Wympel R-3
Wympel K-13 (R-3S und R-3R bzw. AA-2A/D „Atoll“) | |
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Allgemeine Angaben | |
Typ | taktischer Luft-Luft-Lenkflugkörper |
Hersteller | GMKB Wympel (Konstruktionsbüro (OKB) Bisnowat) |
Entwicklung | 1958 |
Indienststellung | 1960 |
Technische Daten | |
Länge | 2,84 m |
Durchmesser | 127 mm |
Gefechtsgewicht | 75 kg |
Spannweite | 450 (K-13A) / 530 mm (K-13R) |
Antrieb | Feststoffrakete |
Geschwindigkeit | Mach 2,5 |
Reichweite | 6,5 km |
Ausstattung | |
Zielortung | Infrarot (K-13A), halbaktives Radar (K-13R) |
Gefechtskopf | 11 kg |
Waffenplattformen | Jagdflugzeuge |
Listen zum Thema |
R-3 ist eine sowjetische Luft-Luft-Rakete mit der NATO-Bezeichnung AA-2 „Atoll“. Der auch als Wympel K-13 bekannte Lenkflugkörper entstand als eine Kopie der AIM-9 Sidewinder.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Darüber, wie die Sowjetunion an eine Sidewinder-Rakete gelangen konnte, gibt es nur Vermutungen. Am 24. September 1958 feuerte eine taiwanische North American F-86 eine Sidewinder auf eine chinesische Mikojan-Gurewitsch MiG-17 ab. Die Rakete explodierte nicht, sondern blieb in der MiG-17 stecken. Eine weitere besagt, dass 1958 ein Jagdflugzeug der U.S. Navy über Festland-China mit Sidewinder an Bord abgeschossen wurde. Nach beiden Varianten lieferten die Chinesen der Sowjetunion die Überreste einer AIM-9, welche dem OKB-4 zur Auswertung und für den Nachbau übergeben wurde.[1] Spätestens ab 1967 stand den sowjetischen Truppen eine Sidewinder zur Verfügung, die der Krefelder Architekt Manfred Ramminger mit Hilfe seines Fahrers und des Starfighter-Piloten Wolf-Diethard Knoppe am 22. Oktober 1967 auf dem westdeutschen Fliegerhorst Neuburg entwendet hatte. Die Rakete wurde später – in unverdächtige Teile zerlegt – über den Flughafen Düsseldorf nach Moskau geschafft. Das Trio wurde ein Jahr später verhaftet.
Technik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Infrarot-Zielsucheinrichtung und die Steuerungseinrichtung der Sidewinder haben die sowjetische Lenkflugkörperentwicklung stark beeinflusst.
Varianten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zuerst wurde eine Version entwickelt, die ebenfalls mit Infrarotsuchkopf arbeitete und ab 1960 an die Luftstreitkräfte geliefert wurde. 1961 begann auf dieser als K-13A bezeichneten Version aufbauend die Entwicklung einer Variante mit halbaktivem Radarsuchkopf. Der neue – von der NATO als AA-2-2 „Advanced Atoll“ bezeichneten – Lenkflugkörper K-13R wurde ab 1966 an die Streitkräfte geliefert. Die R-3 wurde in China unter der Bezeichnung PL-2 in Lizenz produziert und darauf aufbauend die chinesischen Lenkflugkörper PL-3 und PL-5 entwickelt.
- K-13A: Basisvariante zur Erprobung
- K-13S (AA-2A „Atoll“): R-3S erste Serienversion
- PL-2: chinesische Lizenzversion der K-13S
- K-13M (AA-2C „Atoll“): R-13M verbesserte Serienversion
- K-13M1 (AA-2D „Atoll“): R-13M1 verbesserte Serienversion
- K-13R (AA-2-2 „Advanced Atoll“): R-3R Variante mit halbaktivem Radar
Trägerflugzeuge (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Aero L-39 „Albatros“
- Mikojan-Gurewitsch MiG-19PT
- Shenyang J-6B (chinesische Lizenzfertigung als PL-2)
- Suchoi Su-17
- Suchoi Su-25
- Mikojan-Gurewitsch MiG-21, ab der Version MiG-21F-13
- Mikojan-Gurewitsch MiG-23
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Angaben zur Waffe bei Globalsecurity.org (englisch)
- Datenblatt der Waffe bei Globalsecurity.org (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Thomas Newbick: Postwar Air Weapons 1945-present. Amber Books Ltd, 2011.