Rudolf Kicken

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Grabstätte auf dem Friedhof II der Sophiengemeinde in Berlin-Mitte, Abt. 10

Rudolf Kicken (* 14. Juli 1947 in Aachen; † 17. Juni 2014 in Berlin[1]) war ein deutscher Fotogalerist.

Kicken wurde als Sohn des Unternehmerpaars Ferdinand und Marianne Kicken geboren. Er studierte von 1971 bis 1973 in Bonn und Wien Volkswirtschaftslehre und belegte im Studienjahr 1973/74 den Visual Studies Workshop in Rochester (New York). Es folgte ein Praktikum in der Light Gallery in New York. 1974 eröffnete er gemeinsam mit Wilhelm Schürmann in Aachen die Galerie „Lichttropfen“ (1976–78 Galerie Schürmann & Kicken). Ab 1979 führte er die "Galerie Rudolf Kicken" allein in Köln weiter, zwischen 1987 und 1990 mit Michael Pauseback als "Galerie Kicken-Pauseback". Ab Herbst 2000 betrieb er die Galerie "Kicken Berlin" gemeinsam mit seiner Frau Annette in Berlin. Seit 2014 führt Annette Kicken die Galerie allein.

Mit zahlreichen Ausstellungen aus allen Bereichen der Fotografie avancierte Kicken zu einem der führenden Galeristen des internationalen Fotokunsthandels und leistete Pionierarbeit für die Rezeption des Mediums in Deutschland.[2] Dazu gehört die Vermittlung des Nachlasses des deutschen Fotografen Umbo (Otto Umbehr, 1902–1980) in die Sammlungen der Berlinischen Galerie, der Stiftung Bauhaus Dessau und des Sprengel Museums Hannover 2016.[3]

Nach seinem Tod wurde Rudolf Kicken in Deutschland[4] wie international[5] als Vermittler und Wegbereiter gewürdigt:

„Längst gilt Kicken als wichtigster deutscher Galerist für Fotografie. Er genießt einen internationalen Ruf und die Liste der von ihm gehandelten Künstler ist ebenso lang wie eindrucksvoll. (…) Kicken war zugleich ein Garant für aufschlußreiche Kataloge und methodisch angelegte Bücher über die jungen Epochen der Fotografie, die wissenschaftliche Standards setzen.“[6]

Galerieprogramm

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Seit Januar 1974 bis heute haben Rudolf und Annette Kicken mehr als 200 Ausstellungen zur Fotografie des 19. bis 21. Jahrhunderts realisiert. Schwerpunkte der Ausstellungstätigkeit liegen auf:

Sammlung Kicken im Städel Museum Frankfurt am Main

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Im Sommer 2013 übergaben Rudolf und Annette Kicken ihre Sammlung von Fotografien dem Städel Museum in Frankfurt am Main.[7] Dazu gehören Werke der Neuen Sachlichkeit, der Bauhausfotografie und der „Subjektiven Fotografie“. Ein weiteres Konvolut umfasst Werke von Leopold Ahrendts, Gertrud Arndt, Hugo Erfurth, Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, Man Ray, Albert Renger-Patzsch, Franz Roh, Werner Rohde, August Sander und Otto Steinert.[8] In der Ausstellung „Lichtbilder“ (9. Juli – 5. Oktober 2014)[9] des Städel Museums wurden die Fotografien gemeinsam mit Werken der Sammlung Wiegand erstmals in großem Umfang der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Bedeutsam an der Präsentation des Städel Museums ist die gleichberechtigte Darstellung aller Medien der Künste: Malerei, Grafik, Fotografie, Video und Skulptur.

  • Annette und Rudolf Kicken, Simone Förster (Hrsg.): Points of View. Masterpieces of Photography and Their Stories. Steidl Verlag, Göttingen 2007, ISBN 978-3-86521-214-6

Einzelnachweise

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  1. Galerist Rudolf Kicken gestorben
  2. Stefan Koldehoff: Lichtbilder und Leidenschaft (Der Grandseigneur). In: Art. Das Kunstmagazin. Nr. 12. Gruner + Jahr GmbH, Hamburg 2009, S. 54–55.
  3. Ulrike Andres, Runa König, Dr. Helga Huskamp: Pressemappe Otto Maximilian Umbehr gen. UMBO (1902–1980) Nachlass als geschlossenes Konvolut angekauft. (PDF) Berlinische Galerie, Sprengel Museum Hannover, Stiftung Bauhaus Dessau, Mai 2016, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  4. Wilfried Wiegang: Der Bilderzauberer. In: FAZ. 19. Juni 2014, S. 13.
  5. Christophe Lunn et al.: Tribute to Rudolf Kicken. In: LOeil de la Photographie/The Eye of Photography. 3. Juli 2014, abgerufen am 4. Oktober 2016 (englisch).
  6. Christiane Meixner: Der Foto-Pionier. In: Der Tagesspiegel. 20. Juni 2014, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  7. Stefan Koldehoff: Bilderschatz fürs Städel. Interview mit Rudolf Kicken. In: Deutschlandfunk. 28. Juni 2013, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  8. Axel Braun: Hinter den Kulissen: Städel erhält über 110 Fotografien aus der Sammlung Kicken. In: Städel Blog. Städel Museum, 27. Juni 2013, abgerufen am 4. Oktober 2016.
  9. Kerstin Stremmel: Fotokunst im Frankfurter Städel: Museumsbilder. In: Neue Zürcher Zeitung. 19. September 2014, abgerufen am 4. Oktober 2016.