Presa Canario

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Presa Canario
Kanarische Dogge
Presa Canario
FCI-Standard Nr. 346
2.1 Doggenartige Hunde
Ursprung:

Spanien

Alternative Namen:

alter Name: Dogo Canario

Widerristhöhe:

Rüden 60–66 cm
Hündinnen 56–62 cm

Gewicht:

Rüden 50–65 kg
Hündinnen 40–55 kg

Liste der Haushunde

Der Presa Canario (dt.: Kanarische Dogge, vor dem 1. Januar 2019 span.: Dogo Canario) ist eine von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) anerkannte spanische Hunderasse, die in Spanien seit dem ausgehenden Mittelalter bekannt ist (FCI-Gruppe 2, Sektion 2.1, Standard Nr. 346). Der Dogo Canario ist das Natursymbol von Gran Canaria.[1]

Herkunft und Geschichte

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Auf dem spanischen Festland entstand im ausgehenden Mittelalter ein einheitlicher Hundetyp, der für die Funktionen als Packer für wehrhaftes Wild (Hirsch, Bär, Wildschwein), als Kriegshund, als Treibhund für Rinderherden und als Wach- und Schutzhund selektiert wurde.

Diese spanischen Doggen wurden von den Konquistadoren als Kriegshunde für die Eroberung Südamerikas mitgeführt. Viele dieser Hunde blieben aber auf den Kanaren, wo sie weiterhin gezüchtet wurden. Dort verloren sie viele ihrer typischen Aufgaben wie z. B. den Stierkampf, die Arbeit als Treiber der Herden und als Packer für die Jagd auf wehrhaftes Wild, so dass sie fast nur noch als Wachhund Verwendung fanden.

Auf den Kanaren erhielt die spanische Dogge den Zusatz „Canario“. Die FCI erkannte die Rasse am 4. Juni 2001 unter dem Namen „Dogo Canario“ vorläufig an, am 5. Juli 2011 endgültig.[2]

Der Presa Canario (vormals Dogo Canario) ist ein robuster Hund mit einer Schulterhöhe Hündinnen 56–62 cm, Rüden 60–66 cm und einem Gewicht von 40 bis zu 65 kg. Das kurze, raue, pflegeleichte Haarkleid ist gestromt oder falb. Auch kleinere weiße Abzeichen und Platten kommen vor. Die Stromungen reichen von schwarzgestromt über graugestromt zu braun bis falbgestromt, die Maske ist vorzugsweise immer dunkel gewünscht. Der massige Schädel zeigt deutlich die Zugehörigkeit zur Gruppe der Molosser. Sein Körperbau ist sehr muskulös und leistungsfähig.

Dem Presa Canario (vormals Dogo Canario) wurden traditionell die Ohren kupiert, was aber mittlerweile in Deutschland und vielen anderen Ländern verboten ist; allerdings finden sich auch dort eine Anzahl kupierter Exemplare, da zur Auffrischung der kontinentalen Zuchtlinien regelmäßig Hunde importiert werden müssen, um der Inzuchtdepression vorzubeugen. Unkupiert weist der Dogo Canario mittelgroße, hängende Ohren auf.

Presa Canario gestromt
Presa Canario Welpe in Falb mit schwarzer Maske

Heute wird der Hund in erster Linie als Familien-, Wach- und Schutzhund gesehen. Des Weiteren hat er sich auch als Diensthund etabliert.

(Perro de) Presa Canario

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Das FCI-Sekretariat informierte am 6. Dezember 2018 darüber, dass die Rasse Dogo Canario mit Wirkung zum 1. Januar 2019 auf Antrag des spanischen Verbands Real Sociedad Canina de España (RSCE) umbenannt wird und dann Presa Canario heißen wird.[3]

Der American Kennel Club (AKC) führt bereits seit 1990 die Rasse (Perro de) Presa Canario in seinem Foundation Stock Service.[4] Der Rassestandard stimmte nicht mit dem der FCI für den Presa Canario (vormals Dogo Canario) überein.[5]

In Spanien wurde vom Landwirtschaftsministerium 2001 eine Rasse mit dem Namen Presa Canario anerkannt.[6] Auch der dort veröffentlichte Standard ist mit dem FCI-Standard für den Dogo Canario nicht identisch. Eine entsprechende Anerkennung für den Dogo Canario gibt es nicht. Des Weiteren gibt es weitere betreuende Rassezuchtvereine wie den AVD e. V. oder den United Kennel Club.

