Römisch-katholische Kirche in Ungarn
Die römisch-katholische Kirche in Ungarn zählt sechs Millionen katholische Christen. Neben zwölf Diözesen, wovon vier Erzdiözesen sind, besteht für die ca. 290.000 griechisch-katholischen Christen des Landes, die ihren Gottesdienst nach byzantinischem Ritus feiern, drei Eparchien (Erzeparchie: Hajdúdorog). Der Erzbischof von Esztergom-Budapest ist zugleich Primas von Ungarn.
Liste der Bistümer Ungarns
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lateinische Kirche
- Erzbistum Eger
- Erzbistum Esztergom-Budapest
- Erzbistum Kalocsa-Kecskemét
- Erzbistum Veszprém
- Territorialabtei Pannonhalma
- Ungarisches Militärordinariat
Das Zentralorgan der ungarischen Bischöfe ist die Ungarische Katholische Bischofskonferenz.
Gerichtsbarkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entsprechend der territorialen Gliederung bestehen als Kirchengerichte in der lateinischen Kirche 8 Diözesan- und 4 Metropolitangerichte,[1] in der griechisch-katholischen Kirche 2 Diözesan- bzw. Eparchialgerichte und ein Metropolitangericht.[2] Eine ungarische Besonderheit ist das Primatialgericht (lateinisch tribunal primatiale, ungarisch Prímási Bíróság), das ähnlich wie die Spanische Rota befugt ist, in dritter Instanz zu entscheiden.[3]
Verzeichnis der Nuntien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der erste Apostolischer Nuntius des Heiligen Stuhls in Ungarn wurde 1920 durch Papst Benedikt XV. eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die diplomatischen Beziehungen bis 1990 unterbrochen. Die Nuntiatur befindet sich in der Hauptstadt Budapest.
- 10. August 1920 bis 3. Mai 1925: Lorenzo Schioppa (1871–1935)
- 2. Juni 1925 bis 18. März 1930: Cesare Orsenigo
- 20. März 1930 bis 6. April 1945: Angelo Rotta
- 28. März 1990 bis 8. Februar 1997: Angelo Acerbi
- 25. April 1997 bis 22. Februar 2003: Karl-Josef Rauber
- 9. April 2003 bis 10. April 2011: Juliusz Janusz
- 6. Juni 2011 bis Dezember 2017: Alberto Bottari de Castello
- 4. Juli 2018 bis 31. Dezember 2021: Michael August Blume
- seit 3. Mai 2022: Michael Wallace Banach
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Norbert Spannenberger: Die katholische Kirche in Ungarn, 1918–1939. Positionierung im politischen System und „Katholische Renaissance“. Steiner, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08668-4.
- Gabriel Adriányi: Kleine Kirchengeschichte Ungarns. Schäfer, Herne 2003, ISBN 3-933337-30-5.
- Gabriel Adriányi: Die Geschichte der katholischen Kirche in Ungarn. Böhlau Wien-Köln-Weimar 2004, ISBN 3-412-10404-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der römisch-katholischen Kirche in Ungarn (ungarisch, deutsch, englisch, italienisch)
- Offizielle Website der griechisch-katholischen Kirche in Ungarn (ungarisch)
- Erzbistümer/Bistümer in Ungarn (ungarisch)
- Eintrag zu Römisch-katholische Kirche in Ungarn auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Statistik nach Kirchenprovinz auf catholic-hierarchy.org
- Eintrag zu Statistik nach Diözese auf catholic-hierarchy.org
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Egyházi bíróságok Magyarországon
- ↑ Hajdúdorogi Metropolitai Bíróság
- ↑ Péter Erdő: Das Primatialgericht von Esztergom-Budapest, in: De processibus matrimonialibus 6 (1999), S. 39–53. Siehe auch Römische Rota, Urteil vom 2. Juni 1911, AAS 4 (1912) 108, 109.