Zentralrat der Konfessionsfreien (Deutschland)

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Zentralrat der Konfessionsfreien
(KORSO)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 16. November 2008
Sitz Berlin
Vorläufer Koordinierungsrat säkularer Organisationen
Zweck Interessenvertretung der Konfessionsfreien in Deutschland
Vorsitz Philipp Möller[1]
Mitglieder 13
Website konfessionsfrei.de

Der Zentralrat der Konfessionsfreien (bis September 2021 Koordinierungsrat säkularer Organisationen, KORSO) ist ein Dachverband säkularer Organisationen in Deutschland, der die Interessen von Konfessionslosen in Deutschland vertreten will. Er besteht in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins mit Sitz in Berlin.[2]

Logo bis September 2021

Der Verein wurde unter dem Namen Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) im November 2008 als Zusammenschluss säkularer Verbände in Deutschland gegründet.[3][4] Er ging aus einer informellen Sichtungskommission hervor, die im Jahr 2000 vom Kulturwissenschaftler Horst Groschopp ins Leben gerufen worden war. Gründungspräsident war Frieder Otto Wolf, sein Stellvertreter Carsten Frerk.

Gründungsmitglieder waren:

  • Regionale Organisationen und Stiftungen
    • Humanismus Stiftung Berlin, nicht mehr Mitglied
    • Roter Baum

Die Humanistische Akademie Deutschland und die Humanismus Stiftung Berlin verließen den Verein kurz nach dessen Gründung, zudem die Stiftung Unitates (2017),[6] Humanistischer Verband Deutschlands (2021) und der Dachverband freier Weltanschauungsgemeinschaften (2021). Als neue Mitglieder kamen hinzu: Bund für Geistesfreiheit bfg Bayern (2017), Säkulare Flüchtlingshilfe e. V. (2021) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Humanistischer Studierender (2021).[7] Die Deutsche Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) e. V. war von Herbst 2021[7] bis Anfang 2022[8] Mitglied im Zentralrat. Seit 2016 ist der Verein Mitglied im Trägerverein des Humanistischen Pressedienstes.[9]

Im September 2021 beschloss der Verein seine Umbenennung zum Zentralrat der Konfessionsfreien[10], wurde im März 2022 im Lobbyregister für die Interessenvertretung gegenüber dem Deutschen Bundestag und der Bundesregierung (Nr. R002762) registriert[11] und trat im Mai 2022 im Haus der Bundespressekonferenz mit der Vorstellung von zwölf politischen Reformpunkten („Die Säkulare Ampel[12]) an die Öffentlichkeit.[13][14]

Ziele und Projekte

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Der Verband fordert in seiner Grundsatzerklärung die konsequente religiöse bzw. weltanschauliche Neutralität des deutschen Staates.[15] Dessen Aufgabe sei es, die gesellschaftliche Pluralität zu ermöglichen und die Trennung von Staat und Kirche zu vollenden. In diesem Zusammenhang forderte der Verband beispielsweise, dass die Staatsleistungen an die Kirchen eingestellt werden.[16] Der Verein will gegen eine aus seiner Sicht bestehende Diskriminierung von Atheisten und Agnostikern gegenüber religiösen Gruppen, für die Gleichstellung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und für die Trennung zwischen Religion und Staat eintreten.

Der Gleichbehandlungsgrundsatz solle für alle Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften verwirklicht werden, die auf dem Boden der Verfassung stehen. In der Schule soll ein integratives Pflichtfach zur Wertevermittlung (wie in Berlin „Ethik“ oder in Brandenburg Lebensgestaltung-Ethik-Religionskunde) eingeführt werden. Weiter sollen religiös bzw. weltanschaulich neutrale Sozial-, Kultur- und Bildungseinrichtungen gefördert und Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften als freie Träger gleich behandelt werden.

Der Verein fordert ein konsequentes Vorgehen gegen jede Art von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Fundamentalismus.

