Kleine Wollfledermaus
Kleine Wollfledermaus | ||||||||||||
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Kleine Wollfledermaus (Kerivoula lanosa) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Kerivoula lanosa | ||||||||||||
(A. Smith, 1847) |
Die Kleine Wollfledermaus (Kerivoula lanosa) ist eine in Afrika vorkommende Fledermausart der Gattung der Wollfledermäuse.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kleine Wollfledermaus ist eine kleine Fledermausart die im Mittel etwa 4,8 g wiegt und deren Gesamtlänge (Kopf bis Schwanzspitze) im Mittel etwa 76,1 mm, die Unterarmlänge etwa 31,5 mm beträgt. Das Haar ist sehr lang und lockig, die einzelnen Haare sind an der Wurzel dunkelbraun gefärbt und werden bis zur Spitze immer heller. Die Rücken- und Kopffärbung der Fledermaus erscheint hierdurch bräunlich bis gräulich. Unterseits ist das Fell weiß bis grau-weiß gefärbt. Die Flügel sind dunkelbraun und wenig behaart. Die Ohren sind trichterförmig und etwa 12 mm lang, der lange, schmale Tragus läuft spitz zu. Der Rand der Schwanzflughaut ist behaart, die Haare hier locken sich um den Rand der Flughaut nach innen, wodurch man die Kleine Wollfledermaus sowie die Schwesterart Bunte Wollfledermaus (Kerovoula argentata) eindeutig von anderen Fledermäusen in der Region unterscheiden kann.[1]
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nachweise der Kleinen Wollfledermaus liegen aus ganz Subsahara-Afrika vor. Im Westen kommt sie in Liberia und Guinea vor, im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis Kenia und Äthiopien. Des Weiteren kommt sie an der gesamten Küste Südafrikas und Mosambiks vor, auch aus Simbabwe und der Demokratischen Republik Kongo gibt es Nachweise.[2]
Lebensweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Datenlage über Kleine Wollfledermäuse ist gering, sodass keine gesicherten Erkenntnisse zur Ökologie der Art vorliegen. Kleine Wollfledermäuse scheinen Waldfledermäuse zu sein, da Nachweise der Art unter anderem in Galeriewäldern gelangen. Als Quartier werden unter anderem Nester von Weber- und Nektarvögeln angenommen. Über die Nahrungszusammensetzung der Art ist nichts bekannt, vermutlich jagt sie nah an der Vegetation.[1]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Art wurde von A. Smith 1847 unter dem Namen Vespertilio lanosus erstbeschrieben. Das Artepithon „lanosa“ ist griechisch und bedeutet „wollig“ und nimmt Bezug auf das lange, wollige Fell der Fledermäuse.[2] Je nach Autor werden zwei bis vier Unterarten unterschieden:[1][3]
- Kerivoula lanosa harrisoni (Thomas 1901)
- Kerivoula lanosa lanosa (A. Smith 1847)
- Kerivoula lanosa lucia (Hinton 1920)
- Kerivoula lanosa muscilla (Thomas 1906)
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aufgrund des großen Verbreitungsgebiets wird die Art von der IUCN als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ara Monadjem, Peter John Taylor, F.P.D (Woody) Cotterill & M. Corrie Schoeman: Bats of Southern and Central Africa: A Biogeographic and Taxonomic Synthesis. 1. Auflage. Wits University Press, Pretoria 2010, ISBN 978-1-86814-508-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kerivoula lanosa im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 14. Januar 2017.
- Kerivoula lanosa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016.3. Eingestellt von: Jacobs, D., Cotterill, F.P.D. & Taylor, P.J., 2008. Abgerufen am 14. Januar 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Monadjem et al. (2010). S. 426–429
- ↑ a b Victor Van Cakenberghe & Ernest C.J. Seamark (Hrsg.): ACR. 2016. African Chiroptera Report 2016. African Bats. 2016, ISSN 1990-6471, S. 511–513.
- ↑ Kerivoula lanosa im Integrated Taxonomic Information System (ITIS). Abgerufen am 14. Januar 2017.
- ↑ Kerivoula lanosa in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2016.3. Eingestellt von: Jacobs, D., Cotterill, F.P.D. & Taylor, P.J., 2008. Abgerufen am 14. Januar 2017.