Kerze

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Brennende Kerze

Eine Kerze ist eine Lichtquelle aus Wachs, Stearin, Paraffin, Talg oder Walrat mit einem Docht in der Mitte, die mit offener Flamme brennend Licht und Wärme abgibt,[1] romantisierend als Kerzenschein bezeichnet.

Die Wortherkunft für Kerze in der Bedeutung „Talg-, Wachslicht“ (von althochdeutsch kerza [8. Jahrhundert] bzw. karz [9. Jahrhundert], mittelhochdeutsch kerze oder kirze für „Werg, Zunder, Docht, Licht, Kerze“; mittelniederdeutsch kerte oder kerse) ist ungeklärt. Seitens der etymologischen Forschung wird einerseits eine historische Entlehnung über charza aus lateinisch charta für „Papyrusblatt, Schreibmaterial, Schriftstück“ erwogen.[2] Diese Hypothese wird dadurch gestützt, dass Kerzen lange aus gewickelter, mit Öl getränkter Birkenrinde hergestellt wurden. Da Birkenrinde auch als Schreibmaterial diente, scheint eine Verbindung zwischen Papyrus und Kerze für lateinisch charta möglich. Andererseits ist aber auch eine Entlehnung aus lateinisch [candēla] cērāta „Wachslicht“ (zu latein. cērāre „mit Wachs überziehen“) anzunehmen.[3]

Bienenwachskerzen aus dem Gräberfeld von Oberflacht (6./7. Jahrhundert). Die ältesten erhaltenen Wachskerzen nördlich der Alpen

Mit steinernen Lampenschalen, in denen ein Docht in flüssigem Talg oder Tran brannte, trotzten wahrscheinlich schon die Cro-Magnon-Menschen vor zirka 40.000 Jahren der Dunkelheit.[4]

Vorderer Orient

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Die Erfindung der Kerze selbst liegt Schätzungen zufolge mindestens 5000 Jahre zurück. Bekannt ist, dass im vorderen Orient zu dieser Zeit bereits Kerzen verwendet wurden.[5] Sie entstanden, indem ein Funale (Docht) aus Binse, Stroh, Hanf, Papyrus oder Schilfrohr in Talg eingetaucht und mit ihm getränkt wurde.[6]

Historiker fanden Nachweise dafür, dass viele weitere frühere Zivilisationen Kerzen mit Dochten entwickelten, indem sie Wachse von verfügbaren Pflanzen und Insekten benutzten.

Altes China, Japan und Indien

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Frühe chinesische Kerzen wurden anscheinend durch Eingießen in Papierrohre hergestellt, wobei Dochte aus gerolltem Reispapier und eine Kombination aus Wachsen von einheimischen Insekten und Samen verwendet wurden. In Japan wurden Kerzen aus dem Wachs von Baumnüssen hergestellt, während in Indien Kerzenwachs durch Kochen der Früchte des Zimtbaumes gewonnen wurde.[5] Als Sonderform kamen ab dem Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. Wachsfackeln auf.

Antikes Griechenland und Ägypten

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Im Griechenland des 6. Jahrhunderts v. Chr. wurden Holz und Kien in Schalen mit Öl und Fett getränkt, in Ägypten verwendete man zu dieser Zeit dafür Rizinusöl.[6]

Im Allgemeinen wird die Weiterentwicklung der zuvor einfachen Kerzen den antiken Römern zugeschrieben, die gerollten Papyrus wiederholt in flüssigen Talg oder, ab dem 2. Jahrhundert, flüssiges Bienenwachs getaucht haben. Im 1./2. Jahrhundert n. Chr. wird die Kerze als kurzlebiges Licht beschrieben, das einen Faden (Docht) hat und ständig gewartet werden muss. Diese kleinen Talg- oder Wachsfackeln wurden als Beleuchtungskörper an den Spitzen eines Kandelabers aufgesteckt.[6] Wohl seit dem 2. Jahrhundert n. Chr. verwendeten die Römer niedrige Talg-, Pech- und Wachskerzen. Sie benutzten die so hergestellten Kerzen, um Reisende bei Nacht zu begleiten, und für religiöse Zeremonien.[5] Etwa Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. waren bei den Römern niedrige Wachskerzen so weit entwickelt, dass sie ohne lästiges, übermäßiges Rußen und üblen Geruch, was bei Fackeln unvermeidlich war, in einem geschlossenen Raum brennen konnten.[6]

