Kaan-Marienborn

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Kaan-Marienborn
Stadt Siegen
Wappen von Kaan-Marienborn
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 3′ OKoordinaten: 50° 52′ 27″ N, 8° 3′ 9″ O
Höhe: ca. 260 m
Fläche: 6,54 km²
Einwohner: 3471 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 531 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1966
Postleitzahl: 57074
Vorwahl: 0271
Karte
Lage von Kaan-Marienborn in Siegen

Kaan-Marienborn ist ein östlicher Stadtteil von Siegen. Er gehört zum Siegener Bezirk III (Ost).

Durch den Ort fließt die Weiß, die in Siegen in die Sieg mündet. In Kaan-Marienborn mündet der Breitenbach in die Weiß.

Im Westen grenzt Kaan-Marienborn an Siegen, im Norden an die Stadtteile Bürbach und Volnsberg sowie im Osten an Feuersbach an.

Der Ortsteil Kaan wurde im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.[1]

Im Jahr 1901 wurde mit der Eisern-Siegener Eisenbahn ein Gleisanschluss geschaffen, um die bereits im Jahr 1444 erstmals genannte Marienborner Hütte anzubinden. Ebenfalls in Marienborn lag die Walzengießerei Gontermann, die 1898 von der Sieghütte bei Siegen nach Marienborn zog. Im Mittelalter bestanden zudem zwei Eisenhütten an der Weiß. Zwischen 1847 und 1957 war die Eisenerzgrube Mocke in Betrieb. Am 10. September 1927 wurde Kaan-Marienborn an das Gasnetz Siegens angeschlossen.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs wurden am 1. Februar 1945 bei einem Luftangriff amerikanischer Bomber 162 der 350 Häusern des Ortes dem Erdboden gleichgemacht und Kaan-Marienborn somit größtenteils zerstört.[3]

Am 9. Januar 1948 wurde die Gemeinde Kaan in Kaan-Marienborn umbenannt.[4] Bis zum 30. Juni 1966 gehörte Kaan-Marienborn dem Amt Weidenau an. Gegen die dann folgende Eingemeindung in die Stadt Siegen[4] sprachen sich bei einer Abstimmung 94 Prozent der Einwohner des Ortes aus und zogen erfolglos vor das Landes- und das Bundesverfassungsgericht.[5]

Wappen der ehemaligen Gemeinde Kaan-Marienborn
Wappen der ehemaligen Gemeinde Kaan-Marienborn
Blasonierung: „In Blau unter einem liegenden silbernen (weißen) Haubergsmesser eine silberne (weiße) Eisenhütte mit drei Fenstern und mit zwei Dächern, zwischen denen sich über dem Mittelfenster ein hoher Schornstein erhebt.“[6]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde am 29. Januar 1965 vom nordrhein-westfälischen Innenminister genehmigt. Als Symbole der verschiedenartigen Entwicklung sind das Haubergsmesser und die Eisenhütte dargestellt. Das Haubergsmesser ist das Wahrzeichen für die Wald- und Landwirtschaft; die Eisenhütte verkörpert die vorherrschende Industrie, die das Ortsbild und die Struktur der Gemeinde Kaan-Marienborn seit Jahrhunderten beherrscht und gestaltet, und für die Zukunft Grundlage der Weiterentwicklung sein wird.

Einwohnerzahlen

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Einwohnerzahlen des Ortes:[7][8]

Jahr Einwohner
1818 555
1885[9] 11046
1895[10] 1061
1905 1357
1910[11] 1473
1925[12] 1954
Jahr Einwohner
1933[13] 1966
1939[13] 2105
1950 2288
1961[14] 3492
1994[15] 3742
2004 3712
Jahr Einwohner
2006 3629
2008 3684
2009 3662
2010 3676
2011 3432
2012 3450
Jahr Einwohner
2013 3416
2014 3428
2015 3507
2016 3471

1Kaan: 533 Einwohner, Marienborn: 444 Einwohner, Kaanermühle: 10 Einwohner, Kolonie Rüchthal: 59 Einwohner

Ehemalige Bürgermeister

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  • 1948–1956: Albert Schröder († 6. März 2000)[16]

Wirtschaft und Infrastruktur

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Im Stadtteil hat die Privatbrauerei Irle ihren Sitz.

Kaan-Marienborn verfügt über ein Warmwasserfreibad[17] sowie einen Kunstrasen-Sportplatz.

Kaan-Marienborn liegt an der L 719, die von Siegen her kommt, östlich des Ortes auf die L723 trifft und dann weiter in Richtung Feuersbach verläuft. Der Ort ist über Siegen und die Hüttentalstraße an die Bundesautobahn 45 angebunden. Durch den Ort verläuft die Eisenbahnstrecke in Richtung Hessen, der nächstgelegene Bahnhof ist der Siegener Hauptbahnhof.

Am 31. Juli 1886 wurde der TuS 1886 Kaan-Marienborn von 20 Einwohnern gegründet. Der Verein bietet zahlreiche Aktivitäten wie Gymnastik, Aerobic, Ballsport oder Leichtathletik an und hatte 2014 über 400 Mitglieder. 2011 beging der Verein feierlich sein 125-jähriges Bestehen. Die erste und zweite Fußballmannschaft spielt seit 2007 beim neu gegründeten 1. FC Kaan-Marienborn, dessen erste Mannschaft 2016 in die Oberliga Westfalen und 2018 sowie 2022 in die Fußball-Regionalliga West aufstieg.

Einzelnachweise

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  1. Karte Fürstentum Nassau-Siegen: Urkundliche Zeugnisse der Besiedlung bis 1500 (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  2. Siegerländer Heimatkalender 1990, S. 22, 65. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V., Verlag für Heimatliteratur
  3. "Zurückgeblättert…", Siegener Zeitung vom 5. März 2011
  4. a b Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 252.
  5. BUNDESLÄNDER / NORDRHEIN-WESTFALEN – Nie gehört auf spiegel.de vom 1. Januar 1968
  6. Wappenbeschreibungen ehemaliger und heutiger Gemeinden des Kreises Siegen-Wittgenstein
  7. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  8. siegen.de: Hauptwohnsitzbevölkerung nach Stadtteilen (regelmäßig aktualisiert)
  9. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110 / 111
  10. Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 112 / 113
  11. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  12. genealogy.net: Amt Weidenau
  13. a b Michael Rademacher: Stadt und Landkreis Siegen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  14. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 208.
  15. Hartmut Eichenauer: Siegen (Memento vom 22. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 12,2 MB), ca. 1995
  16. „Den Toten ein ehrendes Gedenken“, Siegerländer Heimatkalender 2002, S. 37, 77. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e. V., Verlag für Heimatliteratur
  17. Warmwasserfreibad Kaan-Marienborn auf siegen.de