Kotzenbüll
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 20′ N, 8° 55′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Eiderstedt | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,77 km2 | |
Einwohner: | 183 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25832 | |
Vorwahl: | 04861 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 072 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Welter Straße 1 25836 Garding | |
Website: | www.amt-eiderstedt.de | |
Bürgermeister: | Andreas Jacobs (BFK) | |
Lage der Gemeinde Kotzenbüll im Kreis Nordfriesland | ||
Kotzenbüll (dänisch Kotzenbøl, auch Kotsenbøl[2], nordfriesisch Kotzenbel) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage und Ortsteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet von Kotzenbüll liegt nordwestlich von Tönning an der Norderbootfahrt, einem historisch befahrbaren Schifffahrtskanal auf der Halbinsel Eiderstedt.[3] Das Gemeindegebiet bildet landschaftlich ein Teilgebiet der Eiderstedter Marsch ab.[4]
Neben dem für die Gemeinde namenstiftenden Kirchdorf liegen ebenfalls die Häusergruppen Axendorfer Weg und Kleihörn sowie die Hofsiedlungen Blocksberg, Fleudenberg, Römershof und Schwarzhof im Gemeindegebiet.[5]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Kotzenbüll sind:[3]
Katharinenheerd | Tetenbüll | Oldenswort |
Tönning (OT Kating) |
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Tönning |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsname bedeutet wahrscheinlich Siedlung der Kotzos. Erstmals erwähnt ist der Ortsname 1438, der Ort ist aber älter. Eine erste Kapelle gab es schon um 1300. Die heutige Nikolaikirche wurde 1495 fertiggestellt und zeugt von dem großen Reichtum der damaligen Einwohner.
Durch die Belagerung der nahegelegenen Festung Tönning 1713 erlitt die Gemeinde große Verluste. Ein Großteil der Häuser wurde niedergebrannt, darunter auch der ehemalige Stallerhof. Bis dahin hatte das damals wohlhabende Kirchspiel sogar zwei Geistliche, einen Pastor und einen Diakon, finanzieren können. Seit damals sinken die Bevölkerungszahlen, allein zwischen 1795 und 1835 von 303 auf 275 Einwohner.[6] Von den 13 Haubargen um 1800 ist heute nur noch der Mars Skipper Hof übrig.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt sieben Sitze vergeben. Von diesen erhielten die BürgerFÜR Kotzenbüll vier Sitze und die Dorfgemeinschaft Kotzenbüll drei Sitze.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Wahlperiode 2013–2018 ist Andreas Jacobs (DGK) zum Bürgermeister gewählt. Er tritt die Nachfolge von Hans Boy Wolff an, der nicht mehr kandidierte.
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.
Die Gemeinde Kotzenbüll liegt unmittelbar an der Bundesstraße 202 im Abschnitt von Tönning nach Sankt Peter-Ording. Die Trasse führt nordöstlich an der Dorflage vorbei.[3]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne des Ortes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emil Wacker (1839–1913), evangelischer Theologe
- Wilhelm Hamkens (1896–1955), Führer der schleswig-holsteinischen Landvolkbewegung
Persönlichkeiten, die vor Ort wirkten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Wilhelm Amandus Lempelius (1761–1846), evangelischer Geistlicher und Schriftsteller
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
St.-Nikolai-Kirche
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Haupteingangstür der St.-Nikolai-Kirche mit spätgotischem Faltwerk
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Kirchenschiff der St.-Nikolai-Kirche 2015 – wegen akuter Einsturzgefahr abgestützt
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Altar der St.-Nikolai-Kirche
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Blick vom Kirchhof der St.-Nikolai-Kirche auf den Wassergraben ins Umland
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Marlies Wiedenhaupt: Kotzenbüll. Die Jugend steht im Mittelpunkt. In: Schleswig-Holstein-Topographie. Band 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 332–334.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ So zum Beispiel in Jenning Dehn-Nilesen: Kirker i Sydslesvig, Flensburg/Flensborg 2017 und Otto Frederiks Vaupell: Den danske hærs historie til nutiden og den nordske hærs historie, København 1872, Seite 486
- ↑ a b c Relation: Kotzenbüll (1402693) bei OpenStreetMap (Version #12). Abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. S. 18, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. 1992, S. 37 (statistischebibliothek.de [PDF; abgerufen am 18. April 2023]).
- ↑ Hans Nicolai Andreas Jensen: Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 2: Enthaltend die Propsteien Tondern, Husum mit Bredstedt, und Eiderstedt, Flensburg 1841, S. 793.
- ↑ wahlen-sh.de