Kleeblatt (Heraldik)
Das Kleeblatt, als Blatt des Klees, ist ein beliebtes Grundmotiv in der Heraldik.
Wappenelement
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als gemeine Figur oder als Teil eines Heroldsbildes findet es reichlich Anwendung, da die symbolische Bedeutung einen positiven Anstrich hat. Das Kleeblatt steht unter anderem für Glück, in der christlichen Symbolik für die Dreifaltigkeit.[1]
- In der Heraldik wird es vorrangig 3-blättrig genommen, das heißt, es wird aus drei Kreissegmenten geformt. Diese sind in der Form eines Dreipasses (Trefoil, „Dreiblatt“) geordnet.
- Als heraldisches Element ist die stilisierte Form ohne Stiel verbreitet.
- Gestielt ist es die Figur, von der sich die Kartenfarbe Kreuz ableitet, dessen Name Treff aus dem französischen Bezeichnung Trèfle für den Klee kommt.
- Bei der Brustbelegung des Wappentieres Adler ist das Kleeblatt an den Enden des Brustmondes unter der Bezeichnung Kleestängel in die Heraldik eingegangen.
- An den Enden der Arme von Kreuzen ist das Kleeblatt der Namensgeber für das damit besetzte Kreuz, das Kleeblattkreuz (Lazaruskreuz oder Brabanterkreuz).
- Häufig ist es auch als Pelzwerk.
- Eine selterere Variante ist die Kleeblume (Kleeblatt mit Blüte).
- Das Wappen von Kleve führt drei (2:1) Kleeblätter um ein Herzschild.
-
In Fünfpass:
Burgdorf (Landkreis Wolfenbüttel) -
Kleeblatt als gemeine Figur
Helmsheim -
mit Blattadern: Neibsheim
-
Kleeblume
Lány u Rakovníka -
Herne (1937–1975): Das Kleeblatt auf dem Wappenschild im Fuß verweist auf die Zeche Shamrock
-
Wappen von Schönhausen (Elbe) unter Verwendung von Elementen der Bismarcks.
-
Dreiblättrig: Fürth, vgl. Emblem SpVgg Fürth
-
Vierblättriges Kleeblatt:
Brebel -
bestreut mit Klee
Warlincourt-lès-Pas -
sowie im Oberwappen des Landkreises Leer
Kleeblattschnitt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die besondere Form ist Grundlage für den Kleeblattschnitt. Das ist ein Wappenschnitt zur Zerlegung des Schildes in gewünschte Heroldsbilder. Hier wird die Trennungslinie, oft mittig, mit einer kleeblattförmigen Änderung unterbrochen. Das Kleeblatt kann hier mutieren zwischen Heroldsbild und gemeiner Figur.
-
Kleeblattschnitt
(Freiland bei Deutschlandsberg) -
Kleeblattschnitt
Säyneinen, Finnland -
Kleeblattschnitt
als Spaltung (Namdalseid, Norwegen) -
Kleeblattschildhaupt (Obersöchering)
Embleme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kleeblatt kommt auch in den Zeichen von Organisationen und in Vereinsemblemen, z. B. von Fußballvereinen, vor. Sowohl die Cricket-Nationalmannschaft als auch die Rugby-Union-Nationalmannschaft Irlands verwenden das Kleeblatt in ihren Logos.
-
World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS), die Weltorganisation der Pfadfinderinnen
-
Das, von der Alfa-Romeo-Rennsport-
abteilung verwendete „Quadrifoglio Verde“ -
Flagge von Cricket Irland und der Cricket-Nationalmannschaft
-
Logo der Irish Rugby Football Union und der Rugby-Union-Nationalmannschaft
Münzmeisterzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Münzmeisterzeichen wurde das Kleeblatt zum Beispiel auf Münzen der Münzstätten Annaberg, Freiberg, Langensalza, Zwickau und Schneeberg verwendet. Das Kleeblatt ist das Münzmeisterzeichen des Münzmeisters Augustin Horn (Annaberg, Freiberg, Langensalza, Zwickau und Schneeberg) und Melchior Irmisch (Annaberg).
-
Spitzgroschen (14)78, Mmz. Kleeblatt, Münzstätte Zwickau
-
Halber Schwertgroschen (14)82, Mmz. Kleeblatt, Münzstätte Zwickau und Schneeberg
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klee#Heraldik
- Kleeblattbogen
- Kleeblattkreuz
- Shamrock als Symbol von Insel und Republik Irland
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag Dreifaltigkeit, Dreieinigkeit, Trinität (lateinisch trinitas). In: P. W. Hartmann: Das grosse Kunstlexikon.