John Marius Opitz

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John Marius Opitz, 2017

John Marius Opitz (* 15. August 1935 in Hamburg; † 31. August 2023 in Salt Lake City[1][2]) war ein US-amerikanischer Humangenetiker und Hochschullehrer deutscher Abstammung.

Opitz wurde in Hamburg geboren. Von 1942 bis 1950 ging er dort auch zur Schule. Danach siedelte seine Familie in die Vereinigten Staaten über. Nach dem Besuch der Highschool studierte Opitz bis 1959 an der University of Iowa Medizin. An der University of Iowa arbeitete er als Assistenzarzt und erhielt dort seine Ausbildung zum Kinderarzt. Danach ging Opitz an die University of Wisconsin–Madison. Dort wurde er 1972 Professor für Pädiatrie und Medizinische Genetik. Er widmete sich der klinischen Genetik, zusammen mit David W. Smith, und der Zytogenetik mit Klaus Pätau und Hans Ulrich Zellweger. Am Wisconsin Medical Genetics Center war er von 1974 bis 1979 Direktor. Danach ging Opitz an das Shodair Hospital in Helena (Montana). Dort war er 18 Jahre lang Direktor des staatlichen genetischen Versorgungszentrums und Professor für Medizinische Genetik an der Montana State University. Von 1976 bis 2000 war er Herausgeber des American Journal of Medical Genetics. 1997 ging Opitz nach Salt Lake City, wo er an der University of Utah Professor für Kinderheilkunde, Humangenetik sowie Geburtshilfe und Frauenheilkunde wurde.[3]

Opitz war verheiratet mit Susan, mit der er eine gemeinsame Tochter hatte.[3]

Seine Arbeitsschwerpunkte lagen auf dem Gebiet der Erbkrankheiten, wo er sich mit der Pathogenese von Fehlbildungen beschäftigte. Er war Autor beziehungsweise Co-Autor von über 400 Veröffentlichungen und etwa 50 Buchkapiteln. Einige Syndrome tragen seinen Namen als Erstbeschreiber. So unter anderem das Smith-Lemli-Opitz-Syndrom, das Opitz-Trigonozephalie-Syndrom (C-Syndrom), das Opitz-Kaveggia-Syndrom (FG-Syndrom), das N-Syndrom (Synonym: Opitz N-Syndrom) und das Opitz BBB/G-Syndrom. Opitz erkannte als einer der ersten Ärzte den Zusammenhang zwischen der spezifischen Gruppierung von Anomalien und ihrer Vererbung.[4] Durch Stammbaumanalyse erkannte er 1965 als erster den X-chromosomalen Erbgang von Morbus Fabry.[5]

1985 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewählt.[6] Von der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GfH) erhielt Opitz 2005 die GfH-Ehrenmedaille.[3] 2011 bekam er von der American Society of Human Genetics den William Allan Award verliehen.[7]

Einzelnachweise

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  1. John Opitz Obituary - Death Notice and Service Information. In: legacy.com. 4. September 2023, abgerufen am 28. Oktober 2024 (englisch).
  2. John C. Carey, Jürgen Spranger, Susan Lewin, Giovanni Neri: John M Opitz: Physician, morphologist, scholar, editor (1935–2023). In: American Journal of Medical Genetics Part A. Band 194, Nr. 3, März 2024, ISSN 1552-4825, doi:10.1002/ajmg.a.63482 (wiley.com [abgerufen am 28. Oktober 2024]).
  3. a b c Deutsche Gesellschaft für Humangenetik: Träger der GfH-Ehrenmedaille – Professor John Marius Opitz. (Memento vom 8. Dezember 2013 im Internet Archive) Abgerufen am 9. Oktober 2011.
  4. Träger der Ehrenmedaille. Deutsche Gesellschaft für Humangenetik e.V. (GfH), 8. Dezember 2013, archiviert vom Original; abgerufen am 29. Oktober 2024.
  5. J. M. Opitz, F. C. Stiles u. a.: The Genetics of Angiokeratoma Corporis Diffusum (Fabry’s Disease) and Its Linkage Relations with the Xg Locus. In: American Journal of Human Genetics. Band 17, Nummer 4, Juli 1965, S. 325–342, ISSN 0002-9297. PMID 17948499. PMC 1932618 (freier Volltext).
  6. Mitgliedseintrag von Prof. Dr. John M. Opitz (mit Bild) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 15. Juli 2016.
  7. University of Utah Health: World-Renowned U of U Medical Geneticist John M. Opitz, M.D., to Receive 2011 William Allan Award In Human Genetics for Pioneering Work Identifying, Understanding Genetic Syndromes. (Memento vom 12. Oktober 2011 im Internet Archive) Vom 7. Oktober 2011, abgerufen am 9. Oktober 2011.