KZ Vo’ Vecchio

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Villa Contarini Giovanelli Venier in Vo’ Vecchio, Straßenseite
Villa Contarini Giovanelli Venier in Vo’ Vecchio, Haupteingang und Gartenseite

Das KZ Vo’ Vecchio (Padova) war eines von über 30 italienischen Provinzkonzentrationslagern (italienisch campo di concentramento provinciale), die die Italienische Sozialrepublik eingerichtet hatte, um Juden, die auf ihre Deportation warteten, zu internieren. Das Lager war vom 3. Dezember 1943 bis 17. Juli 1944 in Betrieb.

Die aus dem 17. Jahrhundert stammende Villa Contarini-Venier im Ortsteil Vo’ Vecchio der Gemeinde Vo’ diente ursprünglich der Kongregation der Schwestern von der hl. Elisabeth als Sommerresidenz. Im Dezember 1943 wurde sie auf Grundlage der am 30. November 1943 vom Innenminister der RSI Guido Buffarini-Guidi erlassenen Polizeiverordnung Nr. 5 zum Internierungslager für Juden aus den Provinzen Padua und Rovigo umfunktioniert.[1] Die vier Stockwerke der Villa boten ausreichend Platz für die Unterbringung von maximal 60–70 Internierten. Die Leitung des Lagers wurde italienischen Polizeibeamten übertragen. Die Nonnen kümmerten sich um die Verpflegung.

Das Lager wurde am 17. Juli 1944 aufgelöst. An diesem Tag brachte eine deutsche Einheit die 47 im Lager anwesenden Juden zuerst nach Padua. Die Männer wurden im Gefängnis der Piazza Castello[2] untergebracht, die Frauen im Gefängnis der 1966 abgerissenen Kirche Paolotti, in der Via Belzoni. Am 19. Juli wurden die Gefangenen in das KZ Risiera di San Sabba, und von dort am 31. Juli nach Auschwitz deportiert, wo sie am 3. August ankamen. Nur drei Frauen überlebten die Vernichtung: Bruna Namais, Ester Hammer Sabbadini und ihre Tochter Sylvia Sabbadini.

Eine ausführliche schriftliche Aufzeichnung der Ereignisse im Lager, von seiner Einrichtung bis zur Auflösung, wurde vom damaligen Pfarrer Don Giuseppe Raisa erstellt und wird im Pfarrarchiv von Vo’ Vecchio aufbewahrt.

Gedenktafel der 1944 deportierten Juden aus Vo’ Vecchio

Anfang der 50er Jahre ging die Villa in den Besitz der Gemeinde Vo’ über. Am 17. Juli 2001 wurde an der Straßenseite des Gebäudes eine Tafel zum Gedenken an die Deportierten angebracht. Im Jahr 2006 begann die Stadtverwaltung mit einem Sanierungsprojekt, um dem Gebäude eine „öffentliche Nutzung kultureller Natur“ zu ermöglichen, bei der Folgendes berücksichtigt wird: „Die Villa Contarini Venier ist auch ein Ort des Gedenken an den Holocaust und wird es auch, unabhängig von seiner Nutzung, für künftige Generationen bleiben. Aus diesem Grund werden auch bestimmte Wege mit Erinnerungszeichen versehen, um sich an die jüdischen Bürger zu erinnern, die auf dem Weg zu Ihrer Vernichtung hier traurigerweise vorbeigezogen sind.“[3]

Liste der deportierten Juden (einschließlich der drei Überlebenden)

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  • Ada Ancona
  • Irma Ancona
  • Emma Ascoli
  • Gemma Bassani
  • Elisa Belaar
  • Clara Bindefeld
  • Sigismondo Bindefeld
  • Oscar Coen
  • Eugenio Coen Sacerdoti
  • Amalia Dina
  • Giovanna d’Italia
  • Bruno Franco
  • Enzo Franco
  • Frid Frieder
  • Elia Gesess
  • Sara Gesess
  • Alberto Goldbacher
  • Ester Hammer
  • Lazzaro Hammer
  • Samuele Heller
  • Anselmo Jacchia
  • Ercole Jacchia
  • Ida Jacchia
  • Pasqua Jacchia
  • Eva Kapper
  • Gustavo Kapper
  • Pietro Kapper
  • Ada Levi
  • Alvise Levi
  • Augusto Levi
  • Marco Levi
  • Mario Levi
  • Augusto Levi Minzi
  • Geltrude Lorent
  • Ida Moresco
  • Bruna Namias
  • Emma Orefice
  • Italo Parenzo
  • Ada Pesaro
  • Elsa Rothschild
  • Caterina Rudol
  • Elio Sabbadini
  • Sylva Sabbadini
  • Gisella Sullam
  • Teresa Supino
  • Evelina Valabrega
  • Umberto Valabrega
  • Anna Zevi

Verwandte Artikel

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Einzelnachweise

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  1. L. Picciotto, I campi di concentramento provinciali per ebrei, 1943–1945. In: cdec.it. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Januar 2019; abgerufen am 17. Januar 2019 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cdec.it
  2. Burg Carrarese. In: padovamedievale.it. Abgerufen am 17. Januar 2019.
  3. Zitiert und übersetzt nach: Comune di Vo’ (Hrsg.): Il complesso di Villa Contarini Giovanelli-Venier a Vò. Studi preliminari al progetto di restauro e di recupero funzionale. Hrsg. Antonio Draghi.

Koordinaten: 45° 19′ 42,2″ N, 11° 37′ 9,3″ O