Johann Pölzer junior
Johann Pölzer (* 5. August 1903 in Wien, Österreich-Ungarn; † 27. September 1964 in Sittendorf, Gemeinde Wienerwald) war ein österreichischer Gewerkschafter und Politiker (SPÖ).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johann Pölzer junior war der Sohn des Nationalratsabgeordneten und Wiener Gemeinderates Johann Pölzer senior sowie der Favoritner Gemeinderätin Amalie Pölzer. Er machte eine Maschinenschlosserlehre und engagierte sich in der Sozialdemokratie und in der Gewerkschaft. Ab 1924 arbeitete er im Elektrizitätswerk Wien und war dort ab 1927 Betriebsratsobmann. Nach den Februarkämpfen, bei denen er für eine Stromabschaltung als Zeichen für den Generalstreik gesorgt hatte, floh er in die Tschechoslowakei, im Ständestaat wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Nach dem Anschluss Österreichs 1938 kehrte er nach Österreich zurück. Das Angebot der Nationalsozialisten zur Zusammenarbeit lehnte er ab und geriet daher wegen illegaler Gewerkschaftstätigkeit mehrfach in Haft und wurde zur Zwangsarbeit am Südostwall abkommandiert.
Pölzer war Vorsitzender der Gewerkschaft der Gemeindebediensteten von 1951 bis 1963. Zwischen 1949 und 1953 war er Wiener Gemeinderat, anschließend von 1953 bis 1963 Abgeordneter zum Nationalrat.
Pölzer wurde mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. 1968 wurde die Johann-Pölzer-Gasse in Wien-Favoriten nach ihm benannt. Außerdem trägt ein Studentenwohnheim in der Brigittenau (Burghardtgasse 23) seinen Namen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Felix Czeike (Hrsg.): Pölzer, Johann. In: Historisches Lexikon Wien. Band 4, Kremayr & Scheriau, Wien 1995, ISBN 3-218-00546-9, S. 574 (Digitalisat).
- Fritz Keller: Die Pölzers. Eine sozialdemokratische Familien-Saga. New Academic Press, Wien 2014, ISBN 978-3-99036-004-0.
- Pölzer, Johann, in: Werner Röder, Herbert A. Strauss (Hrsg.): Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München : Saur 1980, S. 567
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Pölzer junior auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Johann Pölzer junior im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
Personendaten | |
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NAME | Pölzer, Johann junior |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Gewerkschafter und Politiker (SPÖ), Landtagsabgeordneter, Abgeordneter zum Nationalrat |
GEBURTSDATUM | 5. August 1903 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 27. September 1964 |
STERBEORT | Sittendorf, Gemeinde Wienerwald |
- Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)
- Landtagsabgeordneter (Wien)
- SPÖ-Mitglied
- ÖGB-Funktionär
- Opfer des Austrofaschismus
- Zum Tode verurteilte Person
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich
- Österreichischer Emigrant
- Person (Cisleithanien)
- Österreicher
- Geboren 1903
- Gestorben 1964
- Mann