Rendezvous mit Joe Black

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Film
Titel Rendezvous mit Joe Black
Originaltitel Meet Joe Black
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1998
Länge 180[1] Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Martin Brest
Drehbuch
Produktion Martin Brest
Musik Thomas Newman
Kamera Emmanuel Lubezki
Schnitt
Besetzung
Synchronisation

Rendezvous mit Joe Black (Originaltitel Meet Joe Black) ist ein US-amerikanischer Spielfilm des Regisseurs Martin Brest aus dem Jahr 1998, in dem der Tod in menschlicher Gestalt (Brad Pitt) einen sterbenden Milliardär (Anthony Hopkins) bittet, ihm zu helfen, das Leben kennenzulernen. Der Film startete am 14. Januar 1999 in den deutschen Kinos.

Der Film basiert auf dem 1923 veröffentlichten Theaterstück La morte in vacanza (Der Tod im Urlaub) von Alberto Casella (1891–1957)[2] und wurde im Jahre 1934 bereits einmal unter dem Titel Die schwarze Majestät von Mitchell Leisen verfilmt.

Der Großunternehmer William „Bill“ Parrish hört wenige Tage vor seinem 65. Geburtstag nach einem Herzinfarkt eine seltsame Stimme, die ihn an den nahenden Tod erinnert. Seine Tochter Susan lernt in einem Café einen jungen Mann kennen, der kurz darauf als Fußgänger bei einem Verkehrsunfall stirbt. Davon bekommt Susan jedoch nichts mit.

Es stellt sich heraus, dass die Stimme dem Tod gehört, der den Körper des jungen Mannes nutzen will, um eine unbestimmte Zeit unter den Menschen zu weilen. Parrish soll ihm als Führer dienen und darf so lange weiterleben, wie der Aufenthalt des Todes auf der Erde interessant bleibt.

Der Tod soll im Kreis der Familie wohnen, den Angehörigen wird er als Joe Black vorgestellt. Er verliebt sich in Parrishs Tochter Susan, die als Ärztin arbeitet. Susan ist mit Drew zusammen, der rechten Hand Bills bei Parrish Communications. Drew ist zudem ebenso wie Quince, der Ehemann der älteren Tochter Parrishs, im Aufsichtsrat. Es steht eine Fusion zwischen der Firma und einem anderen Großunternehmen bevor. Drew findet das Verhalten von Parrish zunehmend merkwürdig und schöpft Verdacht, dass Joe ihn veranlasst habe, die Fusion platzen zu lassen. Er veranlasst ein geheimes Treffen des Aufsichtsrats ohne Bill. Nachdem Bill erneut die Fusion abgelehnt hat, beruft sich der Aufsichtsrat auf einen Artikel im Gesellschaftsvertrag, nach dem Parrish zu seinem 65. Geburtstag als Vorsitzender zurücktritt und nur noch repräsentiert. Die Mehrheit des Aufsichtsrates stimmt für die Absetzung Bills.

Es kommt zum Streit zwischen Joe und Parrish, der seinen eigenen Tod akzeptiert, aber um das Leben seiner Tochter fürchtet. Parrish macht sich Sorgen, dass Joe nach dem Ende seines Besuchs auch Susan mitnehmen könnte. Eine alte, krebskranke Afroamerikanerin aus der Niederländischen Karibik, die Patientin von Susan ist, erkennt im Krankenhaus den Tod in Menschengestalt. Kurz bevor sie vom Tod geholt wird, bittet sie Joe darum, Susan nicht mitzunehmen.

Joe Black hilft Parrish auf dessen Geburtstagsparty, sein Unternehmen – sein Lebenswerk – vor der Zerschlagung zu bewahren. Er gibt sich als ein Mitarbeiter der Steuerbehörden aus und stellt Drew, der durch eine Intrige den Verkauf des Unternehmens eingefädelt hat, um sich selbst zu bereichern, zur Rede. Drew gesteht seine Taten, woraufhin der Aufsichtsrat, der über eine Telefonleitung alles mitgehört hat, den geplanten Verkauf platzen lässt, Drew entlässt und Bill rehabilitiert.

Schließlich nimmt Joe Bill mit ins Jenseits, lässt aber den Körper des jungen Mannes im Diesseits zurück. Dieser weiß nichts von seiner kurzzeitigen Identität als Joe Black und kann sich auch nicht an die Ereignisse vom Verkehrsunfall bis zur Rückkehr erinnern. Susan hat bereits während der Feier erkannt, dass Joe nicht derselbe Mann aus dem Café ist. So können sich die beiden noch einmal ganz neu kennenlernen.

