Johann Jakob Ihlée

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Johann Jakob Ihlée (geboren am 8. Oktober 1762 in Elmarshausen in Hessen; gestorben am 11. Juli 1827 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Schriftsteller, Theaterleiter und Librettist.

Ihlée war der Sohn eines Amtmanns. Durch den frühen Tod seines Vaters musste er die Schule abbrechen und in Kassel das Handwerk des Posamentierers erlernen. Von Kassel aus ging er auf Wanderschaft und erlebte teilweise schwierige Zeiten. Schließlich kam er in die Nähe Frankfurts, vermutlich nach Hanau, wo er in Kontakt mit dem Theater kam. Er ließ sich in Frankfurt nieder, erwarb dort die Bürgerschaft und heiratete 1793 die Posamentiermeisterstochter Anna Magdalena Petsch. Die Meisterprüfung als Posemantierer hatte er kurz zuvor noch abgelegt, würde aber in diesem Beruf kaum mehr tätig sein.

Zu diesem Zeitpunkt war er nämlich schon eineinhalb Jahre Mitarbeiter des 1792 gegründeten Frankfurter Nationaltheaters. Er arbeitete dort in den verschiedensten Stellungen, zuerst als Souffleur, dann als Kassierer, Sekretär und Librettist. Von 1805 bis 1813 betrieb er zusammen mit dem Musikdirektor Carl Joseph Schmitt das Theater, das zu jener Zeit an eine Aktiengesellschaft konzessioniert war, auf eigene Rechnung und brachte es sowohl zu künstlerischer Blüte als auch zu wirtschaftlichem Erfolg. Dieser Erfolg veranlasste die Aktionäre, die Führung wieder selbst zu übernehmen, die erfreulichen Ergebnisse wollten sich jedoch nicht weiterhin einstellen. Bis zu seinem Tod im Alter von 64 Jahren blieb Ihlée der künstlerische Leiter des Theaters.

Ihlée ist theatergeschichtlich bedeutend durch seine zahlreichen Übersetzungen und freien Bearbeitungen französischer und italienischer Werke sowie einige eigene Arbeiten, wodurch Ihlée im süddeutschen Raum ähnlich beispielgebend war wie Karl Alexander Herklots im Norden. Sein Tagebuch von der Einnahme Frankfurts durch die Neufranken bis zur Wiedereroberung von der combinirten Armee (1793) ist als Quellentext heute noch von Interesse, seinem durch übersteigerten Patriotismus motivierten Franzosenhass konnte jedoch schon der Autor des ADB-Artikels 1905 nicht mehr folgen. Außerdem veröffentlichte er, von Johann Wilhelm Ludwig Gleim ermuntert und gefördert, zwei Gedichtbände (1789 und 1791). Er war Freimaurer, Bruder Redner der Frankfurter „Loge Zur Einigkeit“ und veröffentlichte als solcher Freimaurerreden und Logenlieder. Eine für 1828 angekündigte Ausgabe hinterlassener Werke in drei Bänden (Gedichte, Dramaturgisches, Freimaurerreden) ist offenbar nie erschienen.

Bei den bibliographischen Angaben zu den Bühnenwerken, Übersetzungen und Bearbeitungen von Opern und Singspielen ist zu berücksichtigen, dass durch die zahlreichen Nach- und Bühnendrucke in der damaligen Zeit im Allgemeinen nicht gesichert sein kann, dass die angegebene Ausgabe die früheste ist. Häufig gibt es auch ungefähr gleichzeitige Ausgaben mit leicht abweichenden Titeln.

Herausgabe
  • Maurerische Gesänge für die Logen des eklektischen Bundes zur Einigkeit und Sokrates zur Standhaftigkeit im Oriente der freien Stadt Frankfurt. Frankfurt am Main 5823 [= 1823].
Bühnenwerke
Übersetzungen und Bearbeitungen
  • Fragment einer Autobiographie des am 11. Juli 1827 verstorbenen Theaterdirectors I. I. Ihlee (aus dessen handschriftlichem Nachlass). In: Iris. Unterhaltungsblatt für Freunde des Schönen und Nützlichen. Hrsgg. von Ludwig Börne. 1827, S. 226 ff.