Chronica regia Coloniensis

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König Konrad III. Miniatur aus der Kölner Königschronik (13. Jahrhundert), Brüssel, Bibliotheque Royale, Ms. 467, fol. 64v.

Die Chronica regia Coloniensis (dt.: Kölner Königschronik) ist ein im 12. und 13. Jahrhundert entstandenes Geschichtswerk.

Es ist als Reichsgeschichte konzipiert, enthält aber auch zahlreiche Informationen von regionalgeschichtlicher Relevanz, insbesondere aus dem Bereich des Kurfürstentums Köln.

Der Text wurde, aus mehreren überlieferten Handschriften kompiliert, im Jahr 1861 von Karl August Friedrich Pertz (1828–1881) in den Monumenta Germaniae Historica (MGH SS 17 und MGH SS rer. Germ. 18) ediert. Karl Platner übersetzte ihn auf dieser Basis ins Deutsche. Wilhelm Wattenbach brachte dazu im Jahr 1896 die zweite, neu bearbeitete und vermehrte Auflage.

Man glaubte lange Zeit, so ist es auch im Verfasserlexikon und im Lexikon des Mittelalters nachzulesen, dass ein Kölner Domherr Verfasser der Ursprungsversion gewesen sei. Manfred Groten verortet die Herkunft der Chronik in seinem Aufsatz von 1997 ins Kloster Siegburg[1]; dem hat Carl August Lückerath allerdings widersprochen[2].

Weil in der Kölner Königschronik die Albigenser stets als Beggini bezeichnet werden, war sie die Quellengrundlage für die z. B. von Herbert Grundmann vertretene, aber heute als widerlegt geltende These, der Begriff Begine leite sich von den Albigensern ab.[3]

  • Annales Colonienses maximi. In: Georg Heinrich Pertz u. a. (Hrsg.): Scriptores (in Folio) 17: Annales aevi Suevici. Hannover 1861, S. 723–847 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  • Chronica regia Coloniensis: MGH SS rer. Germ. 18 (Hrsg. Georg Waitz, 1880, nach den Handschriften-Codices D1 und D2)
  • Wilhelm Wattenbach: Die Kölner Königschronik, nach der Ausgabe der Monumenta Germaniae, übersetzt von Dr. Karl Platner. Zweite Auflage. Leipzig 1896 (Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Band 69).
  • Norbert Breuer: Geschichtsbild und politische Vorstellungswelt in der Kölner Königschronik wie der „Chronica S. Pantaleonis“, (Diss.) Düsseldorf 1966.
  • Manfred Groten: Klösterliche Geschichtsschreibung: Siegburg und die Kölner Königschronik. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 61 (1997), S. 50–78.
  • Carl August Lückerath (Hrsg.): Kölner Königschronik und Chronik aus St. Pantaleon (lateinisch und deutsch). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2004 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Band 21)
    (Das Werk ist Stand November 2014 noch nicht erschienen.)
  • Carl August Lückerath: Coloniensis ecclesia, Coloniensis civitas, Coloniensis terra. Köln in der Chronica regia Coloniensis und der Chronica S. Pantaleonis. In: Jahrbuch des kölnischen Geschichtsvereins 71 (2000), S. 1–41.

speziell zur Brüsseler Handschrift:

  • Anna Skriver: Die Taufkapelle von St. Gereon in Köln, Köln 2001.
    darin Kapitel 2.1: Die »Chronica Regia Coloniensis« in Brüssel, S. 117–127
    und Kapitel 3.1: Vergleich der Malereien auf den Blendfeldern der Taufkapelle von St. Gereon mit den Miniaturen der »Chronica Regia Coloniensis«, S. 163–167.
Commons: Chronica regia Coloniensis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Groten (1997), S. 56.
  2. Lückerath (2000), S. 2 und S. 9.
  3. Jürgen Udolph/Jörg Voigt: Ursprung und Verbreitung des Begriffs 'Begine' aus sprachwissenschaftlicher und historischer Sicht, in: J. Voigt u. a. (Hrsg.), Das Beginenwesen in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Fribourg/Stuttgart 2015. S. 15–40, hier S. 18–20.