Vor allem der Bedarf der Kirche und die Bestimmung, dass für diese Kerzen nur Bienenwachs als Kerzenrohstoff verwendet werden durfte, führte dazu, dass Bienenwachs zu einem wichtigen Handelsgut des Mittelalters wurde. Seit 1061 ist aus Frankreich eine Innung der Lichtzieher bekannt, im 14. Jahrhundert eine Innung der Kerzengießer in Hamburg. Zwei Kerzenhändlergesellschaften gab es seit dem späten Mittelalter in London, die der Wachskerzenhändler (Wax Chandlers) und die der Talgkerzenhändler (Tallow Chandlers). Wie ein Seil zusammengedrehte, mehrdochtige Kerzen, die fackelartig abbrannten, wurden in der frühen Neuzeit mit dem deutschen Wort „Tortsche“ bezeichnet.[7]

Außerhalb der Kirchen und Adelshäuser wurden Kienspäne bzw. Binsenlichter oder Kerzen aus dem preisgünstigeren Talg verwendet, so genannte „Unschlittkerzen“. Das zur Herstellung der Unschlittkerzen benötigte Fett wurde aus Rinderfettgewebe oder Hammeltalg gewonnen und nicht gereinigt. Dementsprechend rochen und rußten Unschlittkerzen stark. Bei allen Kerzen aus diesen Brennstoffen musste der Docht regelmäßig „geschneuzt“ oder „geputzt“ (das heißt gekürzt) werden, um Rußen und Tropfen zu vermeiden.[8] Talgkerzen wurden im 17. Jahrhundert mit Arsenik geweißt.

Erst ab 1725 gab es mit dem Walrat einen von sich aus weißen Kerzengrundstoff, der vornehmlich für Luxuskerzen benutzt wurde. Henri Braconnot und François Simonin erzeugten 1818,[9] Claude-Anthelme Manjot 1820[10] erste Stearinkerzen.

1823 meldete Eugène Chevreul, der Begründer der Fettchemie, ein Patent für nichttropfende Kerzen an und gründete zusammen mit Joseph Louis Gay-Lussac im Jahr 1824 eine Kerzenmanufaktur. De Milly führte ab 1831 eine Reihe von Verbesserungen ein, wie das Tränken der Dochte mit Salzlösungen, die Vermeidung der Kristallisation der Stearinsäure sowie das Pressen und Gießen der Kerzen (Millykerzen). Kurz nach der Erfindung des Paraffins wurden nach ersten Versuchen 1839 von Seligue in Paris und von Young in Manchester (England) Kerzen hergestellt (Belmontinkerzen).

Kerzen bestehen gegenwärtig oft aus etwa zwei Dritteln Paraffin und einem Drittel Stearin, hochschmelzende Härtungszusätze in kleinen Mengen, Trübungsmitteln (Alkohole, Aceton) und ggf. Farbpigmenten, der Docht wird aus Baumwolle gesponnen. Während Kerzen bis zum 19. Jahrhundert gezogen wurden, werden sie heute zumeist in Kerzengießmaschinen gegossen oder auch durch Pressung hergestellt. Nur für hochwertige Bienenwachskerzen wird noch das Wickeln angewandt, ggf. noch das Kneten des Bienenwachses. Um die Kerzen und ihre Formen und Farben hat sich Ende des 20. Jahrhunderts ein eigener Zweig des Kunsthandwerks entwickelt.

