Joseph Bernardin
Joseph Louis Kardinal Bernardin (* 2. April 1928 in Columbia, South Carolina, USA; † 14. November 1996 in Chicago) war ein US-amerikanischer Geistlicher und römisch-katholischer Erzbischof von Cincinnati und von Chicago.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Joseph Bernardin, Sohn italienischer Einwanderer, studierte in Charleston, Baltimore, New York City und Washington die Fächer Katholische Theologie und Philosophie. Er promovierte zum Doktor der Theologie und empfing am 26. April 1952 das Sakrament der Priesterweihe. Anschließend arbeitete er als Seelsorger, Lehrer und Generalvikar in Columbia. Papst Johannes XXIII. verlieh ihm 1962 den Titel eines Päpstlichen Hausprälaten.
Am 9. März 1966 ernannte ihn Papst Paul VI. zum Weihbischof in Atlanta und zum Titularbischof von Lugura. Die Bischofsweihe empfing er am 26. April desselben Jahres durch den Erzbischof von Atlanta, Paul John Hallinan. Mitkonsekratoren waren der Bischof von Charleston, Ernest Leo Unterkoefler, und der Rektor des Päpstlichen Nordamerika-Kollegs, Bischof Francis Frederick Reh. 1968 wurde er Apostolischer Administrator des vakanten Bischofssitzes von Atlanta. Im selben Jahr wurde Bernardin Generalsekretär der US-amerikanischen Bischofskonferenz, was er bis 1972 blieb. Ende 1972 wurde Joseph Bernardin Erzbischof von Cincinnati. Von 1974 bis 1977 war Bernardin Vorsitzender der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten.
Nach zehn Jahren als Metropolit in Cincinnati wurde er am 25. August 1982 Erzbischof von Chicago. Im Konsistorium vom 2. Februar 1983 nahm ihn Papst Johannes Paul II. als Kardinalpriester mit der Titelkirche Gesù Divin Lavoratore in das Kardinalskollegium auf. Im Juni 1995 wurde er erstmals wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert. Ende August 1996 wurde bekannt, dass die Erkrankung unheilbar war. Joseph Louis Bernardin starb am 14. November desselben Jahres in Chicago und wurde auf dem Friedhof Mount Carmel Cemetery (Hillside) bestattet.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 9. September 1996 überreichte der damalige US-Präsident Bill Clinton Bernardin die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA. Schon 1985 wurde er mit dem Pacem in Terris Award ausgezeichnet.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Eugene C. Kennedy: Cardinal Bernardin. Easing conflict and battling for the soul of American Catholicism. Chicago 1989, ISBN 0933893981
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Joseph Bernardin im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Joseph Bernardin auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Joseph Bernardin auf gcatholic.org (englisch)
- Bernardin, Joseph. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. (Website der Florida International University, englisch), abgerufen am 8. Juni 2019.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Paul Francis Leibold | Erzbischof von Cincinnati 1972–1982 | Daniel Edward Pilarczyk |
John Kardinal Cody | Erzbischof von Chicago 1982–1996 | Francis Kardinal George OMI |
Personendaten | |
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NAME | Bernardin, Joseph |
ALTERNATIVNAMEN | Bernardin, Joseph Louis |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Geistlicher, Erzbischof von Chicago und Kardinal der römisch-katholischen Kirche |
GEBURTSDATUM | 2. April 1928 |
GEBURTSORT | Columbia (South Carolina), USA |
STERBEDATUM | 14. November 1996 |
STERBEORT | Chicago |