Caput Stenarum

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Caput Stenarum
Alternativname Kastell Boița
Limes Dakischer Limes
Abschnitt Limes Alutanus, A / VIII / 46[1]
Datierung (Belegung) 2. Jahrhundert bis 245
Typ Kleinkastell
Einheit Vexillatio der Legio XIII Gemina
Vexillatio der Cohors I Tyriorum sagittariorum (?)
Vexillatio der Cohors I Flavia Commagenorum (?)
Größe 45/46 m × 47/50 m = 0,21/0,23 ha
Bauweise A) Holz-Erde-Lager
B) Steinkastell
Erhaltungszustand nicht im Gelände sichtbar
Ort Boița
Geographische Lage 45° 38′ 8,8″ N, 24° 15′ 57,6″ OKoordinaten: 45° 38′ 8,8″ N, 24° 15′ 57,6″ O
Höhe 366 m
Vorhergehend Kastell Feldioara
(A / VIII / 45, ostnordöstlich)
Anschließend Kastell Râu Vadului
(A / X / 84, südlich)
Caput Stenarum im Limesverlauf

Caput Stenarum war der antike Name des römischen Hilfstruppenlagers Kastell Boița auf dem heutigen Gemeindegebiet von Boița (Ochsendorf), Kreis Sibiu in Siebenbürgen, Rumänien. Das Kleinkastell befand sich am Limes Alutanus in der Provinz Dacia Malvensis.

Quellen und Lage

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In den antiken Quellen ist der Ort sowohl auf der Tabula Peutingeriana[2] verzeichnet als auch in der Cosmographia des Geographen von Ravenna[3] vermerkt. Die Tabula Peutingeriana zeigt ihn zwischen Pons Vetus und Cedonia[4], in der Cosmographia wird er zwischen Betere und Cedonia[5], also zwischen denselben Orten gelistet.

Im heutigen Landschaftsbild befinden sich die römischen Relikte des Kastells am nördlichen Rande der Transsilvanischen Alpen, rund 500 m östlich des Ortes Boița und gut 500 m nördlich, beziehungsweise einen guten Kilometer westlich des Flusses Olt. In antiker Zeit hatte es vermutlich die Aufgabe, den nördlichen Ausgang des Roter-Turm-Passes zu sichern, an dessen südlichem Ende sich das Militärlager Castra Traiana befand.

Forschungsgeschichte, Ausgrabungsbefunde und Truppen

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Caput Stenarum ist wenig erforscht. Erste Ausgrabungen fanden in den Jahren 1957 und 1958 statt[6], weitere Untersuchungen erfolgten zwischen 1968 und 1976, sowie 1979.[7]

Der Grundriss des Kastells konnte annähernd festgestellt werden. Er umfasst als schiefes Viereck ein Areal von 45/46 m mal 47/50 m, was einer Fläche von 0,21 ha bis 0,23 ha entspricht. Umwehrt war das Lager von einer 1,50 m mächtigen Doppelmauer in der Technik des Opus incertum, vor der sich ein Doppelspitzgraben befand.[7] Die äußere Mauer war stärker als die innere, die zudem nicht an allen Stellen vorhanden war. Die östliche und Teile der südlichen Innenmauer fehlten. Es gab nur ein einziges Tor an der westlichen Seite des Kleinkastells. Spuren der hölzernen Vorgängeranlage wurden in 1,7 m Tiefe an einer Stelle ermittelt. Rund um das Kastell befand sich ein Vicus, in dessen Bereich ein Hortfund aus 214 Denaren und Antoninianae geborgen wurde. Die jüngste Münze wurde um das Jahr 243 unter Gordianus III. geprägt.[6] Südlich des Lagers, am rechten Ufer des Olt werden die Kastellthermen vermutet.[7]

Bei den Ausgrabungen wurde eine Inschrift LEG(io) XIII G(emina)[8], sowie eine weitere Inschrift COH(ors) I [[9] gefunden. Während erstere eindeutig auf die Legio XIII Gemina verweist, ist die Zuordnung der zweiten Inschrift nicht ganz klar. Sowohl die Cohors I Tyriorum sagittariorum[6] als auch die Cohors I Flavia Commagenorum[10] wurden hierfür in Anspruch genommen. Aufgrund der geringen Größe des Kastells kann es sich in allen Fällen nur um kleinere Vexillationen dieser Einheiten gehandelt haben.

