Eugen Szatmari
Eugen Szatmari (* 23. Januar 1892 in Budapest als Jenő Szatmári; † 11. März 1953 in Budapest)[1] war ein in deutscher und ungarischer Sprache schreibender Journalist, Übersetzer sowie Buch- und Drehbuchautor.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Szatmari war der Sohn von Lenke Hirsch und Mór Szatmári. Er war verheiratet mit der Schauspielerin Kamilla Hollay.[2]
Nach der Absolvierung des Gymnasiums in Budapest studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. Später arbeitete er als Redakteur für das Berliner Tageblatt und war auch als Berlin-Korrespondent für mehrere Budapester Tageszeitungen, wie Világ (Welt) und Az Est (Der Abend)[3] tätig. In den frühen 1920er Jahren schrieb er als Sonderberichterstatter des deutschsprachigen Prager Tagblatts in Böhmen auch Reportagen aus Ungarn und Deutschland.[4] Für den Piper Verlag verfasste er 1927 den Auftaktband der 16-bändigen Reihe Was nicht im „Baedeker“ steht für Berlin, wo er von 1925 bis 1933[5] lebte. Auch für mehrere Drehbücher deutscher und ungarischer Spielfilme zeichnete er allein oder im Autorenkollektiv verantwortlich.
1934 kehrte er nach Ungarn zurück.[2]
Nach 1945 ist eine journalistische Tätigkeit unter anderen für die Basler Nachrichten und die Hearst Newspapers belegt.[6] 1950 wurde Szatmari verhaftet; er starb 1953 im Gefängnis.[2]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das rote Ungarn. Der Bolschewismus in Budapest. Verlag Der Neue Geist, Leipzig 1920
- Whitechapel. Ein Roman aus dem dunkelsten London. Knoblauch, Berlin o. J. [1921]
- Das Buch von Berlin (= Was nicht im „Baedeker“ steht. Band I, ZDB-ID 1021407-0). Piper, München 1927
- neu herausgegeben mit einem Nachwort von Magnus Klaue: Milena, Wien, 2021, ISBN 978-3-903184-66-4
- Die großen Katastrophen. Nach Berichten von Augenzeugen. Piper, München 1928
Drehbücher (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]deutsche Filmproduktionen:
- Verbrechen aus Leidenschaft (1921), Cserépy-Film Co. GmbH
- Ein steinreicher Mann (1931/1932), Tobis-Tonbild-Syndikat
- mit Co-Autoren Richard Oswald, Heinz Goldberg: Unheimliche Geschichten (1932)
ungarische Filmproduktionen:
- mit Co-Autor Rózsi Meller: Én voltam („Ich war es“; 1936)
- mit Co-Autor József Babay: Öt óra 40 („5 Uhr 40“; 1939)
- mit Co-Autor Géza von Radványi: Sarajevo (1940)
- mit Co-Autor Zoltán Szitnyai: Jelmezbál (Kostümball, 1942)
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Kosch (Begründer): Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisch-bibliographisches Handbuch. Band 21: Streit – Techim. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. Saur, Zürich u. a. 2001, ISBN 3-908255-21-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Szatmári Jenő bei Hangosfilm (ungarisch)
- Eugen Szatmari bei filmportal.de (deutsche Filmproduktionen)
- Eugen Szatmari bei IMDb (ungarische Filmproduktionen)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das Geburtsdatum ist angegeben laut Eugen Szatmari bei IMDb. Das Todesdatum - bisher galt als Sterbejahr 1952 ohne nähere Datierung – wurde von der ungarischen Wikipedia, die es seit 2020 unter Bezugnahme auf die nur mit Anmeldung zugängliche Webseite familysearch.org angibt, übernommen. Vergleiche zusätzlich auch: Deutsches Literatur Lexikon. Band 21 (Streit bis Techim), Saur Verlag, Zürich / München 2001, S. 489. Csaba Nagy: A magyar emigráns irodalom lexikona (Lexikon), Petőfi Irodalmi Múzeum, Budapest 2000, das auf Seite 917 bestätigt, dass Szatmári in Ungarn verstorben ist.
- ↑ a b c Vergleiche die Eintragung in: Magyar Életrajzi Lexikon (Ungarische Biographische Enzyklopädie) (Digitalisat): „A börtönben halt meg.“
- ↑ Vergleiche zu dieser Zeitung den Eintrag in der Englischen Wikipedia.
- ↑ Vergleiche z. B. die Artikel „Leutnant Baronin Fredericks“ vom 11. Januar 1921 (ANNO Digitalisat) und vom 12. Januar 1923 zur alliierten Rheinlandbesetzung „Vor dem Einmarsch“ (ANNO Digitalisat).
- ↑ Laut Deutsches Literatur-Lexikon. Band 21: Streit – Techim. 2001, S. 489, ist ein Berlin-Aufenthalt von 1926 bis 1934 angegeben. Tatsächlich ist er aber im Berliner Adressbuch wie folgt verzeichnet: Kurfürstendamm 234 (1925), Mommsenstr. 10 (1926), Giesebrechtstr. 14 (1927–1933).
- ↑ George Seldes: Witness to a Century. Encounters with the noted, the notorious and the SOBs. Ballantine Books, New York NY 1987, ISBN 0-345-33181-8, S. 56 ([1]).
Personendaten | |
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NAME | Szatmari, Eugen |
ALTERNATIVNAMEN | Szatmári, Jenő (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer Schriftsteller und Journalist |
GEBURTSDATUM | 23. Januar 1892 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 1952 |
STERBEORT | Ungarn |