Katrin McClean

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Katrin McClean, geborene Dorn (* 3. August 1963 in Gotha), ist eine deutsche Schriftstellerin.

Katrin Dorn wuchs in Thüringen auf und war zuerst in Eisenach als Ankleiderin beim Landestheater Eisenach tätig. Sie zog 1984 nach Leipzig um und begann ein Psychologiestudium an der Universität Leipzig. Im Rahmen ihres Studiums befasste sie sich besonders mit dem Psychodrama. Nach Abschluss ihres Studiums war sie von 1989 bis 1990 ein Jahr als Psychologin im Jugendheim „Heiterblick“ im Leipziger Stadtteil Heiterblick angestellt, wo sie mit als „schwererziehbar“ geltenden Jugendlichen theaterpädagogisch arbeitete. Nach der Wende 1989/90 wurde sie arbeitslos und begann als freie Autorin zu arbeiten. 1991 gründete Katrin Dorn im „Haus Steinstraße“ in Leipzig eine Jugendtheatergruppe sowie einen Theater- und Literaturverein und organisierte Workshops und Kurse. 1993 gründete sie die Literaturzeitschrift EDIT, deren Chefredakteurin sie bis Ende 1995 war.

Im Jahr 1996 zog Katrin Dorn nach Berlin, wo sie 1997 mit dem Erzählungsband Der Hunger der Kellnerin beim Aufbau Verlag debütierte. 2001 folgte der Roman Lügen und Schweigen.[1] Um die Jahrtausendwende reiste sie zweimal nach Argentinien und verfasste anschließend die Bücher Tangogeschichten sowie Milonga (beide bei dtv Premium).

Seit 2001 lebt sie in Hamburg. 2007 heiratete sie den aus Panama stammenden und in Hamburg lebenden Jazzsänger Frank McClean (1931–2018)[2] nach einer Reise in dessen Geburtsstadt Panama. Von 2008 bis 2011 veröffentlichte sie drei in Hamburg spielende Regionalkrimis um die Ermittlerin Veronika Dorn im Ellert & Richter Verlag.

Sie ist zudem als Tutorin für kreatives Schreiben tätig und gibt seit 2009 Kurse im Rahmen der Hamburger Schreibwerkstatt für Jugendliche „Fantastische Teens“.[3]

2020 erschien ihr autobiografisch geprägter Roman Aus dem Takt im Selbstverlag. Im selben Jahr gab sie gemeinsam mit Torsten Haeffner im Rubikon Verlag den Sammelband Aufgewachsen in Ost und West. 64 Geschichten für eine wirkliche Wiedervereinigung heraus.[4]

Seit 2009 schrieb McClean die Bücher für mehr als vierzig Folgen der Kinderhörspielserie Fünf Freunde nach Enid Blyton. Außerdem veröffentlichte sie Kurzgeschichten in Anthologien.[5]

Den Debütroman McCleans, Der Hunger der Kellnerin, bezeichnete Anke Westphal in der Berliner Zeitung als „ein schwieriges und manchmal holpriges Buch, aber auch eins, das viel verspricht“. Die Darstellung der autobiografisch geprägten Hauptfigur Marta leide unter „Introspektion bis an den Rand des Kryptischen und Theatersätze[n]“; wenn die Autorin jedoch „eine Geschichte für eine andere Figur häkeln muß, die ihr nicht so nahe ist, wird ihre Erzählung überzeugend, rund und stark“.[6][7]

Die Neue Zürcher Zeitung zeigte sich zwar beeindruckt von dem „leisen, unerbittlichen Ton“, mit dem Katrin Dorn in Lügen und Schweigen das als kleinbürgerlich geschilderte Milieu einer dem SED-Regime gegenüber kritischen Familie und die Leere in den Beziehungen zwischen Eltern und Kindern darstellte, war aber enttäuscht von der Einbettung dieses Handlungsstranges in eine fehlschlagende Liebesgeschichte, die zu wortreich um das Thema Sprachlosigkeit kreise. Claus-Ulrich Bielefeld kritisierte in der Süddeutschen Zeitung, dass Dorns Helden etwas Abziehbildhaftes hätten und über den „Status von Demonstrationsfiguren“ nicht hinauskämen.[8] Laut Sabine Peters in Der Freitag entwickelte sich der Roman „zu einem immer schneller werdenden, fulminanten Psychodrama“, er sei jedoch „stark konstruiert“.[9]