Aufbau und Funktionsweise

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Halbierte Kerze mit offengelegtem Docht

Ein saugfähiger Docht, meist aus geflochtenen Baumwollfäden, ist umgeben von Wachs oder einem ähnlichen Brennstoff, der bei niedriger Temperatur schmilzt (typisch sind etwa 60 °C). Nach Anzünden des Dochts schmilzt das Wachs. Durch die Kapillarwirkung des Dochts wird Wachs in die Flamme transportiert, wo es verdampft, um dann in Gegenwart von Sauerstoff zu verbrennen. Die Konvektion, das heißt das Aufsteigen der warmen Verbrennungsgase, versorgt die Flamme mit unverbrauchter Luft und gibt der Kerzenflamme die charakteristische langgestreckte Form. Die Kerze erlischt, wenn der Sauerstoffgehalt auf etwa 10–14 % sinkt.[11]

Wird der Docht zu lang, beginnt die Kerze zu rußen. Ein Grund ist die unvollständige Verbrennung des Wachsdampfes und der Erhalt des Dochtes durch schwerflüchtige Bestandteile im Wachs. Moderne Kerzen enthalten deshalb entsprechend angepasste Wachsmischungen (beispielsweise im Verhältnis 80 % Paraffin zu 20 % Stearin) und einen asymmetrisch geflochtenen Docht mit Spannfäden. Dadurch neigt er sich beim Brennen zur Seite und tritt aus der Flamme aus. Hier kommt er mit Sauerstoff in Berührung und kann verglühen (siehe glühende Dochtspitze im Bild). Früher musste zur Vermeidung des Rußens der Docht regelmäßig gekürzt („geschneuzt“) werden. Zum Abtrennen der sogenannten Schnuppe gibt es spezielle Dochtscheren.

Kerzen werden in der Regel durch eine offene Flamme (Streichholz, Feuerzeug, andere brennende Kerze) entzündet. Das Verlöschen der Kerze kann mit einem Kerzenlöscher, der Dochtschere, einer breiten Kupferpinzette oder einfach durch Ausblasen erreicht werden. Nach dem Ausblasen entstehen durch nachverdampfenden Brennstoff Aerosole.

Je niedriger der Schmelzpunkt des Wachses ist, desto schneller brennt die Kerze ab.[12] In einer Stunde verbrennt eine Kerze etwa 3 bis 8 g Wachs. Sie erzeugt eine Heizleistung von 38 bis 100 W. Die Lichtausbeute beträgt 0,1 bis 0,2 lm/W.

Der nachlässige Umgang mit Kerzen führt immer wieder zu Zimmer- und Wohnungsbränden. Die häufigste Brandursache ist dabei das fehlende Beaufsichtigen der brennenden Kerzen.[13]

Entstehung der Flamme

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Brennende Kerze, rechts schematisch mit Verbrennungszonen (siehe Text)
Kerzenflamme in der Schwerelosigkeit

Die Verbrennungszonen einer Kerzenflamme zeigt die Abbildung rechts. Die heißesten Bereiche liegen außerhalb der gelbleuchtenden Flamme und tragen nicht zur Lichterzeugung bei. Die Erklärung dafür liefert das Kirchhoffsche Strahlungsgesetz, das einen Zusammenhang zwischen Strahlungsemission und Absorption eines Körpers herstellt: Sauerstoff und andere beteiligte Gase sind transparent, weshalb sie auch bei Temperaturen von 1400 °C kein Licht aussenden. Die schwarzen Rußteilchen in der Flamme leuchten jedoch intensiv (schwarzer Körper) und senden entsprechend ihrer Temperatur ein kontinuierliches Spektrum aus. Entsprechend deren Temperatur liegt das Strahlungsmaximum einer Kerze bei etwa 2 µm Wellenlänge, sodass nur ein schwacher Ausläufer der Planckschen Strahlungskurve sichtbar ist, der einen hohen rotgelben Anteil hat.