Es existieren / existierten Auseinandersetzungen um den Namen und den Standard für die Rasse ausgehend davon, dass es sich bei der jetzt als Dogo Canario anerkannten Rasse auch um den Presa Canario handele.[7]

Der (Perro de) Presa Canario unterliegt in einigen deutschen Bundesländern behördlichen Haltungsbedingungsvorgaben (Rasseliste).

Charakter (Wesen)

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Die FCI beschreibt ihn folgendermaßen:

„Ruhige Erscheinung; aufmerksamer Blick. Er eignet sich insbesondere als Wachhund, weil er besonders selbstsicher ist, daher wird der Presa Canario traditionell für das Bewachen der Viehherden eingesetzt. Sein Temperament ist ausgeglichen und das Bellen ist verhältnismäßig tief. Er baut meistens eine Bindung zu nur wenigen, vertrauten Menschen, wie beispielsweise dem Herrchen oder Frauchen auf und ist fremden Personen also oft misstrauisch. Dieser Hund ist besonders wachsam und hat ein dominates Auftreten, bzw. Erscheinungsbild. Er ist gelehrig, fügsam und ordnet sich seinem Herrchen oder Frauchen, bei gelunger Erziehung oft unter. Die Erziehung ist daher bei so großen und stolzen Tieren wie dem Presa Canario besonders wichtig.“

Rechtslage in der Schweiz

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Der Presa Canario (vormals Dogo Canario) untersteht in den Kantonen z. B. Freiburg, Genf, Schaffhausen und Thurgau behördlichen Haltungsbedingungsvorgaben (Rasseliste). Die Haltung ist in diesen Kantonen bewilligungspflichtig, im Kanton Genf verboten.

Commons: Presa Canario – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. BOC Nº 061. Viernes 10 de Mayo de 1991 – 577. I. DISPOSICIONES GENERALES – Presidencia del Gobierno – 577 – Ley 7/1991, de 30 de abril, de símbolos de la naturaleza para las Islas Canarias. Auf: gobcan.es vom 30. April 1991; Zuletzt abgerufen am 1. Oktober 2016.
  2. Medienmitteilung der FCI Auf: fci.be; abgerufen am 11. Juli 2011
  3. Neue Bezeichnung für den Dogo Canario (346) Auf: fci.be, aufgerufen am 15. Dezember 2018.
  4. Auf der Internetseite des UPPCC, der im AKC die Rasse Perro de Presa Canario betreut (siehe AKC Website, abgerufen am 3. Oktober 2010), heißt es dazu: „In 1990, the United Perro de Presa Canario Club (UPPCC) was formed in the United States providing a registry to all bonifide Presa Canario dogs. As of January 1990, all certified Presa Canario dogs could be recorded with the American Kennel Club (AKC) under their Foundation Stock Service program (FSS).“ UPPCC: Breed History (Memento vom 15. Oktober 2010 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 3. Oktober 2010)
  5. Zum Vergleich: Rassestandard des Perro de Presa Canario (englisch) (Memento vom 6. Oktober 2011 im Internet Archive)
  6. Amtliche Mitteilung zur Anerkennung (spanisch; PDF; 155 kB).
  7. Der UPPCC stellt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Rassen beispielsweise wie folgt dar: „Soon there [UPPCC was formed – Einfügung für Wikipedia-Zitat] after, other American Presa Canario clubs were founded. Some were quick to affiliate themselves with the new Canary Island Dogo Club, it’s officers and breeder members. It appears the intention of this new aligned grouping was to gain FCI breed recognition, this of course required a breed name change from Presa Canario to Dogo Canario. Apart from this non-historic new identity came a reconstruction of a shorter version of the historical Presa Canario. This new dog appears to be of a type more befitting the show ring than that of the rustic guardian known as the Perro de Presa Canario.“ UPPCC: Breed History (Memento vom 15. Oktober 2010 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 3. Oktober 2010).