König-Wilhelms-Gymnasium zu Breslau
Das Breslauer König-Wilhelms-Gymnasium bestand von 1885 bis 1939.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 1. April 1885 wurde das König-Wilhelms-Gymnasium in der Sonnenstraße in Breslau eröffnet, als sechstes Gymnasium der Stadt.[1] Im Juli 1885 erteilte Kaiser Wilhelm II. die schriftliche Zustimmung zur Namensverwendung nach seinem Vater Kaiser Wilhelm I. Im ersten Schuljahr gab es etwa 150 Schüler, 1903 bereits 508.[2]
Unterrichtsfächer waren Christliche Religionslehre, Deutsch, Latein, Französisch, Geschichte und Geographie, Mathematik und Rechnen, Naturbetrachtung, Jüdische Religionslehre (für jüdische Schüler), sowie Schreiben (Schönschreiben), Zeichnen, Singen und Turnen.[3]
Ab etwa 1922 hieß es Staatliches König-Wilhelms-Gymnasium. 1939 wurde es zur Staatlichen König-Wilhelm-Schule herabgestuft. Während der Schlacht um Breslau wurde das Schulgebäude zerstört. Nach Kriegsende 1945 und dem Übergang Schlesiens an Polen wurde die Schule 1945 geschlossen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der bekanntesten Schüler waren der Nobelpreisträger Max Born und der erste BND-Chef Reinhard Gehlen. Weitere wurden Mathematiker, Mediziner oder Juristen. Die Medizinerin Magda Frei legte das Abitur 1905 extern ab.
- Direktoren
- Weitere Lehrer
- Julian Ziaja, 1885 – vor 1903, stellvertretender Schulleiter
- Albert Gombert († 1908), 1904 erwähnt
- Schüler
- Walter Otto (1878–1941), jüdischer Althistoriker
- Max Born (1882–1970), jüdischer Mathematiker und Physiker, um 1901, Nobelpreisträger
- Erich Frank (1884–1957), jüdischer Medizinprofessor
- Ernst Hellinger, 1885–1953, jüdischer Mathematiker
- Wolfgang Sternberg (1887–1953), jüdischer Mathematiker
- Kurt Schmeisser (1889–1958), Verwaltungsjurist
- Hans-Wolfgang Schimmelpfennig (1889–1966), deutscher Wirtschaftsjurist, Rechtsanwalt und Notar, um 1900
- Hermann Senftleben (1890–1975), Physiker und Physikochemiker
- Heinz Hopf (1894–1957), jüdischer Mathematiker
- Reinhard Gehlen (1902–1979), bis 1920, Generalmajor der Wehrmacht, erster Präsident des Bundesnachrichtendienstes
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Festschrift zur Fünfzigjahrfeier des König-Wilhelms-Gymnasiums. Breslau 1935
- Programm des König-Wilhelms-Gymnasiums, 1886–1939 Digitalisate
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gimnazjum im. Króla Wilhelma I (dawne) Polska.org, mit Fotos
- Gimnazjum Króla Wilhelma Fotopolska
- König-Wilhelms-Gymnasium Breslau Architekturmuseum TU Berlin, mit Grundrissen
- Suche nach König-Wilhelms-Gymnasium zu Breslau. In: Deutsche Digitale Bibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Programm des König-Wilhelms-Gymnasiums, Breslau, 1886, S. 19f., mit kurzer Angabe zur Gründung
- ↑ Statistisches Jahrbuch der höheren Schulen Deutschlands, 1904, S. 34; mit allen Lehrern, siehe auch andere Jahrgänge
- ↑ Programm des König-Wilhelms-Gymnasiums, 1886, S. 13, mit Stundenanzahl
- ↑ Programm des König-Wilhelms-Gymnasiums, 1886, S. 19; mit Kurzbiographie, auch von weiteren Lehrern; vgl. auch Franz Kössler, Personenlexikon von Lehrern des 19. Jahrhunderts, Gießen 2008, mit vielen Biographien
- ↑ Statistisches Jahrbuch der höheren Schulen Deutschlands, 1904, S. 134; dort auch alle weiteren Lehrer wie die Gymnasialprofessoren Fielitz, Finke, Heine und Schippke