Das Ende von Caput Stenarum wird für das Jahr 245 angenommen, als es vermutlich bei einem Einfall der Karpen zerstört worden ist.[6]

Die gesamte archäologische Stätte und im Speziellen das Kastell stehen nach dem 2001 verabschiedeten Gesetz Nr. 422/2001 als historische Denkmäler unter Schutz und sind mit dem LMI-Code SB-I-m-A-11946.01 in der nationalen Liste der historischen Monumente (Lista Monumentelor Istorice) eingetragen.[11] Zuständig ist das Ministerium für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național), insbesondere das Generaldirektorat für nationales Kulturerbe, die Abteilung für bildende Kunst sowie die Nationale Kommission für historische Denkmäler sowie weitere, dem Ministerium untergeordnete Institutionen. Ungenehmigte Ausgrabungen sowie die Ausfuhr von antiken Gegenständen sind in Rumänien verboten.

  • Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 69f., (Digitalisat).
  • Kurt Horedt: Die südsiebenbürgische Limesstrecke Dakiens. In: Dorothea Haupt und Heinz Günter Horn (Red.): Studien zu den Militärgrenzen Roms. Vorträge des 10. internationalen Limeskongresses in der Germania inferior. Rheinland-Verlag, Köln 1977, ISBN 3-7927-0270-3, S. 331–338.
  • Nicolae Lupu: Stațiunea romană de la Boița (Jud. Sibiu). In: Acta Terrae Septemcastrensis I (2002), ISSN 1583-1817, S. 71–106, (Digitalisat).
  • Felix Marcu: The Internal Planning of Roman Forts of Dacia. (= Bibliotheca Mvsei Napocensis XXX), Mega Publishing House, Cluj-Napoca 2009, ISBN 978-606-543-058-7, S. 184f.
  • Christian Schuster: Castelul de la Caput Stenarum şi Cohors I Flavia Commagenorum. Terra Sebus. Acta Musei Sabesiensis, 5, 2013, S. 237–253, (Digitalisat).
  • Cristian M. Vlădescu: Fortificațiile romane din Dacia Inferior. Ed. Scrisul Românesc, Craiova 1986.

Einzelnachweise

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  1. Strecke/Abschnitt/Kastellnummer (nach Nicolae Gudea, 1997).
  2. Tab. Peut. Segm. VIII, 1.
  3. Rav. Cosm. IV, 7.
  4. Stenarum auf der Tabula Peutingeriana, abgerufen am 1. Januar 2019.
  5. Caput Stenarum in der Cosmographia, abgerufen am 1. Januar 2019.
  6. a b c d Nicolae Lupu: Stațiunea romană de la Boița (Jud. Sibiu). In: Acta Terrae Septemcastrensis I (2002), ISSN 1583-1817, S. 71–106, (Digitalisat).
  7. a b c Nicolae Gudea: Der Dakische Limes. Materialien zu seiner Geschichte. In: Jahrbuch des Römisch Germanischen Zentralmuseums Mainz. 44, 2, 1997, S. 69f., (Digitalisat).
  8. online
  9. online
  10. Christian Schuster: Castelul de la Caput Stenarum şi Cohors I Flavia Commagenorum. Terra Sebus. Acta Musei Sabesiensis, 5, 2013, S. 237–253, (Digitalisat).
  11. Liste der historischen Monumente auf den Internetseiten des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (rumänisch), abgerufen am 2. Januar 2019.