: Cambridge University Press.
  • Sandler, Wendy, Meir, Irit, Padden, Carol & Aronoff, Mark. 2005. The emergence of grammar: Systematic structure in a new language. PNAS 102, 2661–2665.
  • Sandler, Wendy, Aronoff, Mark, Meir, Irit, Padden, Carol. (2011). The Gradual Emergence of Phonological Form in a New Language. Natural Language and Linguistic Theory 29, 503–543.
Commons: Irit Meir – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Irit Meir | 2017 Linguistic Institute. In: lsa2017.uky.edu. Abgerufen am 7. April 2018 (englisch).
  2. Irit Meir's scientific contributions while affiliated with University of Haifa (Haifa, Israel) and other places, URL https://www.researchgate.net/scientific-contributions/11883433_Irit_Meir, Abruf: 2018-04-20
  3. a b In Memoriam: Irit Meir. In: Linguistic Society of America. Abgerufen am 6. April 2018 (amerikanisches Englisch).
  4. How India Became Democratic. In: Cambridge. Abgerufen am 6. April 2018 (britisches Englisch): „I obtained some rare research material from the collection of the late Shmuel N. Eisenstadt thanks to the generosity of his daughter Irit Meir.
  5. Shmuel Eisenstadt Dies at 87. In: Global Dialogue, Magazine of the International Sociological Association. Abgerufen am 18. April 2018 (britisches Englisch): „On the personal level, Professor Eisenstadt and his wife, Shulamit, often invited colleagues and students to his home.“
  6. Sign Language Research Lab – Irit Meir. In: signlab.haifa.ac.il. Abgerufen am 7. April 2018 (britisches Englisch): „Her research interests include sign language linguistics [...] with a special focus on iconicity and its interaction with grammar.“
  7. Competing iconicities in the structure of languages. In: ResearchGate. Abgerufen am 20. April 2018 (englisch).
  8. Ann Senghas: Language Emergence: Clues from a New Bedouin Sign. In: Current Biology. 15. Jahrgang, Nr. 12, 21. Juni 2005, ISSN 0960-9822, S. R463–R465, doi:10.1016/j.cub.2005.06.018, PMID 15964267, PMC 2562693 (freier Volltext) – (englisch).
  9. Nit'e Ilan – Editor Moshe Bar-Asher, Irit Meir, URL https://www.magnes-press.com/Book/Nit%27e+Ilan.aspx?name=Nit%27e+Ilan&code=45-050216&docNo=1&qid=2, Abruf: 2018-04-07