Entstehung und Veröffentlichung

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Figur Darsteller Deutscher Sprecher[3]
Junger Mann im Café /
Joe Black
Brad Pitt Tobias Meister
William „Bill“ Parrish Anthony Hopkins Hartmut Reck
Dr. Susan Parrish Claire Forlani Irina von Bentheim
Drew Jake Weber Bernd Vollbrecht
Allison Marcia Gay Harden Ulrike Möckel
Quince Jeffrey Tambor Jürgen Kluckert
Helen June Squibb Christel Merian

Die Dreharbeiten fanden in New York und in Warwick Neck im US-Bundesstaat Rhode Island statt. Die luxuriösen Räumlichkeiten von William Parrish wurden in einem Lagerhaus im Stadtteil Brooklyn nachgebaut.

Der todgeweihte Unternehmer trägt den (in den USA durchaus gängigen) Namen „William Parrish“ oder kurz „Will“. Dies ist ein Homophon mit englisch will perish ‚wird umkommen‘.

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe unter der Dialogregie von Joachim Kerzel im Auftrag der Berliner Synchron. Der Film war einer der wenigen Filme, vor dem der erste Trailer zu Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung gezeigt wurde. Tatsächlich kauften viele Zuschauer nur Tickets für den Film, um den Trailer zu sehen und den Film dann zu verlassen, nachdem sie den Trailer gesehen hatten.

Quelle Bewertung
Rotten Tomatoes (Tomatometer) 46 %[4]
Metacritic (Metascore) 43/100[5]
Prädikat der FBW wertvoll[6]
AllMovie SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[7]
CinemaScore A–[8]
James Berardinelli SternsymbolSternsymbolSternsymbolSternsymbol[9]

Rendezvous mit Joe Black erhielt ein eher schlechtes Presseecho, was sich auch in den Auswertungen US-amerikanischer Aggregatoren widerspiegelt. So erfasst Rotten Tomatoes mehrheitlich kritische Besprechungen und ordnet den Film dementsprechend als „Gammelig“ ein.[4] Laut Metacritic fallen die Bewertungen im Mittel „Durchwachsen oder Durchschnittlich“ aus.[5]

„Das Thema aus der alten Hollywood-Komödie Death Takes a Holiday (1934) von Mitchell Leisen verwandelt sich zu einer bedächtigen und behutsamen Meditation über das langsame Sich-Öffnen der Menschen im Angesicht des Todes. Dabei scheut der Film nicht davor zurück, Gefühlen und Gemütsbewegungen breiten Raum zu lassen. Das Ergebnis ist ein Werk, das heutzutage üblich gewordener Sensationalisierung mit leisen, oft geradezu konventionellen Mitteln entgegenzusteuern versucht. Abgesehen von dem oft überforderten Brad Pitt sind die hervorragenden Darsteller eine verläßliche Stütze, die den Film davor bewahren, einer gelegentlich spürbaren Überbelastung des Stoffes zu erliegen.“

James Berardinelli nannte den Film auf ReelViews den bis dahin längsten des Jahres 1998. Er sei besonders „langatmig“ und „bombastisch“. Die Chemie zwischen Brad Pitt und Claire Forlani stimme nicht.[9]

Anthony Hopkins und Claire Forlani wurden für den Filmpreis Saturn Award nominiert; für den gleichen Preis wurde Thomas Newman für die Filmmusik nominiert. Der Film wurde als Schlechteste Neuverfilmung oder Fortsetzung für den Negativpreis Goldene Himbeere nominiert.

Die Dialogzeile „Thank you for loving me“[11] inspirierte Jon Bon Jovi zum gleichnamigen Song, der auf dem Bon-Jovi-Album Crush zu finden ist.[12]

Einzelnachweise

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  1. a b Freigabebescheinigung für Rendezvous mit Joe Black. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juli 2010 (PDF; Prüf­nummer: 81 271 V).
  2. RIVISTA ARTE E CULTURA DI SA ARTE E CULTURA DI SAVONA E FUORI POR E FUORI PORTA. Archiviert vom Original; abgerufen am 6. Oktober 2024.
  3. Rendezvous mit Joe Black. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 7. April 2020.
  4. a b Rendezvous mit Joe Black. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 14. August 2024 (englisch, 52 erfasste Kritiken).
  5. a b Rendezvous mit Joe Black. In: Metacritic. Abgerufen am 11. Juli 2023 (englisch, 24 erfasste Kritiken).
  6. Rendezvous mit Joe Black. In: FBW-Filmbewertung.com. Abgerufen am 18. Juli 2024.
  7. Michael Costello: Kritik zu Rendezvous mit Joe Black (Memento vom 31. Oktober 2019 im Internet Archive) bei AllMovie (englisch)
  8. Datenbankabfrage bei cinemascore.com
  9. a b Review: Meet Joe Black. Abgerufen am 12. November 2022: „tedious“
  10. Rendezvous mit Joe Black. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  11. Quotes. Internet Movie Database, abgerufen am 12. Juni 2015 (englisch).
  12. Jon Bon Jovi in VH-1 Storytellers, 22. September 2000