In Zone 1 wird das Wachs verdampft und lediglich teilweise verbrannt, da Sauerstoff von außen nicht genügend schnell hineindiffundiert. Die Temperatur liegt hier bei etwa 600 bis 800 °C und steigt in Zone 2 auf 1000 °C. Die bläuliche Farbe entsteht durch Strahlungsübergänge angeregter Moleküle der Verbrennungsgase. In Zone 3 (Glühzone) wird das vor allem aus Kohlenwasserstoffketten bestehende Wachs durch den Verbrennungsprozess zerlegt. Dieser wandelt den Kohlenstoff der Kohlenwasserstoffketten in Kohlenstoffdioxid und den Wasserstoff in Wasserdampf um. Durch einen unvollständig ablaufenden Verbrennungsprozess lagert sich Kohlenstoff zu Rußteilchen zusammen, die bei 1200 °C glühen und dadurch das helle Leuchten erzeugen. Die Zone 4, die Flammenoberfläche, ist die aktivste Zone der Kerze. Die brennbaren Bestandteile aus dem Wachs finden genügend Sauerstoff für die vollständige Verbrennung und erzeugen hier Temperaturen von bis zu 1400 °C.

Bläst man eine Kerze aus, steigen Wachsdämpfe auf. Sie lassen sich entzünden und können die Kerze wieder zum Brennen bringen. Man bezeichnet dies als Rauchdurchzündung.

Kerzenflamme, unsichtbare UV- und IR-Emission

In der Schwerelosigkeit brennt eine Kerze mit einer kugelförmigen Flamme.[14] Die Verbrennungsrate ist gering, da der Sauerstoff nur über Diffusion zur Flammzone vordringen kann. Es bildet sich kein Ruß, dafür lässt sich das bläuliche Licht der angeregten Verbrennungsgase beobachten.

Als Brennstoff diente früher Bienenwachs, heute meist Stearin oder Paraffin oder eine Mischung daraus mit einem Schmelzpunkt um 60 °C.

Ozokerit, ein bergmännisch abgebautes Mineral aus der Ordnung der Harze, wurde bereits vor der Entdeckung des Paraffins unter anderem an der Moldau zur Herstellung von Kerzen verwendet. Durch Zugabe von 6 bis 10 % Schwefelsäure (die nicht im Produkt verbleibt) erhält man das hellgelbe Ceresin.

Herstellungsverfahren

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Drehreifen zur Kerzenherstellung (19. Jahrhundert)
Kerzengießmaschine, Indonesien, circa 1920

Kerzen werden hergestellt durch Kneten, Ziehen, Pressen, Gießen oder Wickeln.

  • Das Kneten ist eine der ältesten Herstellungsmethoden für Wachskerzen, dabei wird das Bienenwachs mit den Fingern um den Docht geknetet und die Kerze durch anschließendes Rollen auf einer glatten Oberfläche in Form gebracht.[15]
  • Beim Ziehverfahren wird ein Dochtstrang so oft durch flüssiges Wachs gezogen, bis die gewünschte Dicke (bis zu 8 cm) erreicht ist. Nach dieser Methode ist der Beruf des Kerzenziehers benannt.
  • Sehr preisgünstige Kerzen, Teelichte und Grablichter werden mit Kerzenpressen hergestellt, die gekörntes Paraffin in die gewünschte Form drücken.
  • Für höherwertige Kerzen mit besonderen Formen und Verzierungen wird eine Form mit flüssigem Wachs gefüllt. Eine weitere Möglichkeit ist, eine angewärmte rechteckige Wachsplatte mit einseitigem Reliefprofil auf einen glatten Kerzenkern zu kleben.
  • Eine weitere Gießmethode ist das wiederholte Übergießen des frei hängenden Dochtes. Mit jedem Gießvorgang entsteht wie beim Ziehen eine zusätzliche Wachsschicht. Diese aufwändige Gießmethode wird nur noch in wenigen Manufakturen angewandt.
  • Insbesondere zur Herstellung von Bienenwachskerzen bietet sich die Wickelmethode an, da Bienenwachs aus dem Imkereibedarf in Wabenplatten erhältlich ist. Dabei werden die erwärmten Wachsplatten um den Docht gewickelt.
  • Auch um die Verarbeitung und Verzierung von Rohkerzen hat sich eine Art Kunsthandwerk gebildet, mit regelrechten Skulpturen aus Wachs und Paraffin.