Annette Zerpner empfand in der FAZ die Lektüre der Tangogeschichten als anstrengend und fühlte sich von einigen Passagen gelangweilt. „Bilder und Formulierungen [kollidieren] immer wieder heftig und ironiefrei mit dem Kitsch“, „originelle Bilder“ blieben die Ausnahme.[10]

Heike Henderson bezeichnete McCleans viertes Buch Milonga auf Literaturkritik.de als „wunderschöne Liebesgeschichte, voller Zärtlichkeit, Sehnsucht, Leidenschaft und Schmerz“ mit „packendem und unaufgeregtem Erzählstil“. Ihr gelinge es, „den Tango in Worte zu fassen und ohne pädagogische Untertöne eine Geschichte der kulturellen Unterschiede, des Zusammenkommens und sich fremd Bleibens zu erzählen“.[11]

Im August 2014 war sie Koordinatorin einer Demonstration gegen die von ihr als einseitig antirussisch kritisierte Berichterstattung des Spiegel.[12] Im Februar 2015 erklärte sie auf der Website der Hamburger Mahnwache: „Wer meint, die Distanzierung von anderen Protestgruppen und deren Blockierung sei wichtiger als der Protest gegen den militanten Kurs der Regierung, der hat den Kampf schon verloren“. Diese Äußerung wertete Christian Jakob im März 2015 in der taz als „explizite Ablehnung einer Abgrenzung nach rechts“.[13] McClean war Pressesprecherin des Landesverbandes Hamburg der Kleinpartei Basisdemokratische Partei Deutschland.[14]

Als Katrin Dorn

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Als Katrin McClean

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Einzelnachweise

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  1. Anke Westphal: Eine Frau von dreißig Jahren, Berliner Zeitung vom 20. März 1997
  2. Website Frank McClean
  3. Doris Banuscher: Fantastische Geschichten, Welt am Sonntag vom 16. März 2014, Seite 14
  4. Website der Autorin
  5. Katrin McClean auf fuenf-freunde.de (Memento vom 3. April 2016 im Internet Archive)
  6. Anke Westphal: Eine Frau von dreißig Jahren, Berliner Zeitung vom 20. März 1997
  7. Speicherstadtmuseum Katrin McClean tanzt den Tango und schreibt über den Tod , Hamburger Abendblatt, 12. August 2011
  8. Rezensionszusammenfassungen zu Lügen und Schweigen auf Perlentaucher.de
  9. Sabine Peters: Nahe beim Schrecken. der Freitag, 24. März 2000, abgerufen am 14. Januar 2016.
  10. Annette Zerpner: Wenn Partner den Takt verlieren In: FAZ, 28. Oktober 2002, S. 42.
  11. Heike Henderson: Tango tanzend durch Berlin und Buenos Aires Literaturkritik.de vom 2. Juni 2005
  12. Die Einseitigkeit ist zu groß, Interview mit Katrin McClean, Taz, 7. August 2014
  13. Christian Jakob: Neurechte Friedensbewegung: Tausend Mal berührt, Taz, 13. März 2015
  14. Katrin McClean, Offener Brief von Katrin McClean an BR24 vom 21. Juni 2021.
  15. Deutsche Schillerstiftung von 1859: Förderpreis. Alle Preisträger chronologisch bis 1995, abgerufen am 31. Juli 2015.
  16. Literaturpreise Hamburg: Preisträger 2003 (Memento vom 8. Oktober 2015 im Internet Archive), abgerufen am 31. Juli 2015.