Jedem Mensch soll am Lebensende volle Autonomie über sein Leben gewährt werden und Patientenverfügungen volle rechtliche Gültigkeit haben. Der Dachverband will außerdem erreichen, dass die öffentliche Erinnerungs-, Gedenk- und Trauerkultur so reformiert wird, dass religiös-weltanschauliche Pluralität geachtet und auch die Meinung und Trauer nichtreligiöser Menschen respektiert wird. Den Formen der Fest- und Feierkultur säkularer Organisationen (Namensgebungen, Jugendweihen, Hochzeiten …) soll mehr Respekt entgegengebracht werden.[17]

Der Verein fordert eine eigene Vertretung säkularer Organisationen in Ethikräten, Rundfunkräten, Bundesprüfstellen und weiteren Einrichtungen, sowie eine Gleichbehandlung in den öffentlich-rechtlichen Medien.[18]

Der Zentralrat der Konfessionsfreien wird vertreten durch:[19]

Vorsitzender: Philipp Möller

Stellvertretende Vorsitzende: Ulla Bonnekoh

Vorsitzender des Verbandsrates: Rainer Rosenzweig

Stellvertretende Vorsitzende des Verbandsrates: Laura Wartschinski

Schatzmeister: Michael Wladarsch

Mitgliedsverbände

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Mit dem Humanistischen Verband Deutschlands besteht eine strategische Partnerschaft.[20]

Einzelnachweise

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  1. Vorstand. In: Zentralrat der Konfessionsfreien. Abgerufen am 1. Mai 2022 (deutsch).
  2. Zentralrat der Konfessionsfreien → KORSO wird Zentralrat. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
  3. Zentralrat der Konfessionsfreien. Abgerufen am 23. August 2022.
  4. Rat der Atheisten. Abgerufen am 14. Juni 2021.
  5. HVD unterstützt KORSO. Abgerufen am 14. Juni 2021.
  6. Über uns – Geschichte. KORSO, 2017, abgerufen am 9. Juli 2020.
  7. a b Aus KORSO wird der "Zentralrat der Konfessionsfreien". In: hpd.de. Abgerufen am 19. November 2021.
  8. Zentralrat mit neuem Team und neuen Mitgliedern. In: hpd.de. 29. März 2022, abgerufen am 19. Mai 2022.
  9. Frank Nicolai: Neue Mitglieder im hpd-Trägerverein. (Pressemitteilung) Mit dem Landesverband Berlin-Brandenburg des Humanistischen Verbandes Deutschland (HVD) sowie dem Koordinierungsrat säkularer Organisationen (KORSO) hat der Humanistische Pressedienst im kommenden Jahr zwei neue, schlagkräftige Mitglieder gewonnen. Humanistischer Pressedienst, 23. Dezember 2015, abgerufen am 24. Dezember 2015.
  10. Aus KORSO wird der "Zentralrat der Konfessionsfreien". In: hpd.de. Abgerufen am 19. November 2021.
  11. Registereintrag - LobbyRegister des Deutschen Bundestages. Abgerufen am 19. Mai 2022.
  12. Die Säkulare Ampel. Zwölf Chancen für die offene Gesellschaft. Zentralrat der Konfessionsfreien e. V., 19. Mai 2022, abgerufen am 20. Mai 2022.
  13. „Wir wollen keine Fördergelder, sondern die Beachtung der Grundrechte!“ Humanistischer Pressedienst, 19. Mai 2022, abgerufen am 19. Mai 2022.
  14. Sabine Menkens: Zentralrat der Konfessionsfreien: Kein Glockengeläut mehr am Sonntag. In: DIE WELT. 19. Mai 2022 (welt.de [abgerufen am 19. Mai 2022]).
  15. Zentralrat der Konfessionsfreien. Abgerufen am 7. Juni 2022 (deutsch).
  16. Flyer zur Kampagne "Staatsleistungen an die Kirchen ablösen!", 2015 (PDF; 218 kB), November 2015
  17. Zentralrat der Konfessionsfreien → Positionen. Abgerufen am 19. November 2021 (deutsch).
  18. Humanistischer Pressedienst: KORSO fordert „Konfessionsfreien-Konferenz“
  19. Zentralrat mit neuem Team und neuen Mitgliedern. Abgerufen am 19. Mai 2022.
  20. Strategische Partnerschaft bleibt bestehen. Abgerufen am 14. Juni 2021.