Waldbahn Kemence
Kemencei Erdei Múzeumvasút | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Museumsbahnbetrieb mit MD-40-Diesellok, 2003 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenverlauf | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 4,2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 600 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Waldbahn Kemence, ungarisch Kemencei Erdei Múzeumvasút, ist eine 4,2 km lange Schmalspur-Waldbahn mit einer Spurweite von 600 mm in Kemence, 60 km nördlich von Budapest in Ungarn.[1][2] Sie wird an Wochenenden von Ende März bis Ende Oktober ehrenamtlich als Museumsbahn betrieben.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Waldbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ersten Gleise der Waldbahn wurden 1910 zwischen Kemence und Királyháza verlegt. Die Csarnavölgy-Strecke, die immer noch in Betrieb ist, wurde 1913 eröffnet. Nachdem die beiden Hauptstrecken eröffnet worden waren, wurden mehrere Zweigstrecken gebaut, von denen die meisten nur einige Jahre in Betrieb waren.
Die Strecken wurden so angelegt, dass sie immer ein Gefälle in Richtung des Dorfes hatten. Daher waren Pferde (und später Lokomotiven) nur erforderlich, um die leeren Wagen am Morgen in die Waldgebiete zu bringen. Von dort fuhren sie dann nach dem Beladen durch die Schwerkraft angetrieben und von einem Bremser gebremst zurück ins Dorf.[4]
Bis 2000 war die Waldbahn nicht für den Personentransport vorgesehen. Es gab keine Siedlungen rund um die Bahn, und die Forstwirtschaft war nicht daran interessiert, eine Touristenbahn zu schaffen.
Der zunehmendede Bau von Forststraßen führte dazu, dass der Waldbahn eine unsichere Zukunft vor sich hatte. 1968 wurde die Királyháza-Strecke aufgegeben. Die Csarnavölgy-Strecke blieb erhalten und wurde erst 1992 offiziell stillgelegt, obwohl sie in ihren letzten Jahren fast nicht mehr genutzt wurde.
Niedergang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der Stilllegung verschlechterten sich die Bedingungen zunehmend. In den letzten Jahren blieb nur noch eine Lokomotive betriebsfähig. Der Zustand der Gleise verschlechterte sich und einige Schienen wurden gestohlen.
Im Jahr 1995 beschädigte eine Überschwemmung zwei der Brücken und einen Teil des Bahndamms. Eine noch stärkere Überschwemmung zerstörte 1999 fast alles im Tal und verwüstete alle Brücken bis auf eine, während nur die Gleise am Dorfrand überlebten.[5]
Wiederaufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um einen weiteren Verfall zu vermeiden, betreibt der Verein der Schmalspurbahnfreunde (Kisvasutak Baráti Köre Egyesület) seit dem 1. Januar 2000 die Strecke und die Liegenschaften der Forstwirtschaft.[6]
In den ersten vier Jahren war die Bahn auf einem kurzen, aber nach dem Hochwasser noch intakten 1,8 km langen Abschnitt zwischen Kemence und Godóvár-Strand in Betrieb. Nach der Restaurierung von drei Brücken und mehreren gestohlenen Abschnitten wurde die Strecke um weitere 1,8 km bis zum heute nicht mehr existierenden Bahnhof Pityur-rétje verlängert. Der Bahnhof Feketevölgy wurde 2009 erreicht, und sein zweiter Bahnsteig wurde 2015 gebaut.
Die befahrbare Strecke ist inzwischen 4,1 km lang, und weitere 3,1 km warten auf die Wiederinbetriebnahme.
Schienenfahrzeuge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schienenfahrzeuge sind sehr heterogen: Die Lokomotiven bestehen zumeist aus MD-40-Lokomotiven, die entweder aus Kemence stammen oder auf stillgelegten Bahnen gefunden und gerettet wurden, aber es gibt auch Ue-28- und MV-Lokomotiven. Kemence ist die einzige Waldbahn in Ungarn, bei der batterieelektrische Lokomotiven zu finden sind (El-9). Die Personenwagen wurden meist lokal gebaut.[7]
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Diesellokomotive MD-40
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- facebook.com (ungarisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dante Mena: Adventure Guide to Hungary. Hunter Publishing, Inc, 2006, ISBN 978-1-58843-576-7, S. 257–8 (google.com).
- ↑ Ulrike Pröbstl, Veronika Wirth, Birgit H. M. Elands und Simon Bell: Management of Recreation and Nature Based Tourism in European Forests. Springer Science & Business Media, 2010, ISBN 978-3-642-03145-8, S. 257 (google.com).
- ↑ Kemencei Erdei Vasút, 2016. In: Kemencei Erdei Múzeumvasút. 8. Dezember 2015 (ungarisch).
- ↑ A kezdetek. In: Kemencei Erdei Múzeumvasút. (ungarisch).
- ↑ A háború után. In: Kemencei Erdei Múzeumvasút. (ungarisch).
- ↑ Tájékoztató a KBK-ról. In: Kemencei Erdei Múzeumvasút. (ungarisch).
- ↑ Kemence/Járművek. In: Kemencei Erdei Múzeumvasút. (ungarisch).
Koordinaten: 48° 0′ 48,6″ N, 18° 53′ 39,4″ O