Wirtschaftliche Aspekte

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Das Geschäft mit Kerzen ist stark saisonabhängig. Ungefähr 35 Prozent der Kerzenkäufe werden in der Weihnachtszeit getätigt; auch zu Ostern besteht ein großer Bedarf. Da die Produktion in vielen Unternehmen ganzjährig erfolgt, ist eine genaue Produktionsplanung und umfangreiche Lagerhaltung nötig, was die Liquidität der produzierenden Unternehmen belastet. Die Produktionsmethoden unterliegen keinem wesentlichen technischen Fortschritt, sodass regelmäßige Neuinvestitionen in Maschinen nicht notwendig werden. Die hohen Anschaffungskosten der teilweise sehr großen Maschinen stellen eine wesentliche Markteintrittsbarriere dar. Wegen schlechter Auftragslage mussten einige renommierte Unternehmen der Branche Insolvenz anmelden.

Im Jahr 2006 wurden in Deutschland von mehr als 40 Herstellern über 100.000 Tonnen Kerzen produziert. Ein fast ebenso hohes und stetig steigendes Volumen wird aus dem asiatischen Raum importiert.[16] Um diesen Importen entgegenzuwirken und die europäische Kerzenindustrie zu unterstützen, führte die EU Mitte Mai 2009 einen unbefristeten Antidumpingzoll für Kerzen einiger Hersteller aus China ein, nachdem dieser bereits 2008 in vorläufiger Form beschlossen worden war.[17]

Im Jahr 2011 betrug die Menge der nach Europa importierten Kerzen 103.353 Tonnen, die europäische Produktion 610.384 Tonnen und der Pro-Kopf-Verbrauch 1,30 Kilogramm. 2007 wurden 218.733 Tonnen importiert und 478.538 Tonnen produziert. Der Pro-Kopf-Verbrauch betrug dann ebenfalls 1,30 Kilogramm.[18]

Religion und Brauchtum

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Das Anzünden einer Kerze ist in den Glaubensvorstellungen vieler Kulturen bedeutsam. Eine brennende Kerze symbolisiert die Seele, die im dunklen Reich des Todes leuchtet. Die Altarkerzen und die Osterkerze symbolisieren im Christentum die Auferstehung, das heißt Jesu Triumph über den Tod, oder auch Jesus Christus, der als Licht in die Welt kam und die Dunkelheit erhellt. Die Osterkerze ist ein Symbol des Leibes Christi. Auf Gräbern werden zur Erinnerung an die Verstorbenen vor allem zu Allerseelen Grablichter aufgestellt. Kerzen dienen auch als Votivlichter.

Kerzenuhren dienten unter anderem in mittelalterlichen Klöstern zur Zeitmessung.

In der Literatur und der Kunst

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Godfried Schalcken: Mädchen beim Einfädeln einer Nadel bei Kerzenschein

Der niederländische Maler Godfried Schalcken (1643–1706) schuf viele Darstellungen mit Kerzen und Kerzenhaltern, was zu seinem Markenzeichen gehörte.[19] Auch mehrere Selbstporträts zeigen ihn mit Kerze.

Außer den Darstellungen in der Kunst spielen Kerzen häufig in Märchen, Sagen und Geschichten sowie in Liedern eine Rolle. Beispiele:

Originelle Kerzen zur Dekoration und für bestimmte Anlässe

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Für Dekorationszwecke und besondere Anlässe gibt es außergewöhnliche und originelle Kerzen wie zum Beispiel in Tier- und Pflanzenform und auch mit Beschriftungen.

