Karl Heinrich von Fahnenberg

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Karl Heinrich von Fahnenberg

Karl Heinrich Freiherr von Fahnenberg (* 16. Mai 1779 in Freiburg im Breisgau; † 16. März 1840 in Baden-Baden) war ein deutscher Nationalökonom. Von 1819 bis 1834 leitete er die Oberpostdirektion im Großherzogtum Baden.

Herkunft, Ehe und Nachkommen

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Freiherr von Fahnenberg war ein Urenkel des Retters von Freiburg, Franz Ferdinand Mayer von Fahnenberg, sowie ein Sohn von Egid Joseph Karl von Fahnenberg und dessen Ehefrau Karoline Sophie von Rueding.[1]

1806 heiratete er Wilhemine von Freystedt eine Enkelin des Großherzogs Karl Friedrich von Baden aus einer illegitimen Verbindung.[2] Deren Tochter, Marie von Fahnenberg (1818–1872),[3] heiratete Ernst Rudolph August von Hügel (* 1794)[4] Marie war als Schriftstellerin tätig.

Er studierte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (Immatrikulation 22. Oktober 1797) und der Georg-August-Universität Göttingen (Imm. 14. April 1799) Rechtswissenschaft. Am 28. Mai 1798 war er Mitstifter des Corps Onoldia.[5][6]

Die Beamtenkarriere

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Nach dem Studium trat er 1801 in Karlsruhe und München als Legationssekretär in österreichische Dienste. Als nach dem Friede von Pressburg (1805) seine Heimat, der vormals vorderösterreichische Breisgau an Baden kam, wurde er badischer Regierungsrat in Freiburg im Breisgau. 1810 wurde zum Ministerialrat im Innenministerium des Großherzogtums Baden in Karlsruhe berufen. Er wurde 1819 badischer Oberpostdirektor und übernahm 1823 vorläufig und 1826 endgültig die Leitung der Schuldentilgungskasse. Durch die Reform der badischen Post erwarb er sich Verdienste um die badische Landesgeschichte. 1820 richtete er zwischen Mannheim und Karlsruhe den ersten Eilwagenkurs ein, der der Einführung von Eilpoststrecken in Preußen, im Gebiet der Thurn-und-Taxis-Post und später im gesamten Deutschland als Vorbild diente.

Fahnenberg übersetzte Jean-Baptiste Says Catéchisme d’économie politique et opuscules divers (Katechismus der Nationalwirtschaft).[5]

Freund der Polen und der freien Presse

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Im Juli 1831 rief Fahnenberg zusammen mit Carl Theodor Welcker, Ignaz Heinrich von Wessenberg und dem Karlsruher Oberbürgermeister August Klose zur Gründung eines Hilfsvereins für Polen auf, um die aufständischen Polen (Novemberaufstand 1830/1831) gegen Russland zu unterstützen. Die etwas abschätzig als Polenschwärmerei bezeichnete Haltung des liberalen Bürgertums erbrachte in Karlsruhe namhafte Sammlungsergebnisse. Verbandsmaterial und Geldspenden wurden an die Aufständischen in Warschau gesandt und nach deren Niederlage wurden etwa 700 polnischen Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Frankreich unterstützt. Nach dem Hambacher Fest verbot der Deutsche Bund im Juli 1832 alle politischen Vereine und der Karlsruher Polenverein löste sich am 4. August 1832 auf.

Fahnenberg engagierte sich 1831 auch für das liberale Pressegesetz, für die Erhaltung der Freiheit von Zensur[7] und für die Resozialisierung als Vollzugsziel im Strafvollzug.

1834 wurde er pensioniert, wobei offiziell gesundheitliche Gründen genannt wurden.

Veröffentlichungen

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  • Herausgeber des Magazin für die Handlung und Handelsgesetzgebung Frankreichs und der Bundesstaaten. 1810–1815.[8]
  • Übersetzung und Kommentierung des Catechismus der National-Wirthschaft, oder, Leichtfasslicher Unterricht über die Art und Weise, wie in der bürgerlichen Gesellschaft Reichthümer entstehen, vertheilt und benutzt werden von Jean-Baptiste Say, Verlag G. Braun 1816.(Übersetzung der 1. französischen Auflage)
  • Aktenstücke über die badische Territorial-Angelegenheit, Karlsruhe 1818 Digitalisat bei der Badischen Landesbibliothek
  • Redakteur der Verhandlungen des badischen landwirthschaftlichen Vereins. 1821–1824.[9]
  • Aufruf zur Bildung eines Vereins zum Schirme und Schutze der Badischen freien Presse, den Manen Karl Friederichs gewidmet, 1832.[10]
  • Rippoldsau und dessen Heilquellen. 1836.
  • Die Heilquellen am Kniebis im unteren Schwarzwalde 1838.

Einzelnachweise

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  1. Ernst Galli: Egid Joseph Karl Freiherr von Fahnenberg, Herr auf Burkheim am Kaiserstuhl (1749–1827), Schau-ins-Land 114, Freiburg im Breisgau 1995, S. 118 online bei UB Freiburg
  2. s. Edmund von der Becke-Klüchtzner, Stamm-Tafeln des Adels des Großherzogthums Baden: ein neu bearbeitetes Adelsbuch, Baden-Baden, 1886, S. 136 online@1@2Vorlage:Toter Link/diglit.ub.uni-heidelberg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Irmgard Scheitler: Gattung und Geschlecht. Reisebeschreibungen deutscher Frauen 1780–1850, Tübingen 1999, S. 289
  4. Friedrich Cast: Süddeutscher Adelsheros Band 1, Ausgabe 1, S. 428
  5. a b Matrikel der Onoldia, Nr. 13
  6. a b Kösener Corpslisten 1930, 28/15
  7. Karl von Rotteck: Geschichte des Badischen Landtags von 1831 als Lese- und Lehrbuch für's Deutsche Volk, Hildburghausen und New York 1833, S. 345 in der Google-Buchsuche
  8. Magazin für die Handlung und Handelsgesetzgebung Frankreichs und der Bundesstaaten in der Zeitschriftendatenbank
  9. Verhandlungen des badischen landwirthschaftlichen Vereins in der Zeitschriftendatenbank
  10. teilweise abgedruckt bei Heinrich Eberhard Gottlob Paulus: Zur Geschichte der Gesetzgebung über öffentliche Gedankenmittheilung. In: Archiv für die neueste Gesetzgebung aller deutschen Staaten. Mainz 1832, S. 296–329; insbesondere S. 317–322 in der Google-Buchsuche; zum Titel siehe den Artikel zum Terminus Manen