Ischorische Sprache

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Ischorisch)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dörfer mit ischorischsprachiger Bevölkerung 1943 (blau), neben finnischen (grün) und wotischen Dörfern (rot, vorher auch violett und dunkelgelb) in der Oblast Leningrad, Kingiseppski Rajon. Karte des Linguarium-Projektes der Lomonossow-Universität (russisch).
Ingrisch (ižoran keeli)

Gesprochen in

Russland
Sprecher 302 (1989)
Linguistische
Klassifikation
Finno-permische Sprachen
Wolgafinnische Sprachen
Finno-samische Sprachen
Ostseefinnische Sprachen
  • Ischorisch
Sprachcodes
ISO 639-1

ISO 639-2

fiu (andere finno-ugrische Sprachen)

ISO 639-3

izh

Ischorisch (auch: Ishorisch;[1] ižoran keeli), nach dem geografischen Gebiet Ingermanland auch Ingermanisch oder Ingrisch, ist eine stark gefährdete Sprache aus der finno-ugrischen Sprachfamilie.

Im Jahre 1989 gab es noch 302 Personen, die das Ischorische als Muttersprache beherrschten. Die Sprecher gehören dem kleinen Volk der Ischoren (Ingrier) an, das in der Oblast Leningrad westlich von Sankt Petersburg lebt. Eine kurzlebige Schriftsprache bestand in den 1930er Jahren, die aber durch die damalige Sowjetunion nicht unterstützt wurde. Am nächsten ist Ischorisch mit dem Finnischen und dem Karelischen verwandt.

Ingrisch oder Ischorisch

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die häufig verwendete Bezeichnung ingrische Sprache kann irreführend sein, weil mitunter auch die als Ingermanländer bezeichneten protestantischen Finnen Russlands als Ingrier bezeichnet werden; sie sprechen jedoch finnisch oder russisch.

  • Eberhard Winkler: Ingrisch. (gemeint ist Ischorisch) (PDF; 107 kB). In Miloš Okuka (Hrsg.): Lexikon der Sprachen des europäischen Ostens. Klagenfurt 2002. (= Wieser Enzyklopädie des europäischen Ostens 10).

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Zum Beispiel bei Paul Ariste: Die Wege des Aussterbens zweier finnisch-ugrischer Sprachen. 1970;
    Iris Audova: Die ostseefinnischen Deverbativa auf *-ba/-pä und *-ja/-jä in der Funktion des adjektivischen Attributs. In: Linguistica Uralica, 2003/I, S. 13;
    Liivi vanasonad Bd. 1. Eesti Raamat 1981, S. 79; etc.