Beispiele

Commons: Kerzen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kerze – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Kerze – Zitate

Einzelnachweise

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  1. Duden: Kerze.
  2. Friedrich Kluge, Alfred Götze: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 21., unveränderte Auflage. De Gruyter, Berlin / New York 1975, ISBN 3-11-005709-3, S. 365.
  3. Kerze, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (abgerufen am 8. Juli 2024).
  4. Sophie A. de Beaune, Randall White: Eiszeitliche Lampen. In: Spektrum der Wissenschaft. 11/1993, S. 82. (spektrum.de am 1.November 1993: Eiszeitliche Lampen, abgerufen am 15. Dezember 2015)
  5. a b c History of Candles. Geschichte der Kerze. In: candleseurope.com. European Candle Manufacturers Association (ECMA), abgerufen am 5. April 2023 (englisch).
  6. a b c d Kerzengeschichte auf einer privaten Website mit Quellenverweis auf: Kerzen. Wachswaren. Aus der Praxis. Für die Praxis. Deggendorf, ohne weitere Angaben. (fall-kerzendesign.de, abgerufen am 15. Dezember 2015)
  7. Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 21, 1923, S. 898.
  8. Noch um das Jahr 1830 klagte Johann Wolfgang von Goethe: Wüßte nicht, was sie besseres erfinden könnten, als wenn die Lichter ohne Putzen brennten.
  9. Bulletin des lois du royaume de france, 7.e série, Paris 1819, T. 7, S. 555 – Bulletin n.º 240, Ordonnance du Roi, 7 Octobre 1818, 18° Volltext in der Google-Buchsuche (Erteilung eines Patents an Simonin und Braconnot, französisch)
  10. Bulletin des lois du royaume de france, 7.e série, Paris 1820, T. 10, S. 572 – Bulletin n.º 364, Ordonnance du roi, 9 Avril 1820, 14° Volltext in der Google-Buchsuche (Erteilung eines Patents an Manjot, französisch)
  11. uni-bayreuth.de: Experimente für den Chemieunterricht: Brennende Kerze im abgeschlossenen Luftraum (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
  12. Zusatzwissen: die Schmelztemperatur von Kerzenwachs. Themenbereich: Kerzenwachs. In: www.hausjournal.net. Hausjournal, 2022, abgerufen am 18. Oktober 2022.
  13. Franz-Josef Sehr: Lichter sollen brennen, nicht das Haus. In: Wiesbadener Tagblatt. 27. November 2007, ZDB-ID 1128578-3.
  14. Christoph Drösser: Ist eine Kerzenflamme im Weltall kugelrund? In: Zeit online. 18. April 2012, abgerufen am 18. Oktober 2022.
  15. Peter Paulsen: Lichter und Leuchter. In: Die Holzfunde aus dem Gräberfeld bei Oberflacht. Theiss, Stuttgart 1992, S. 130–135.
  16. Dirk Müller-Thederan: Jetzt werden auch Kerzen noch teurer. EU-Zölle. In: www.welt.de. Axel Springer Deutschland GmbH, 2. März 2008, abgerufen am 5. Januar 2024.
  17. 875 kB/?uri=uriserv:OJ.L_.2009.119.01.0001.01.DEU Verordnung (EG) Nr. 393/2009 des Rates. (PDF; 875 kB) 11. Mai 2009, Amtsblatt der EU vom 14. Mai 2009 L 119, S. 1–18, abgerufen am 20. Juli 2024 (offline).
  18. Statistische Daten der Jahre 2005 bis 2011, Europäischer Kerzen-Verband (ECA), abgerufen am 30. Dezember 2012.
  19. Mirjam Neumeister: Das Nachtstück mit Kunstlicht als künstlerisches Markenzeichen - Zum Œuvre von Godfried Schalcken (1643–1706). dies. Das Nachtstück mit Kunstlicht in der niederländischen Malerei und Graphik des 16. Und 17. Jahrhunderts: Ikonographische und koloristische Aspekte. Petersberg, 2003, S. 339–368.