Kai A. Konrad
Kai A. Konrad (* 1961 in Heidelberg) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler mit dem Forschungsschwerpunkt Finanzwissenschaft.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kai Konrad hat an der Universität München im Jahr 1990 promoviert und 1993 habilitiert. Er hat an den Universitäten München, Bonn, Bergen (Norwegen) und an der University of California in Irvine geforscht und unterrichtet. Von 1994 bis 2009 war er Universitätsprofessor im Fachbereich Wirtschaftswissenschaft an der Freien Universität Berlin und von 2001 bis 2009 Direktor am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Seit 2009 ist er wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft, von 2009 bis 2010 war er Direktor am Max-Planck-Institut für Geistiges Eigentum, Wettbewerbs- und Steuerrecht, und seit 2011 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen.
Beim Handelsblatt Ökonomen-Ranking, das die Forschungsleistung von Ökonomen in Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz gemessen an der Qualität der Publikationen seit 2004 analysiert, erreichte er Platz 6 (2011 und 2013)[1][2] und Platz 5 (2015 und 2017)[3][4].
Er war von 2007 bis 2018 Co-Editor des Journal of Public Economics. Er war zeitweise Mitautor und -herausgeber verschiedener weiterer internationaler Zeitschriften in den Wirtschafts- und Politikwissenschaften. Seit 1999 ist er Mitglied des Wissenschaftlichen Beirates beim Bundesministerium der Finanzen, war von 2007 bis 2010 dessen stellvertretender Vorsitzender und von 2011 bis 2014 dessen Vorsitzender. Seine Forschungsgebiete sind Finanzwissenschaft, Mikroökonomie und Neue Politische Ökonomie. Er hat mehr als 100 Aufsätze in internationalen wirtschafts- und politikwissenschaftlichen Zeitschriften geschrieben.
Im August 2013 prophezeite Konrad in einem WELT-Interview dem Euro eine unsichere aber endliche Lebenserwartung.[5]
Seit 2012 ist Konrad Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech). Im Jahr 2013 wurde Konrad in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina und die Academia Europaea aufgenommen, 2014 in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und 2015 in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste.
Konrad ist Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der wirtschaftspolitischen Zeitschrift Wirtschaftsdienst.
Preise und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2000: Gossen-Preis des Vereins für Socialpolitik[6]
- 2016: Richard Musgrave Visiting Professorship der CESifo-Gruppe (Ifo Institut und Center for Economic Studies) und des IIPF[7]
Mitgliedschaften und Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats (seit 2017), Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats (seit 2000)[8]
- Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW Kiel), Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat (seit 2014)
- Norwegian Center for Taxation (NoCeT) an der Norwegian School of Economics, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat (seit 2012)[9]
- Econwatch, Mitglied im Kuratorium (seit 2012)
- BRUEGEL, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat (2012-2017)[10]
- Munich Center of Governance, Communication, Public Policy and Law (MCG), Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat (2009-2012)
- Wirtschaftsdienst, Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat (seit 2011)[11]
Herausgebertätigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Journal of Public Economics, Co-Editor (2007-2018)
- Economics of Governance, Founding Co-editor (2000-2007), Associate Editor (seit 2008)
- Economic Policy, Managing Editor (1998-2000), Panel Member (1998, 2001)
- German Economic Review, Board of Editors (seit 2012)
- World Tax Journal, Editorial Board (seit 2010)
- Journal of Conflict Resolution, Editorial Board (seit 2009)
- Journal of Population Economics, Associate Editor (seit 2001)
Veröffentlichungen (eigenständige Werke)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schulden ohne Sühne? Was Europas Krise uns Bürger kostet (mit Holger Zschäpitz), Deutscher Taschenbuch Verlag 2012, Aktualisierte Neuausgabe, ISBN 978-3-423-34733-4.
- Schulden ohne Sühne? Warum der Absturz der Staatsfinanzen uns alle trifft (mit Holger Zschäpitz), C. H. Beck 2010, ISBN 978-3-406-60688-5.
- Strategy and Dynamics in Contests, Oxford University Press 2009, ISBN 978-0-19-954960-3
- Risikoproduktivität und Besteuerung. München 1989 (Dissertation München 1990).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und über Kai A. Konrad im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kai A. Konrad im Katalog der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW)
- Kai A. Konrad am Max-Planck-Institut für Steuerrecht und Öffentliche Finanzen
- Kai A. Konrad bei der Academia Europaea
- Kai A. Konrad bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitgliedseintrag von Prof. Dr. Kai A. Konrad (mit Bild und CV) bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 6. Juni 2016.
- Beiträge von Konrad im Wirtschaftsdienst
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Handelsblatt-Ranking Volkswirtschaftslehre 2011. Top-250 Lebenswerk. In: Handelsblatt online. Archiviert vom am 15. Juni 2013; abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ VWL-Ranking 2013. Lebenswerk-Ranking. In: Handelsblatt online. Archiviert vom am 13. November 2018; abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ Top 250. Handelsblatt VWL-Ranking 2015 – Lebenswerk. In: Handelsblatt online. Archiviert vom am 13. November 2018; abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ Hans Christian Müller: Handelsblatt-VWL-Ranking 2017. Die neuen Stars der Volkswirtschaftslehre. 4. September 2017, abgerufen am 12. November 2018.
- ↑ Deutschland kann die Euro-Zone nicht retten. Abgerufen am 8. Oktober 2015.
- ↑ Gossen-Preis Preisträger. socialpolitik.org, abgerufen am 8. Oktober 2015.
- ↑ Richard Musgrave Professorship awarded to Kai A. Konrad. www.cesifo-group.de, 14. März 2016, abgerufen am 23. November 2018 (englisch).
- ↑ Wissenschaftlicher Beirat beim Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
- ↑ Advisory Board Norwegian Center for Taxation (NoCeT) bei der Norwegian School of Economics.
- ↑ Kai Konrad bei Bruegel (englisch), abgerufen am 14. Dezember 2024.
- ↑ Scientific Advisory Board beim Wirtschaftsdienst.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Konrad, Kai A. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Wirtschaftswissenschaftler |
GEBURTSDATUM | 1961 |
GEBURTSORT | Heidelberg |
- Ökonom (20. Jahrhundert)
- Ökonom (21. Jahrhundert)
- Hochschullehrer (Freie Universität Berlin)
- Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
- Mitglied der Academia Europaea
- Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
- Mitglied der Leopoldina (21. Jahrhundert)
- Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech)
- Deutscher
- Geboren 1961
- Mann