Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit

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Das Komitee für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit (KOFAZ) war eine Organisation der deutschen Friedensbewegung. Es wurde am 7. Dezember 1974 im Rahmen des „Kongresses für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit“ in Bonn-Bad Godesberg gegründet.[1] Helge Heidemeyer schreibt, der Kongress sei „unter der Leitung führender DKP-Kader“ einberufen worden.[2]

Das KOFAZ hatte die Rechtsform eines nicht eingetragenen Vereins. Sein wichtigstes Gremium war das „Büro des KOFAZ“, das unter der Adresse des „maßgeblich von der DDR finanzierten Pahl-Rugenstein Verlags in Köln“ zu erreichen war.[3] Die beiden führenden Mitglieder des Komitees waren Joachim Maske (ein Lektor des Verlags) und Gunnar Matthiessen. Beide waren getarnt für die SED tätig und von dort finanziert.[4] Weitere Komiteemitglieder waren u. a. Martin Niemöller, Konrad Lübbert (ein evangelischer Pfarrer), Horst Trapp (aus dem Vorstand der Deutschen Friedens-Union), Mechtild Jansen und Gerhard Kade, der ein Informant der Stasi aus Ostberlin war.[5][6]

Kritik am KOFAZ wurde immer wieder laut, weil es deutliche Verbindungen zu westdeutschen und ostdeutschen Kommunisten unterhielt.[7] Eine Tätigkeit für das KOFAZ ahndete die SPD zeitweilig mit Parteiausschluss.[8] Das KOFAZ spielte eine große Rolle bei der Kampagne gegen den NATO-Doppelbeschluss Anfang der 1980er Jahre.

  • Udo Baron: Kalter Krieg und heisser Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei „Die Grünen“, Berlin u. a. 2003. ISBN 978-3825861087

Einzelnachweise

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  1. Kommuniqué des Kongresses für Frieden, Abrüstung und Zusammenarbeit in Bonn-Bad Godesberg am 7. Dezember 1974. Online (Memento vom 4. Februar 2017 im Internet Archive) im Deutschen Elektronischen Archiv.
  2. Helge Heidemeyer: Nato-Doppelbeschluss, westdeutsche Friedensbewegung und der Einfluss der DDR. In Philipp Gassert, Tim Geiger, Hermann Wentker (Hrsg.): Zweiter Kalter Krieg und Friedensbewegung. Der NATO-Doppelbeschluss in deutsch-deutscher und internationaler Perspektive. Oldenbourg, München 2011, ISBN 978-3-486-70413-6, S. 258.
  3. Jochen Staadt: Die SED und die „Generale für den Frieden“. In Jürgen Maruhn; Manfred Wilke (Hg.): Die verführte Friedensbewegung. Der Einfluss des Ostens auf die Nachrüstungsdebatte. Olzog, München 2001, ISBN 978-3-7892-8069-6. S. 274.
  4. Helge Heidemeyer: Nato-Doppelbeschluss, westdeutsche Friedensbewegung und der Einfluss der DDR. In Philipp Gassert, u. a.: …..Oldenbourg, München 2011, S. 253. unter Bezug auf Udo Baron: Kalter Krieg und heißer Frieden. Der Einfluss der SED und ihrer westdeutschen Verbündeten auf die Partei „Die Grünen“. Münster 2003.
  5. Helge Heidemeyer: Nato-Doppelbeschluss, westdeutsche Friedensbewegung und der Einfluss der DDR. In Philipp Gassert, u. a.: …..Oldenbourg, München 2011, S. 261.
  6. Heike Amos: Die SED-Deutschlandpolitik 1961–1989. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2015, S. 420f.
  7. Wolfgang Rudzio: Die Erosion der Abgrenzung. Zum Verhältnis zwischen der demokratischen Linken und Kommunisten in der Bundesrepublik Deutschland, Opladen: 1988. S. 145f.
  8. SPD: Mit Ausschluß oder Ämterentzug zur Parteiräson